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Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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wäre, aber in Wirklichkeit geben meine Knie nach. »Sind sie krank geworden oder so?«
    »Woher soll ich das wissen?«, schreit Alice. »Sie haben da alle einfach nur gelegen, die ganze Klasse!«
    »Und die anderen alle? Die Kellner, die anderen Leute im Café?«
    »Alle tot.« Ein Zittern durchläuft sie. »Auf dem Boden, auf den Stühlen, hinter den Tresen.«
    »Mr Taylor und Ms Fawcett?« Ich sehe Smitty an, als wäre er plötzlich der Vernünftige hier. »Wir müssen sie finden.«
    »Nein!«, kreischt Alice. »Mr Taylor war auch dort im Laden. Ich hab ihn gesehen, als er bei den Sandwiches stand.«
    Puh . Die Weltordnung ist wiederhergestellt. »Hat er Hilfe holen wollen?«
    Alice schüttelt den Kopf. »Ich bin zu ihm gelaufen. Er hat sich umgedreht … sein Gesicht sah voll eklig aus. Er hatte ganz komische Augen, total rot …«
    »Der hat doch gerade Männergrippe«, sagt Smitty verächtlich.
    »Viel schlimmer!« Sie macht eine effektvolle Pause. »Er war auch tot.«
    »Was?«, frage ich.
    »Er hat mich packen wollen«, sagt Alice. »Ich bin weggelaufen … nach draußen … er hat versucht mich zu kriegen.«
    »Du bist ja vielleicht drauf!« Smitty kriegt sich kaum ein vor Lachen. »Ist heute erster April oder was? Du willst uns weismachen, dass alle an irgendeiner Instantfraßvergiftung krepiert sind und Mr T wiederauferstanden ist und versucht hat dich zu töten?« Er springt auf, streckt die Arme vor und ächzt rum.
    »Ihr müsst mir glauben!« Alice hämmert mit den Fäusten auf die Armlehnen. »Meint ihr ernsthaft, ich würde überhaupt mit euch reden, wenn nicht alle anderen tot wären?«
    Ich ziehe eine Augenbraue hoch. »Da hat sie auch wieder Recht.«
    »Ich würde eher sagen, sie hat vielleicht Nerven.« Smitty schüttelt den Kopf.
    »Na schön.« Alice steht wackelig auf und reckt das Stupsnäschen in die Höhe. »Dann geh halt nachsehen. Aber gib nicht mir die Schuld, wenn du nachher tot bist.«
    Smitty kommt nach vorn.
    »Warte.« Bevor ich es richtig merke, habe ich mich schon als Puffer zwischen die beiden gestellt. Keine tolle Position, aber sie ist dringend nötig. »Wir sollten die Polizei rufen oder einen Krankenwagen, meint ihr nicht? Und besser hierbleiben, bis die kommen.«
    Alice reißt entsetzt die Augen auf. »Mein Handy … es ist bei meinen Sachen. O mein Gott!« Noch mehr Tränen. »Ich hab meine Candy-Couture-Tasche auf dem Tisch liegenlassen!«
    »O weh!«, piepst Smitty mit Mädchenstimme. »Meine Tasche … die toten Leute fassen sie vielleicht an!«
    »Hör auf damit! Du hast überhaupt keine Ahnung!«, jammert Alice. »Das ist ein Unikat!«
    Das reicht, verdammt. Ein Handy habe ich selber. Ich rase zu meinem Sitz und zerre meinen Rucksack aus der Gepäckablage. Das Handy steckt in der Innentasche. Ich hab’s kaum benutzt, seit meine Mutter es mir bei unserer Ankunft in England gekauft hat. Wozu auch? Ich habe in diesem öden, blöden Land ja keine Freunde, die mir eine SMS schicken könnten. Aber jetzt rettet mir das Ding vielleicht das Leben.
    Netz wird gesucht, teilt mir das Handy mit. Ich halte es zum Fenster hoch.
    »Kein Empfang?« Smitty hüpft an mir vorbei. »Wann hast du das gekauft, im Mittelalter?« Er zieht ein Smartphone aus seiner Potasche. Schick. Geklaut wahrscheinlich. »Dieses kleine Baby hier kriegt sogar auf dem Mond ein Signal.« Er starrt auf das Display. Ein bisschen zu lange.
    »Bloß hier nicht?« Alice klingt triumphierend.
    »Es braucht einen Moment«, sagt er. »Wir sind hier mitten in der Pampa.« Er drückt ein paar Tasten, als ob das was helfen könnte. »Na großartig. Was ist denn los mit dem Ding?«
    »Kein Empfang.« Ich beiße schon wieder die Zähne aufeinander; wenn ich so weitermache, sind bald nur noch Stummel übrig. Ich werfe mein Handy auf die Sitzfläche. »Wir müssen den Fahrer finden. Er hat bestimmt ein Funkgerät.« Ich drehe mich zu Alice um. »Hast du ihn draußen gesehen?«
    Alice legt ihren Kopf auf eine Weise schief, die sie eindeutig supersüß findet. »Wie jetzt, du meinst, als ich durch einen Schneesturm um mein Leben gelaufen bin? Ähm, das hieße dann wohl nein .«
    Ich erspare mir eine Antwort – vor allem, weil ich keine Hirnkapazität frei habe – und laufe zum Heckfenster. Der Schneefall hat ein bisschen nachgelassen. Ich kann gerade eben den Umriss eines Autos ausmachen. »Wir müssen mal hinter dem Bus nachsehen. Da ist der Fahrer hingegangen.«
    »Bis später dann.« Alice setzt sich auf einen Sitz

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