Unwiderstehlich
wollte nicht, dass du aufhörst, aber bevor wir weitermachen, muss ich eins klarstellen: Heute Nacht gehöre ich dir. Morgen gehöre ich wieder mir. In meiner Firma bin ich die Chefin. Ich habe die Macht und alle anderen tun, was ich sage. Das hier ändert daran gar nichts.“
„Einverstanden“, sagte er und meinte es auch so. Sarah war gleichzeitig unterwürfig und dominant, das faszinierte ihn ungemein, sie reizte und erregte ihn auf ganz verschiedenen Ebenen. Das war bisher nur sehr wenigen Frauen gelungen.
„Aber eins muss dir klar sein, Sarah: Heute Nacht gehört mir nicht nur deine Lust. Heute Nacht gehörst du mir ganz.“
7. KAPITEL
Ryan hatte recht: Vorfreude war erregend. Als Sarah ihm ins Haus folgte, raste ihr Puls, und sie war heiß und feucht vor Verlangen. Ryan hielt ihre Hand ganz fest, während sie über einen eleganten Marmorboden schritten und ihr Blick über exklusive Kunstwerke glitt, die hier ganz selbstverständlich an der Wand hingen. Doch das alles war nur Dekoration. Was sie wirklich mit allen Sinnen gefangen nahm, war der Mann neben ihr.
Sarah beobachtete fasziniert, wie Ryan durch seine bloße Anwesenheit den gesamten Raum einnahm. Sie war hingerissen: von seiner selbstsicheren Haltung, von der Art, wie der maßgeschneiderte Anzug seine breiten Schultern und seine athletische Figur zur Geltung brachte. Dieser umwerfend attraktive Mann strahlte so viel Macht und Männlichkeit aus, dass ihr ganz schwindlig wurde. Sie wollte ihn, wollte jene erotische Fantasie endlich wahr machen, die sie sich, seit ihrem Besuch im „Silk“ vor vielen Jahren, ausgemalt hatte. Aber es war nicht einfach nur der Wunsch, sich zu unterwerfen – sie wollte sich Ryan unterwerfen. Alle ihre Träume drehten sich um ihn.
Sie musste allerdings zugeben, dass sie eben am Auto kurz in Panik geraten war. Schließlich würde sie mit dem Feind ins Bett gehen. Aber vielleicht war das ja gerade der besondere Reiz dabei, der Reiz des Verbotenen. Ihr ganzes Leben war sie brav gewesen, hatte immer perfekt funktioniert. Heute Nacht wollte sie ihren selbst geschaffenen Fesseln entfliehen, wollte endlich, endlich loslassen.
Sie blieben in einer großen Halle stehen. Eine prächtige Wendeltreppe, deren Stufen mit rotem Teppichboden bezogen waren, führte auf eine hohe Galerie. Alles war sehr prunkvoll, sehr imposant. Sie fühlte sich wie in einer Kulisse aus Vom Winde verweht .
„Wo sind die anderen?“, fragte sie plötzlich. Hier war alles ganz anders als damals im „Silk“. Es gab keine Musik, kein wollüstiges Stöhnen, keine nackten Körper, kein Stimmengewirr. Kein Mensch war zu sehen. Sie waren allein. Und irgendwie machte sie die Stille, die hier herrschte, noch nervöser. Sie hatte eine erotisch aufgeheizte, verführerische Atmosphäre voll heißem Begehren und wilder Leidenschaft erwartet. Eine Atmosphäre, in der ihre eigenen dunklen Freuden nicht weiter auffallen würden. Aber hier gab es keine Nische, in der man sich verstecken konnte, vor den anderen und notfalls auch vor sich selbst.
„Wie gesagt, das Herrenhaus ist das Quartier der Meister“, erklärte Ryan. „Es ist ein exklusiver Bereich unseres Clubs, der normalen Mitgliedern nicht offen steht.“
Sie erinnerte sich, dass er das erwähnt hätte, aber sie hätte nicht im Traum daran gedacht, dass er einer dieser Meister war. Bei dem Gedanken daran wurde ihr ganz schwindelig, und sie zitterte vor heißem Verlangen.
Natürlich war er einer der Mächtigsten. Er war der geborene Meister, dominant in allen Lebensreichen. Und gleich würde er die Kontrolle über sie haben. Ihre Augen trafen sich, sie wusste, er dachte dasselbe wie sie, und wieder knisterte die Luft zwischen ihnen vor sexueller Energie.
„Willkommen in meiner Welt, Sarah“, sagte er leise. Er zog sie, Schritt für Schritt, zu einer Flügeltür links neben der Treppe. Und dann erklang, gänzlich unerwartet, doch noch eine fremde Stimme.
„Ryan.“
Sarah und Ryan blieben stehen und schauten zur Treppe. Ein hochgewachsener dunkelhaariger Mann kam die Stufen herunter. Sarah schätzte ihn auf Mitte dreißig, und er war schlicht überwältigend.
„Ich wusste gar nicht, dass wir heute Nacht einen Gast haben.“ Der Mann war fast am Fuße der Treppe angekommen, und sie sah, wie sorgfältig ihm die schwarze Hose und das schwarze Hemd auf den schlanken, perfekt geformten Leib geschneidert worden waren. Kleider machen Leute? Von wegen! Bei diesem Mann war es eindeutig umgekehrt. So gut
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