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Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition)

Titel: Unvergessliches Verlangen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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verdiene.«
    Nach fünf langen Jahren war das ein Grund für Olivia zu hoffen.
    Es hätte schlimmer kommen können, dachte Gervaise. Immerhin war er in dem staatlichen Trakt des Newgate-Gefängnisses eingekerkert, bis er seine Verhandlungen mit der Regierung abgeschlossen hatte. Sie wussten, dass er reden würde. Er musste sie nur davon überzeugen, dass die Qualität der Informationen sich nach der Entschädigung richten würde, die sie ihm anboten. Und das sollte nicht schwierig sein. In der Zwischenzeit konnte er dafür sorgen, dass er noch ein paar Asse im Ärmel hatte.
    Damit war er gerade beschäftigt. Er schrieb einen Brief, als die Tür hinter ihm aufging. »Ich bin gleich für Sie da. Ich muss noch meinem Onkel, dem Marquess, einen Vorschlag unterbreiten. Gegen Gewährung einer kleinen Zulage würde ich dafür sorgen, dass der Familienname nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.«
    »Ach, ich glaube nicht, dass das nötig sein wird.«
    Mit einem erleichterten Grinsen drehte Gervaise sich um. Er hatte nicht zugeben wollen, wie angespannt er hier gewesen war, wo die falschen Leute ihn leicht hätten finden können. »Ah, gut. Du bist es.« Sein Lachen klang ein bisschen gezwungen. »Dann werden sie mich für mein Schweigen bezahlen? Großartig! Ich muss gestehen, dass ich schon fast erwartet hätte, mich umzudrehen und diesem bösartigen Chirurgen ins Gesicht zu blicken.« Er schauderte. »Der Kerl hat keinen Sinn für Humor, weißt du?«
    »Ich weiß, Gervaise, ich weiß. Aber zum Glück für dich ist er hinter Gittern gelandet. Also bin ich hier, um mit dir zu sprechen.«
    Gervaise lachte nervös. »Gut. Würden dir die Westindischen Inseln gefallen? Ich habe gehört, dass es dort ganz reizend sein soll.«
    »Oh ja. Dieses Gefängnis ist nicht das Richtige für dich.«
    »Ist schon gut. Ich werde nicht lange hier sein.«
    »Nein. Nein, das wirst du nicht. Schließ doch deine Augen und gestatte mir, dir die Zeit ein bisschen angenehmer zu gestalten.«
    Gervaise lachte leise. »Du machst es mir ein bisschen angenehmer, und ich mache es unseren Freunden ein bisschen angenehmer. Ich habe Informationen, für die sie mit Sicherheit einiges bezahlen werden. Genug, damit wir nach Barbados reisen können.«
    Mit einem verschlagenen Zwinkern lehnte er sich zurück, spreizte die Beine und schloss die Augen. Das hätte er nicht tun sollen. Bevor er aufschreien konnte, war seine Kehle von einem Ohr bis zum anderen aufgeschnitten.
    Überrascht schlug er die Augen auf und wirkte verwirrt. Er sah an sich hinab, als wäre er verstört über den Anblick des roten Blutes, das über seine makellose Kleidung rann und auf den Boden tropfte. Mit einem letzten Blick auf seinen Angreifer sackte er wie eine Marionette, bei der man die Fäden durchtrennt hatte, in sich zusammen. Seine Augen verdunkelten sich, und ein Ausdruck von Belustigung schien in ihnen zu stehen, als würde er denken: Jetzt bin ich der Angeschmierte.
    So ist es, dachte Mimi, als sie das Messer an seiner Hose abwischte und zurück in die Halterung an ihrem Oberschenkel schob. »Ach, mon pauvre «, sagte sie leise, während seine Augen brachen. »Es ist ein Jammer, dass du nicht wusstest, dass nicht nur der Chirurg eine Schwäche für Messer hat.« Sie beugte sich über ihn, um ihm ins Ohr zu flüstern. »Tatsächlich hat er es von mir gelernt.«
    Sie hauchte einen Abschiedskuss auf Gervaises Stirn, zog ihre Kapuze über den Kopf, stieg vorsichtig über die Blutlache am Boden hinweg und klopfte an die Tür.
    »Sind Sie fertig?«, fragte der Wachmann, ohne einen Blick in die Zelle zu werfen.
    »Aber selbstverständlich.«
    Und dann verließ Mimi, die sich sicher sein konnte, nicht befragt zu werden, das Newgate-Gefängnis und ging nach Hause.

Epilog
    Es war genau so, wie Jack es sich ausgemalt hatte. Der Morgen war strahlend und klar, und der Himmel leuchtete im hellen Blau des frühen Herbstes. Die Blätter wurden allmählich gelb, doch es war noch immer warm genug, dass Jamie und seine Cousine Lully den kleinen Welpen im Garten über den Rasen jagen konnten. Im Haus wimmelte es von Handwerkern, die Olivia und ihm dabei halfen, Oak Grove in ein Zuhause zu verwandeln, in dem Kinder in Sicherheit und Behaglichkeit aufwachsen konnten. Wo er auf sie achten konnte.
    Seine Familie hatte wie befürchtet reagiert und weder Bedauern noch Reue für ihr Verhalten gezeigt. Nein, das stimmte nicht ganz. Sie hatten bitter bereut, dass ihr Versuch, Jamie zu entführen, nicht

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