Untitled
wird doch streng geheimgehalten.
Welches undurchschaubare Netz von Querverbindungen besitzt dieser Mann
eigentlich?
Laut erwiderte er:
"Wenn man eine Nadel im Heuhaufen finden will," braucht man einen Magneten..."
Ronald Tekener legte den Kopf schief.
"Die CV besitzt mit den fünf Tefrodern erst einen Teil des Puzzlespiels. Sie kann sich den Rest dazu konstruieren. Aber einfacher wäre es für sie, den Rest zu erbeuten. Wer soll der Magnet sein, Sir?"
"Wie viele Himmelskörper hat unsere Galaxis?" fragte Atlan sanft. Ronald Tekener kniff die Augen zusammen. Er verstand die hintergründige Bedeutung dieser Frage. Obwohl die fortschrittlichsten galaktischen Rassen seit Jahrzehntausenden die interstellare Raumfahrt betrieben - die ausgestorbenen Rassen nicht hinzugerechnet, die schon vor Jahrmillionen Raumfahrt betrieben hatten - gab es kein vollständiges Verzeichnis der galaktischen Sonnen. Noch immer war man auf gute bis sehr gute Schätzungen angewiesen. Diese Schätzungen bewegten sich um etwa zweihundert
Kidnapping auf dem Mars 13
Milliarden Sonnenmassen herum, wobei Sonnenmassen nicht gleich Sonnen waren. Wahrscheinlich gab es zwischen 150 bis 170 Milliarden Sonnen in der Galaxis, und um fast jede Sonne kreisten Himmelskörper: Planeten, Planetoiden, Monde der Planeten, Kometen, Meteore. Tekener überging die konkrete Fragestellung.
"Es wäre nutzlos, systematisch nach dem Aufenthaltsort der Tefroder zu suchen,
Sir. Ganz davon abgesehen, daß wir nicht überall suchen dürfen. Aber wem sage
ich das!"
Der Lordadmiral lächelte ironisch.
Dieser Tekener läßt sich nicht aufs Glatteis führen. Er weiß genau, worauf ich hinaus will, und er scheut sich nicht, es mir zu verstehen zu geben. Dabei ist er raffiniert genug, keinen Plan unaufgefordert darzulegen. Er wartet ab, was ich ihm vorschlagen werde, und wenn es ihm nicht gefällt, wird er es rücksichtslos zerpflücken. Ich müßte einige Tausend Männer mehr von der gleichen Sorte haben.
Er schenkte dem Spezialisten nach und versank ins Grübeln. Nicht jedem seiner Männer zeigte er sich so: vollkommen körperlich entspannt, halb zusammengesunken, die Beine angezogen und die Füße auf der Vorderkante des Kontursessels, den Kopf leicht vornübergeneigt in die Hände gestützt. "Sie wissen sicher auch, daß am 10. März dieses Jahres unbekannte Agenten versucht hatten, die Kinder Rhodans, Michael Reginald und seine Zwillingsschwester Suzan Betty, von Plophos aus zu entführen." Er beachtete das zustimmende Nicken Tekeners nicht und fuhr im gleichen unbeteiligt wirkenden Tonfall fort. "Altes deutet darauf hin, daß bei dem Entführungsversuch sowohl Antis als auch Akonen beteiligt waren. Die ertrusische Leibgarde erlitt schwere Verluste, konnte aber den Anschlag vereiteln." Er seufzte.
"Natürlich steckte dabei die Condos Vasac dahinter, auch wenn wir es nicht beweisen können - und vielleicht niemals beweisen werden. Die Absicht ist klar. Man wollte Druck auf den Großadministrator ausüben. Perry Rhodan hätte seine anderthalbjährigen Kinder niemals im Stich gelassen, und wäre der Anschlag gelungen, hätte das Lösegeld wahrscheinlich in der Lieferung unserer bestgehüteten militärischen Geheimnisse bestanden. Eines dieser Geheimnisse ist die Transformkanone."
Atlan hob den Kopf. Seine rötlichen albinotischen Augen starrten ins Aquarium, als wollten sie mit ihrem Blick die Gigaphysiphora hypnotisieren. "Es klingt vielleicht herzlos, wenn ich sage, daß ich über den Entführungsversuch froh bin. Aber ich würde das nicht sagen, wenn er gelungen wäre. So jedoch weckte er mich aus meiner Selbstsicherheit. Ich wurde mir bewußt, daß die Condos Vasac ihre Versuche, hinter das Geheimnis der Transformkanone zu kommen, niemals aufgeben würde. Und sollte dieses Geheimnis infolge der technischen Weiterentwicklungen in zwei, drei Jahren wertlos für die CV sein, dann wird sie hinter dem nächsten Geheimnis herjagen." Er hieb mit der Faust auf die Tischplatte, daß die Gläser hüpften. "Meine bisherige Abwehrkonzeption wies einen entscheidenden Fehler auf", bekannte er rückhaltlos. "Sie legte den Schwerpunkt auf die Verhütung der gegnerischen Machenschaften!"
Oberstleutnant Ronald Tekener musterte das Gesicht des Arkoniden, als suche er in dessen Mienenspiel nach einem Zeichen der Ironie oder des Spotts. Aber er fand nichts dergleichen.
Er meint es ernst! dachte er. Er meint es tatsächlich ernst. Welche innere Größe gehört dazu, so schonungslos
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