Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
erhellte sich ein Bildschirm, und ein hoher Offizier des sogenannten "Staatlichen Wohlfahrtsdienstes" von Lepso wurde sichtbar. Er trug die tiefrote Uniform des SWD. Eine seiner Hände lag auf dem Kombinationsgürtel, die andere spielte an der Waffentasche. Der Lepsone hatte eine vorgewölbte Stirn und kleine, funkelnde Augen. Seine Nase war groß und gekrümmt. "Tekener!" stieß er überrascht hervor. "Ronald Tekener!"
    "Ich bin froh, daß man mich auf Lepso noch nicht vergessen hat", sagte Tekener. "Von vergessen kann keine Rede sein", erwiderte der Mann schroff. "Sie werden seit einigen Tagen gesucht. Warum haben Sie sich nicht früher gemeldet?" "Ich kann mich nicht jedesmal melden, wenn mich jemand zu sprechen wünscht", erklärte Tekener.
    Der SWD-Offizier lachte hämisch. "Sie werden auch von Terra gesucht, wußten Sie das? Es wird nicht lange dauern, bis man eine Belohnung aussetzt. Sie haben zwei Menschen umgebracht und sollen dafür bestraft werden."
    "Ich habe keine Lust, mit Ihnen darüber zu sprechen", versetzte der USOSpezialist gelassen. "Geben Sie mir Landeerlaubnis."
    Der Lepsone trat plötzlich einige Schritte vor, so daß Tekener nur noch sein Gesicht auf dem Bildschirm sehen konnte. "Wer ist dieser Funker?" fragte der SWD-Beamte streng.
    "Ein Epsaler", entgegnete Tekener. "Sehen Sie das nicht?"
    "Im allgemeinen halten sich Umweltangepaßte nur an Bord von USO-Schiffen auf", sagte der Mann mißtrauisch.
    Tekener lächelte. "Sie sehen, daß auch private Schiffsbesitzer von den Vorteilen Gebrauch machen, die eine Besatzung von Umweltangepaßten zweifellos bietet. An Bord der SPACELADY befinden sich außer dem Besitzer und mir keine Eingeborenen." "Sind Sie nicht der Besitzer, Tekener?"
    "Keineswegs. Dieses Schiff gehört zum Familienkonzern der Tradinos. Kapitän der
SPACELADY ist Rabal Tradino."
"Tradino", wiederholte der Beamte nachdenklich.
    "Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf", empfahl ihm Tekener. "Rabal ist der Bruder von Polos Tradino."
    "Wie können Sie es wagen, zusammen mit dem Bruder eines Verräters nach Lepso zu kommen?" brauste der SWD-Mann auf.
    "Mäßigen Sie sich", sagte Tekener. "Geben Sie uns Landegenehmigung." Es dauerte ein paar Minuten, bis er Antwort erhielt. Tekener schloß aus der Unterbrechung, daß der lepsonische Offizier Auskünfte einholte. Wahrscheinlich wurde Ehret Jammun, der Chef des SWD, von Teke-
    ners Ankunft informiert. Auf Lepso würden sich jetzt die führenden Beamten des SWD den Kopf zerbrechen, wieso Tekener ausgerechnet mit Tradinos Bruder erschien.
    Tekener hatte nicht die Absicht, seine Karten frühzeitig aufzudecken. Man würde ihm auf jeden Fall Landeerlaubnis erteilen.
    Als der SWD-Offizier wieder sprach, klang seine Stimme mürrisch. "Sie dürfen mit der SPACELADY landen", sagte er. "Allerdings müssen Sie auf dem Raumhafen von Tshotum niedergehen. Dort wird man Sie einweisen."
    Die Verbindung würde unterbrochen. Tekener rief sich ins Gedächtnis zurück, daß nach Orbana Tshotum mit seinen zwölf Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt auf Lepso war.
    "Ich frage mich, warum man uns nach Tshotum schickt", sagte Sinclair Kennon nachdenklich. "Der SWD tut nichts ohne Grund."
    "Wir werden sehen", erwiderte Tekener. "Auf jeden Fall werden Jammun und einige seiner Freunde voller Unruhe auf unsere Ankunft warten."
    Firing, die gelbe Sonne Lepsos, war auf den Bildschirmen der SPACELADY bereits als apfelsinengroßer Ball zu erkennen. Bald würde man an Bord des Schiffes auch die fünf Planeten ausmachen können, die die Sonne umkreisten. "Man wird uns einem gründlichen Verhör unterziehen", sagte Kennon. Tekener warf ihm einen besorgten Blick zu "Machst du dir deswegen Gedanken?" Er fühlte, wie diese Frage eine unangenehme Spannung zwischen ihm und Kennon entstehen ließ. Der Major hob ruckartig den Kopf.
    "Warum sollte ich mir Gedanken machen?" fragte er scharf. "Ich habe nur in Erwägung gezogen, daß man uns verhören wird."
    Tekener verließ die Funkanlage und nahm im Sessel neben Kennon Platz. Er wollte vermeiden, daß jemand von der Besatzung zuhörte, wenn er mit Kennon sprach.
    "Warum bist du so erregt, Ken?" fragte er. "Stimmt irgend etwas nicht?" "Bist du mitgekommen, um Arltino zu befreien, oder willst du mich nur beobachten, Tek?" fragte Kennon unwillig. "Hinter allem, was ich sage, versuchst du irgendeine tiefere Bedeutung zu erkennen. Ich habe es satt, von dir belauert zu werden. Allmählich bekomme ich Hemmungen, irgend etwas zu sagen,

Weitere Kostenlose Bücher