Unverhofft verliebt
Footballspieler hatte ihr gereicht.
„Er ist schon seit dem So mmer extrem verknallt in sie, aber sie will nichts von ihm wissen. Ich glaube, er hat ziemlichen Liebeskummer.“
Da Claire gesehen hatte, wie Blake auf Levis Taufe vor ein paar Wochen mit Julians und Livs Nachbarin geflirtet hatte, bezweifelte sie die Tiefe seiner Gefühle doch ein wenig. „Liebeskummer? Willst du mich auf den Arm nehmen?“
„Ich meine es ganz ernst. Zwar überspielt er die Sprüche der Jungs über ihn und Bobby mit irgendwelchen sexuellen Anspielungen, aber du hättest mal sein zerknirschtes Gesicht sehen sollen, als er erfahren hat, dass sie einen neuen Freund hat.“
„Irgendwie fällt es mir schwer, Mitleid mit ihm zu haben.“
„Du weißt doch wie das ist ... raue Schale und ein weicher Kern.“
„Das mit der rauen Schale kann ich bestätigen, aber ein weicher Kern?“ Skeptisch blinzelte sie ihm zu.
Zwinkernd nahm er ihr das Handtuch ab und legte es über seine Schulter. Als sein Gesichtsausdruck wieder ernster wurde und sich betroffen verzog, wusste sie schon, was nun folgte.
„Julian ...“
„Liv hat mir von deinem Date erzählt. Es tut mir leid, dass sich Tony als Niete herausgestellt hat.“
„Dafür kannst du doch nichts“, seufzte sie und versuchte sich an einer aufmunternden Miene. „Schon vergessen.“
Resolut schüttelte er den Kopf. „Nein, es tut mir wirklich leid. Im Verein schien er ein echt cooler Typ zu sein ...“
„Zu cool ... vermute ich, wenn ich daran denke, wie er der Kellnerin im Restaurant seine Nummer zugesteckt hat.“
„Oh Mann, soll ich ihn verprügeln, wenn er mir das nächste Mal über den Weg läuft?“
„Bloß nicht“, Claire zuckte mit der Schulter. „Es war keine große Sache.“
„Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen. Wenn du willst, kann ich mich ja weiter umhören.“
„Sei mir nicht böse, aber das Date mit Tony hat mir gereicht“, seufzte sie und fand Julians Bemühungen, trotz der für sie beschämenden Erinnerung an das katastrophale Date, irgendwie süß. Dennoch hatte sie sich vorgenommen, sich nicht ein einziges weiteres Mal verkuppeln zu lassen. Äußerlich war Tony vielleicht ein attraktiver Kerl gewesen, der ihr formvollendet aus dem Mantel geholfen hatte, auch wenn sein Blick eine Spur zu lang auf ihren Brüsten verharrt hatte, aber charakterlich hatte er sich als richtiges Schwein entpuppt. Während des Abendessens hatte er ihr durch die Blume mitgeteilt, dass er keine Beziehung eingehen wolle, beim Verlassen des Restaurants war ein Zettel mit seiner Telefonnummer heimlich in der Hand der jungen Kellnerin verschwunden und vor der Tür hatte er durchblicken lassen, dass er als Gegenleistung für die Einladung ein bisschen Sex erwartete. Nach diesem Desaster wollte Claire die Finger von allen weiteren Verkupplungsversuchen ihrer Freunde lassen.
„Du musst mir zugute halten, dass ich Tony nur oberflächlich kannte. Ich dachte wirklich, dass er ein sympathischer Kerl wäre.“
„Wie gesagt“, seufzte sie. „Kein Problem. Ich habe das Ganze schon vergessen.“
„Hat dir Teddy schon von unserem General Manager erzählt?“
Gottergeben hielt sie beide Hände hoch. „Nein.“
„Mitch ist klasse. Du würdest ihn mögen ...“
„Julian“, protestierte sie. „Nein ...“
Eine amüsierte Stimme erklang hinter ihnen. „Was habt ihr beide denn zu bequatschen?“
Zu allem Überfluss betrat Brian die Küche und legte ihr freundschaftlich einen Arm um die Schulter. „Muss ich ihn verkloppen, weil er dich nervt?“
„Musst du nicht“, sie schüttelte den Kopf und wäre dankbar gewesen, wenn Julian einfach die Klappe gehalten hätte, was er natürlich nicht tat.
„Ich erzähle ihr gerade von Mitch ...“
„Mitch ist super“, Brian runzelte fragend die Stirn. „Warum erzählst du ihr von Mitch?“
Der blonde Wide Receiver lehnte sich gegen die Arbeitsplatte seiner Küche und verschränkte die Arme vor der Brust. Eingekeilt zwischen zwei riesigen Footballspielern kam sich Claire trotz ihrer hohen Schuhe winzig vor.
„Mitch würde sicherlich gerne mit Claire ausgehen. Meinst du nicht?“
„Suchst du ein Date?“ , fragte Brian beiläufig.
„Nein, das tue ich nicht“, erwiderte sie genervt und schob seinen Arm beiseite. „Julian hat sich in den Kopf gesetzt, mich verkuppeln zu wollen. Das ist alles.“
Brian schnappte sich eine Banane von der Anrichte und schälte sie nachdenklich. „Wenn ich darüber nachdenke, finde ich
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