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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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gepackt hatte in der Hoffnung, es nach dem Vortrag Schulz geben zu können. Bei all den Dieb ­ stählen unter den Schülern der Elk-Park-Schule wollte ich sichergehen und ihm dieses wertvolle Buch persönlich zur Au s wertung übergeben. Doch ich hatte meine Lektion mit Keiths Computerdisketten gelernt: Ich würde das Noten ­ buch während des Wirbels beim Servieren nicht unbeauf ­ sichtigt in der Küche liegen lassen. Als Audrey damit be ­ schäftigt war, Kisten aufzumachen, schnappte ich mir das Notenbuch, wickelte es in eine Schürze mit meinem Fir ­ menaufdruck und stürmte durch den Eingang zum zweiten Stock und über die Innentreppe hinunter ins Erdgeschoss. Ich wollte es in den Geheimschrank legen, den Audrey mir in der Abteilung kaufmännische Bücher gezeigt hatte, doch vor dem Regal standen Leute, die nachlasen, wie man mit Aktien der Ve r sorgungsunternehmen Millionen verdiente. Ich suchte einen ruhigeren Ort.
    Die Angestellte in der Abteilung Kochbücher erkannte mich von unserer Begegnung in der vergangenen Woche wieder. Sie freute sich über meine Bitte, die letzten kulina ­ rischen Neuerscheinungen zu sehen.
    »Ach, Sie müssen sich aber unser Schaufenster ansehen!« rief sie lachend aus. »Es ist neu gestaltet, und Audrey und ich haben die Dekoration entworfen: ›Neues zu Essen und Trinken‹! Sie müssen bewundern, was sie gemacht hat.«
    Sie wies mir den Weg zur Tür hinaus auf die First Ave ­ nue, wo ich mich nach rechts wandte und mich hinter einer Schaufenste r scheibe eine Kulisse gegenübersah, die jeden ins nächste Restaurant laufen – nicht gehen – ließ. Aus je ­ dem Winkel des riesigen Scha u fensters sprangen mich Fo ­ tos von Essen an: Sensationelle Poster von Jarlsberg, Gorgonzola und Goudarädern wetteiferten mit Hochglanzfo ­ tos von leuchtend roten Pfefferschoten, Roten Beeten und Squash-Kürbissen, einem Gewirr bunter Nudeln, geräu ­ chertem Fisch und dicken, saftigen Steaks, glänzenden Brotlaiben, sahnigen Käsekuchen, schimmernden Him ­ beertörtchen und dunklen Schokoladensoufflés. Zwischen diesen Bildern standen Tische, auf denen sich mindestens hundert Kochbücher türmten, dicke und dünne, von Julia Child, Jane Brody, den Leuten von Silver Palate, den Cajun-Leuten und wie sie alle hießen. Wie Flaggen hingen über dieser kleinen Bühne Schürzen, Küchenhandtücher und Tisc h decken. Hmm. Ich überlegte, ob ich die Frau wohl überreden konnte, eine Schürze von Goldilocks Partyser ­ vice dort aufz u hängen. Schlimmstenfalls konnte sie mir eine abschlägige Antwort erteilen und mich für eine ent ­ setzlich und unheilbar gewinnsüchtige Person halten. Und das war ich ja auch. Es war einen Versuch wert. Niemand, so überlegte ich, als ich wieder hineinging, ist über B e ste ­ chung erhaben.
    Sie sei gerne bereit, die Schürze aufzuhängen, erklärte sie frö h lich. Ich begleitete sie an den Eingang des Schau ­ fensters. Sie schlüpfte geschickt zwischen die Fotos, nahm eine rot-weiße Schürze ab und hängte meine Ersatzschürze, den Aufdruck goldilocks partyservice der Straße zuge ­ wandt, auf. Angeregt schlängelte ich mich in den vorderen Teil des Fensters und ließ heimlich das Notenbuch unter den neuesten Paul Prud’homme gleiten. Es war schließlich heiße Ware.
    »Passen Sie auf, wo Sie hintreten«, warnte mich die Frau, als ich versehentlich rückwärts gegen die Schaufenster ­ scheibe trat.
    »Keine Sorge«, versicherte ich ihr. Ich verschwand schleunigst von der Plattform des Fensters, vor dessen Scheibe einige Passanten auf der Straße standen und sich angesichts der Fotoauslagen das Wasser im Munde zusam ­ menlaufen ließen; ich dankte der Frau von der Kochbuch ­ abteilung und lief die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Die Mitarbeiter stellten bereits Stühle auf, und Audrey hatte Kaffee gekocht und aus Konzentrat Apfelsaft gemacht. Ihr Gesicht war in einstudierte Falten gelegt.
    »Macht Carl dir wieder Schwierigkeiten?« fragte ich.
    »Nein«, sagte sie nach einem Weilchen. »Es ist Heather. Sie hat Probleme mit ihren Klassenkameraden. Jetzt will sie, dass ich sie nachher nach Hause fahre. Und sie sagte, Carl hat gerade a n gerufen, er müsse mit mir über irgendein neues Problem sprechen.«
    Was gibt es sonst noch Neues, wollte ich sie fragen. Aber ich konnte mich beherrschen.
    Nachdem wir ein Weilchen schweigend Plastiktassen in der winzigen Küche gestapelt hatten, sah Audrey mich je ­ doch finster an. »Heathers

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