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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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Stunden meine Beine übereinanderschlagen muss, dann ist das eben so.
    Ich wische den Beschlag von der Fensterscheibe. Wow. Jetzt kommt aber richtig fett Schnee herunter. Typisch. In Aviemore fünf Tage lang nicht mal ein Hauch frischer Puderschnee und jetzt, wo wir wieder in die Zivilisation zurückkehren, kann man kaum was sehen vor Flocken. Meine Mitschüler stapfen im Gänsemarsch einen schmalen Pfad entlang über den Parkplatz und die Stufen zum Café hoch. Als sie bei der Tür ankommen, kreischen sie auf.
    Eine riesige Plüschkarotte steht im Eingang und winkt ihnen zu. Einen Moment lang denke ich, das ist eine Halluzination und die Busabgase haben mir eine Kohlenmonoxidvergiftung beschert, aber nein, es ist wirklich eine riesige Plüschkarotte. Und die anderen kreischen jetzt nicht mehr, sondern lachen und machen Witze. Die Karotte, das ist irgendein armer Kerl in einem riesigen orangefarbenen Kostüm mit grünen Leggings und Handschuhen. Er winkt und verteilt aus einem Wägelchen irgendwelche Gratisproben in kleinen Plastikbechern. Meine Mitschüler reißen ihm die Dinger richtig aus den Händen. An der Wand über der Tür hängt ein Banner:
    Carrot Man Gemüsesaft! Hol dir den Extra-Kick!
    Der Karottenmann trampelt mit seinen Karottenfüßen im Schnee. Er friert sich bestimmt voll was ab. Auf einmal kommt mir mein eigenes Leben gar nicht mehr so schlimm vor. Ms Fawcett scheucht alle nach drinnen und Carrot Man hat nichts anderes mehr zu tun, als die weggeworfenen Becher einzusammeln und sein Wägelchen wieder herzurichten.
    »Smitty, du bleibst hier drin bei mir.«
    Ich spähe zwischen den Sitzen hindurch. Mr Taylor versperrt einem Indie-Kid mit tintenschwarzen Haaren und Lederjacke den Ausgang. Rob Smitty: ein Bilderbuchrebell, der irgendwann auf einer Parkbank enden wird. Aber auch ein Eins-a-Snowboarder, ehrlich. Gleich am ersten Schultag war mir klar, dass er der Anführer der Trinkerclique sein würde – was stimmt –, aber er weiß auch, wie man sich einen Berg hinunterstürzt, aber hallo. Er war als Einziger aus meiner Klasse verrückt genug, die Pisten mit der schwarzen Doppelraute zu nehmen. Das muss man ihm lassen, trotz Kajal und mieser Einstellung.
    »Mr Taylor, Sie dürfen mich nicht im Bus festhalten«, nölt er. »Das ist gegen meine Rechte.«
    »Ich darf und ich werde.« Der Lehrer setzt ein trockenes Grinsen auf, bloß wirkt das nicht so überzeugend, weil er laut in ein riesiges kariertes Taschentuch niest. »Du hast deine Rechte bei mir verwirkt, als du unbedingt versuchen musstest mit einem frisierten Schülerausweis Wodka und Zigaretten zu kaufen. Und nun halt den Rand und setz dich wieder hin und bete, dass du dir nicht meinen Virus einfängst.«
    Smitty wirft die Arme hoch und stampft den Gang nach hinten. »Ich hab Sie gewarnt, Mr Taylor. Keine Ahnung, was die Schulaufsicht sagen wird, wenn sie hört, dass Sie mir nicht erlauben wollten was zu essen. Das ist Nahrungsentzug und nichts anderes.«
    »Ganz schön große Worte, Smitty«, scherzt Mr Taylor, aber in seinem glasigen Blick steht Unsicherheit. Er zieht seine neonfarbene Skijacke an, von der ihm dringend jemand hätte abraten sollen. »Na schön, ich hole dir ein Sandwich. Aber dass du mir nicht den Bus verlässt.« Er droht mit dem Finger. »Unter keinen Umständen. Sonst ist Ende Gelände. Glaub mir, in diesem Zustand verstehe ich keinen Spaß.« Er niest noch mal, um es zu unterstreichen. Als der Fahrer für ihn die Tür aufgehen lässt, wehen Schneeflocken herein.
    »Vergessen Sie nicht, dass ich allergisch gegen Nüsse bin, Sir!«, ruft Smitty. »Sie wollen doch nicht von meinen Eltern verklagt werden, wenn ich tot umfalle!«
    Die Tür faltet sich wieder zu. Ich kuschele mich in meinen Sitz. Der Fahrer macht das Radio an und dieser krankhaft fröhliche Song plärrt los und will mir weismachen, dass jeden Tag die Sonne scheint und wir total Glück haben in der Sonne zu sein. Oh ja, aber so was von Glück … Der Fahrer schraubt eine Thermoskanne auf und gießt sich eine Tasse dampfenden Kaffee ein. Warum riecht Kaffee immer viel, viel besser, als er schmeckt? Nicht dass ich überhaupt was trinken könnte. Ich schlage die Beine übereinander und denke an Dürrekatastrophen …
    Sinnlos. Ich muss mal. Ich muss.
    »Hallo da vorne.«
    Ich zucke zusammen, als Smitty sich hinten auf meine Rückenlehne stützt – voll peinlich. Aber er meint gar nicht mich, sondern den Fahrer.
    »Lassen Sie uns mal kurz raus, bitte?«
    Der

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