Unwiderstehlich
die Nase, stieg ihr zu Kopf, ging ihr bis ins Blut. Während der schnittige Sportwagen im Leerlauf vibrierte, blickten sie einander wortlos an. Er trug einen dunklen Anzug und ein helles Hemd mit Krawatte. Sie konnte in dem gedämpften Licht seine Bartstoppeln erkennen. „Ich hoffe, ich habe dich nicht bei irgendwas unterbrochen“, sagte sie schließlich.
„Wenn du das getan hättest, wäre ich trotzdem gekommen“, erwiderte er. „Hast du irgendwo einen Ersatzschlüssel, den wir holen können?“
Er war tatsächlich gekommen, um ihr seine Hilfe anzubieten, ohne irgendwelchen sexuellen Hintergedanken. Diese Erkenntnis machte sie nur noch sicherer, dass sie ihn wollte. „Ehrlich gesagt sind mir meine Schlüssel im Moment total egal.“
Ryan stellte den Motor aus und drehte sich ganz zu ihr herum. Seine Augen waren so dunkel, dass sie sich im Schatten verloren. „Was soll das heißen, Sarah?“
Sie sehnte sich nach seiner Berührung, aber er fasste sie nicht an. Sie wollte nach ihm greifen, wusste aber instinktiv, dass sie das jetzt nicht tun sollte. „Du weißt, was das heißen soll.“
„Sag es“, befahl er.
Sie würde alles tun, damit er sie berührte – sie wollte endlich, endlich erleben, welche Fluchtwege aus dem Alltag dieser Mann ihr zeigen konnte. Sie wusste jetzt, dass sie diese heiße Auszeit von der Verantwortung wollte. Und sie wollte sie mit ihm. „Ich bin bereit, Ryan.“
6. KAPITEL
Die Atmosphäre in dem dunklen, stillen Auto knisterte vor erotischer Spannung und atemloser Erwartung. Noch nie hatte Ryan sich die Unterwerfung einer Frau so sehr gewünscht, aber er wusste, dass sie freiwillig geschehen musste.
„Warum ausgerechnet jetzt?“, wollte er wissen. „Was war denn im Krankenhaus?“
Sie schaute ihn an und begann dann, sich von ihm abzuwenden. Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Sprich mit mir, Sarah. Ist etwas mit deinem Vater?“
„Nein“, sagte sie. „Oder doch, aber nichts Schlimmes. Er hatte sogar einen Durchbruch in der Behandlung. Aber er hat sich verändert. Er stellt meine Maßnahmen nicht infrage, schreit mich nicht an, weil er der Meinung ist, dass etwas falsch läuft. So kenne ich ihn gar nicht. Er sagt, dass er an mich glaubt, dass er schon vor Jahren auf mich hätte hören sollen. Ryan, er sagt, dass ich alles unter Kontrolle habe .“
Er machte schmale Augen. „Und du hast Angst, dass das nicht stimmt.“
„Nein, das ist es nicht. Ich weiß, dass ich im Moment alles richtig mache … Aber der Druck, die Kontrolle zu behalten, wird immer stärker und macht mich gerade völlig fertig.“ Sie seufzte. „Heute Nacht will ich diesem Druck entfliehen. Ich will einmal nicht diejenige sein, die die Entscheidungen trifft und die Verantwortung trägt.“ Das war die Antwort, die er hören wollte. Die richtige Antwort. Er musterte sie schweigend, während die Erregung durch seine Adern pulsierte und ihn hart machte. Er ließ seine Hand über ihren Arm und ihre Schulter gleiten und legte zärtlich die Finger an die zarte Haut ihrer Kehle. Er spürte, wie ihr Puls sich unter seiner Berührung beschleunigte und näherte seine Lippen den ihren, so weit, dass er sie fast schon schmecken konnte.
Er holte tief Luft, nahm ihren Duft in sich auf. Sarah roch so süß, nach Vanille und nach Unschuld – der Unschuld einer Frau, die ihr wahres Selbst und ihr tiefstes Begehren noch nicht kennengelernt hatte. Jetzt berührte er ihre Lippen mit seinen, biss nicht gerade sanft zu und leckte das empfindliche, köstliche Fleisch. „Zieh deinen Slip aus, Sarah“, sagte er dann.
Sie öffnete schockiert den Mund und machte dabei ein zartes, delikates Geräusch. Dennoch leistete sie absolut keinen Widerstand, jedenfalls nicht, bis sie Stimmen von draußen hörte und befürchten musste, dass außer ihm auch ein paar andere Menschen etwas von ihren neu entdeckten Vorlieben mitbekommen würden. Sie schreckte auf und machte Anstalten, von ihm abzurücken und sich nach den Leuten umzusehen. Ryan presste seine Finger um ihren Hals. Er hatte gewusst, dass sie nicht allein auf dem Parkplatz waren. Er testete Sarahs Grenzen, lotete aus, wie weit sie ihm vertraute.
„Lass den Rest der Welt meine Sorge sein.“ Es klang wie ein Befehl. „Du konzentrierst dich auf meine Anordnungen und tust nur, was ich dir sage.“ Er lehnte sich in den Sitz und löste seine Hand widerwillig von ihrer Kehle. Am liebsten hätte er sie auf seinen Schoß gezogen und es ihr auf der Stelle
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