Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition)

Titel: Untot - Lauf, solange du noch kannst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
Vom Netzwerk:
wäre. »Vielleicht lassen wir ihn besser nicht rein, hm?«
    Neben mir fängt Alice an zu wimmern, was sich genau wie so ein kleiner Handtaschenhund anhört, den sie sich bestimmt noch irgendwann zulegen wird.
    »Er kommt mich holen … Hab ich euch nicht gesagt, dass er versucht hat mich zu fangen?«
    Smitty hält ihr das Fernglas hin. »Du beobachtest ihn. Wenn er ganz dicht bei uns ist, schreist du. Das kriegst du hin.« Er guckt mich an. »Wir müssen die Tür irgendwie verbarrikadieren, und zwar schnell!« Er springt wie eine Bergziege von den Sitzen herunter und durch den Bus. Ich folge ihm ein bisschen weniger geschickt.
    »Hey, Mister!« Smitty schüttelt den Fahrer. »Wie schließt man diese Tür ab?«
    Der Kopf des Fahrers rollt zur Seite und Smitty gibt ihm eine Ohrfeige.
    »Nicht!«, sage ich. »Du tust ihm weh.«
    »Er ist total weggetreten.« Smittys Blick huscht übers Armaturenbrett. »Nee, hier sieht nix nach Türverriegelung aus.«
    Ich suche nach einem Knopf, einem Hebel, sonst irgendwas – aber er hat Recht. Die Tür besteht aus fünf langen senkrechten Teilen, die sich beim Aufgehen ineinanderfalten wie ein Fächer. Mir kommt eine Idee. »Wenn wir irgendwas hätten, womit wir die Tür verrammeln könnten, ein Brett oder so.«
    »Schon kapiert«, ruft Smitty durch den Gang: »Wie sieht’s aus, Lizzie Borden?«
    Kurz kommt Alices blonder Kopf zum Vorschein. »Nenn mich nicht so, du Geisteskranker.«
    Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Echt charmant von ihm sie nach einer berühmten Axtmörderin zu nennen.
    »Ist Mr T immer noch auf dem Weg zu uns?«
    Sie steckt ihren Kopf wieder nach draußen. »Ja«, ruft sie zu uns herunter. »Langsam. Er wackelt irgendwie so um die geparkten Autos rum, aber er kommt in unsere Richtung. O Mann, er sieht grausig aus. Er sabbert total.«
    »Spitzenmäßig.« Smitty grinst mich an. »Ich hol mein Snowboard. Mach hinter mir die Tür zu, ja?«
    »Was? Du gehst raus?« Mir bleibt der Mund offen stehen.
    Smitty fasst unter mein Kinn und hilft mir beim Zumachen; es macht richtig klack . Noch bevor ich mich wieder ganz gesammelt habe, betätigt er schon den Türhebel und springt hinaus in den Schnee.
    »Mein Board ist unten im Gepäckraum. Mach die Tür zu!« Er verschwindet aus meinem Blickfeld. Ich ziehe an dem Türhebel und sause mit knallrotem Gesicht zu Alice zurück.
    »Wo ist Mr Taylor jetzt?«
    »Hinter den Autos«, sagt Alice von der Luke her. »Habt ihr die Tür verriegelt?«
    »Smitty ist rausgegangen und holt sein Snowboard, damit wir sie verbarrikadieren können.«
    Alice fällt fast aus der Luke. »Ich hab mich wohl verhört.«
    »Keine Sorge.« Ich lächele halbherzig. »Er ist gleich wieder hier. Du hast gesagt, dass Mr Taylor sich richtig langsam bewegt …«
    »O mein Gott, o mein Gott, o mein Gott …« Alice läuft blindlings nach vorn zur Windschutzscheibe. »Smitty ist da draußen? Wir können das Ding nicht zusperren?« Von unter dem Bus her kommt ein lauter Schlag und sie kreischt los: »Gleich ist er drin! Und dann bringt er uns alle um!«
    »Das ist bloß Smitty.« Ich ziehe mich zur Luke hinauf, um mich zu vergewissern. Mr Taylor ist immer noch unterwegs. Schnell ist er nicht, aber noch schnell genug, um es in den Bus zu schaffen, wenn Smitty sich nicht beeilt. »Mach die Tür auf und hilf ihm!«
    Alice sieht zu mir herauf. »Du hast sie ja nicht mehr alle. Ich soll diese Tür aufmachen? Von welchem Planeten kommst du denn?«
    »Tja.« Ich springe hinunter und schiebe mich an ihr vorbei. »Zufällig von dem Planeten, wo alle möglichen Leute tot umfallen und Lehrer als Monster wieder auftauchen. Dein Heimatplanet, Schätzchen.« Ich bin bei dem Türhebel, bevor ihr eine Antwort einfällt, und drücke ihn. Die Tür rührt sich nicht. Ich versuch’s noch mal. Nichts, verdammt. Etwas wummert gegen die Tür. Alice kreischt wieder los. Es ist Smitty, er winkt verzweifelt durch die Scheibe.
    »Ich krieg sie nicht auf!«, rufe ich ihm zu und probiere den Hebel noch mal. Die Tür rührt sich kein Stück. Ich schaue zu Alice. »Hilf mir!«
    »Auf gar keinen Fall!« Sie zieht sich nach hinten zurück.
    Smitty tritt jetzt gegen die Tür, dann bückt er sich; er probiert es anscheinend mit dem Sesam-öffne-dich-Knopf draußen in der Seitenwand. Mein Magen zieht sich zusammen, als hinter ihm ein dunkler Umriss aufragt. Mr Taylor ist da. Ich hebe meinen Fuß, der in einem Snowboot steckt, und trete mit aller Kraft gegen diesen verfluchten Hebel, als

Weitere Kostenlose Bücher