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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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von vornherein für verloren hält.
      Die zweite Aufgabe, mit der Sie uns zu betrauen beabsichtigen, ist die Anfrage um die Erlaubnis für die Errichtung von Masten bei den verschiedenen Eigenthümern, deren Grundstücke vom Verlauf der Telephonleitung berührt werden.
      Zu diesem Zwecke fügen Sie eine Namensliste der Grundstückseigenthümer bei.
      Gegen diese zweite Aufgabe erhebt diese Kanzlei keine Einwände und ist glücklich, sich ihrer anzunehmen.
      Sie setzen uns davon in Kenntnis, daß Sie sich, soweit es um Signor Giacalone Mariano und Signor Mancuso Filippo geht, selbst um die Lösung der Frage kümmern könnten. Dies vereinfacht unsere Arbeit bereits beträchtlich. Ebenso bitten Sie uns, uns nicht um Signor Giliberto Giacomo zu kümmern, wofür Sie private Gründe anführen.
      Dürfen wir daraus schließen, daß Sie es sich angelegen sein lassen wollen, Kontakte zu dem Vorgenannten aufzunehmen?
      Unserer Kanzlei obläge demnach die Erledigung der Signor Paolantonio Lopresti und die Erbengemeinschaft Zappalà betreffenden Vorgänge.
      Diesbezüglich möchte ich Sie darauf hinweisen, daß zwei der Personen, mit denen wir uns in Verbindung setzen müssen, außerhalb der Grenzen des italienischen Staates wohnen, eine in Paris und die andere gar in New York. Andere wohnen in Neapel, Ravanusa und Reggio Calabria.
      Dies alles ist zweifellos nicht innerhalb kurzer Zeit zu bewerkstelligen, es sei denn, man nimmt den günstigsten Fall an, daß alle zustimmen. Im Falle einer nicht unverzüglichen Zustimmung oder gar Weigerung könnten sich die Verhandlungen in die Länge ziehen.
      Überweisen Sie uns einen Mindestbetrag von Lire dreihundert für die anfänglichen Spesen.
      Hochachtungsvoll

    für die Advokatenkanzlei Nappa & Cuccurullo Advokat Giosuè Nappa

    »IL PRECURSORE«
Politisches Tagblatt

    Hg. G. Oddo Bonafede 15. Februar 1892

    VORSÄTZLICHE BRANDSTIFTUNG IN VIGÀTA

    In der vergangenen Nacht sind Unbekannte in den Ab‐ stellschuppen von Signor Fi‐ lippo Genuardi in Vigàta ein‐ gedrungen, wo dieser sein motorisiertes Vierrad »Pan‐ hard« aufbewahrte. Dieses Gefährt ist in der Lage, eine Geschwindigkeit von
                           über zwanzig Kilometern in der Stunde zu erreichen. Die Un‐ bekannten haben dieses Ge‐ fährt mit Hilfe von Kalzium‐ karbid in Brand gesetzt, das sich in dem Lager befand und zur Herstellung von Azetylen dient. Mit diesem werden die
    Vorderlampen entzündet, mit denen das Vierrad ausgestattet ist.
      Das Gefährt ist völlig ver‐ brannt.
      Wir bringen diese Nach‐ richt, weil dieses Fortbewe‐ gungsmittel – das mit Sicher‐ heit die Kommunikation in der Welt in absehbarer Zu‐ kunft revolutionieren wird – das einzige Exemplar auf un‐ serer Insel war.
      Polizei und Kgl. Carabinieri ermitteln, um die Urheber dieser zerstörerischen Unthat zu finden.

Gesagtes vier

    A
(Commendatore Parrinello – Polizeipräsident)

    »Commendatore Parrinello! Danke, daß Sie gekommen sind.«
    »Das ist doch selbstverständlich, Herr Polizeipräsident.«
    »Wie geht es Seiner Exzellenz?«
      »Immer noch eingewickelt wie eine Mumie. Das wird eine lange Geschichte.«
    »Der Inspekteur ist wieder abgereist?«
      »Ja, eben gestern. Er war sehr gewissenhaft und genau. Er hat auch den Unterpräfekten von Bivona lange befragt. Meiner Ansicht nach nimmt das alles ein ziemlich schlechtes Ende.«
    »Für den Präfekten, meinen Sie?«
    »Nein. Für den Unterpräfekten.«
    »Nun bitt ich Sie aber, Commendatore!«
    »Nein, sehen Sie, der schlimme Sturz Seiner Exzellenz hat sich zu dessen Vorteile gewandelt. Da er weder sprechen noch schreiben konnte, hat er weder gesprochen noch geschrieben. Mithin keine Zahlen, keine sinnlosen Sätze, keine Ausbrüche gegen Subversive, wie er sie nennt. In den Augen des Präfekten Colombotto‐Rosso, des Inspekteurs, war unser Dottor Marascianno lediglich ein armer Kerl, der einen Unfall hatte. Ansonsten war in der Präfektur alles in bester Ordnung, darum hatte ich mich schon gekümmert. Colombotto‐Rosso hat nur unerhebliche Beanstandungen gemacht, einfach um sein Gesicht zu wahren, und er wird die Reise‐ und Aufenthaltskosten rechtfertigen, indem er den Kopf des Unterpräfekten fordert, schließlich ist der der Urheber der Anzeige.«
      »Wollen Sie mir damit etwa sagen, daß wir in der Präfektur weiterhin einen wildgewordenen Irren wie Marascianno behalten müssen? Und

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