Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
Vom Netzwerk:
und zwar nach allen Regeln der Sakramente. Ruhe. Keine Bewegung. Denken Sie nur an den Revolver. Und dann wird Ihre Tochter Annetta selbst unter den Kannibalen keinen Ehemann mehr finden. Hab ich mich klar ausgedrückt?«
    »Vollkommen klar. Was, zum Teufel, wollen Sie von mir?«
      »Sie müssen mir Ihre schriftliche Einwilligung geben, daß ich auf einem Stück Land, das Ihnen gehört, ein paar Masten aufstellen darf.«
    »Gegen Bares?«

    C
(Cavaliere Mancuso – Commendatore Longhitano)

    »Cavaliere Mancuso! Kommen Sie doch herein, kommen Sie.«
      »Sie haben mich rufen lassen, und gleich bin ich hergekommen. Wenn Commendatore Longhitano befiehlt, steht Filippo Mancuso stramm!«
      »Das ist ein guter Scherz, Cavaliere. Wer spricht denn hier von Befehlen! Es geht immer nur um Bitten, um allerbescheidenste Bitten. Es tut mir leid, daß ich Sie gebeten habe, den Weg von Vigàta hierher nach Montelusa auf sich zu nehmen. Aber, sehen Sie, ich bin seit ungefähr drei Wochen hier bei meinem Bruder Nino, der ist Arzt und kuriert mich.«
    »Etwas Ernstes?«
      »Gott sei Dank, nein. Aber in unserem Alter, Ihrem und meinem, ist es gut, wenn wir ein bißchen vorsichtig mit unserer Gesundheit umgehen. Wie geht es Ihnen?«
    »Ich kann mich nicht beklagen.«
      »Dann verdient es die Madonna, daß Sie ihr eine Kerze anzünden! Sie kennen doch das Sprichwort? ›Sind die siebzig erst vorbei, jeden Morgen ein Schmerzensschrei.‹«
    »Das stimmt.«
    »Ich will Sie nicht lange aufhalten, Cavaliere. Wenn ich Sie habe hierherkommen lassen, dann deshalb, weil ich heute morgen einen Brief von einem sehr lieben Freund und Menschen, wie es keinen anderen gibt, erhalten habe, nämlich vom Abgeordneten Palazzotto.«
      »Der Ewige soll uns hundert Jahre alt werden lassen, damit wir dem Herrn Abgeordneten mit Hand und Kniefall danken für all das Gute, das er tut, auch dem, der es nicht verdient hat!«
      »Hier ist der Brief. Ich lese ihn Ihnen vor. ›Bester Lollò, ich höre, daß es Dir gesundheitlich nicht besonders geht, und das thut mir außerordentlich leid. Ich hoffe, Du bist bald wieder auf der Höhe. Wir haben im Interesse unserer geliebten Heimaterde viel Arbeit gemeinsam zu bewältigen. Hinsichtlich Deiner Bitte um Anstellung des von Dir so warm empfohlenen Buchhalters Mancuso Alberto, Sohn des Mancuso Filippo, bei der Banco di Sicilia, will ich Dir mit großer Freude die Nachricht zukommen lassen, daß die Sache an einem guthen Punkte ist. In einigen Tagen wird er zu einem Gespräch in die Generaldirektion in Palermo eingeladen. Mit Signor Mancuso wird der Stellvertretende Generaldirektor Antenore Mangimi sprechen, er stammt aus Bologna, ist aber einer von uns. Daher besteht kein Grund zur Besorgnis. Komm bald wieder auf die Beine. Eine brüderliche Umarmung von Deinem Ciccio Palazzotto.‹ Aber was tun Sie denn da? Knien Sie etwa nieder?«
      »Ja, ich knie nieder! Und ich will Ihre Hände küssen! Ich weiß ja gar nicht, wie ich Ihnen danken soll, ich stehe zutiefst in Ihrer Schuld! Was immer Sie wollen, ich stehe zu Ihrer völligen Verfügung!«
    »Sie müssen mir glauben, Cavaliere, daß ich schon ungeheuer beschenkt bin, wenn ich Sie so zufrieden sehe! Das genügt mir. Ich will Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Ich hoffe nur, daß ich Ihnen bei unserer nächsten Begegnung sagen kann: Ihr Sohn ist von der Bank genommen worden. Ich begleite Sie zur Tür.«
      »Um Himmels willen, Commendatore, machen Sie sich keine Mühe! Ich kenne den Weg ja.«
      »Ach, entschuldigen Sie, nur einen Augenblick noch. Mir ist da gerade etwas eingefallen. Wissen Sie, daß Filippo Genuardi einen Antrag für eine private Telephonleitung zwischen ihm und seinem Schwiegervater gestellt hat?«
    »Nein, das wußte ich nicht.«
      »Wie es aussieht, soll ein Teil der Masten für das Kabel auf Ihren Grundstücken errichtet werden.«
      »Kein Problem! Ich bin ein Freund seines Schwiegervaters Schilirò, und außerdem kenne ich Pippo seit seiner Geburt! Also:
      Kein Problem. Sie sollen ruhig so viele Masten errichten, wie er braucht.«
    »Und doch gibt es da ein Problem.«
    »Ach, ja?«
    »Ja.«
    »Und ■welches?«
      »Daß diese Masten nicht auf Ihren Grundstücken errichtet werden dürfen.«
    »Ach, nein?«
    »Nein.«
    »Kein Problem, Commendatore! Nicht einmal, wenn sie mich erschießen, lasse ich einen Mast errichten! Soll Filippo Genuardi sich die Hörner doch irgendwoanders abstoßen.«

    D
(Pippo

Weitere Kostenlose Bücher