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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Gefallen und ich konnte mich auf seine Diskretion verlassen. Ich bin den ganzen Weg dorthin gefahren, nur um rauszufinden, dass er mir auch nichts sagen konnte.«
    »War es das, was du die ganze Zeit getan hast, wenn du mir nicht sagen wolltest, wo du warst? Hast du die ganze Zeit nach Antworten gesucht? Ich wünschte, du hättest es mir von Anfang an erzählt.«
    »Ich weiß. Das hätte ich tun sollen. Ich musste nur manchmal ein paar dunkle Orte aufsuchen, um das zu finden, was ich wissen wollte.«
    Ich schluckte hart. »Zum Beispiel?«
    »Dieser Abend, an dem du mein Motorrad draußen vor der Kneipe gesehen hast?«
    »Ja?«
    »Ich war nicht in der Kneipe. Ich war in dem Motel gleich dahinter … zusammen mit Mishka.«
    »Wie bitte?« Der Wolf in meinem Kopf fauchte mir schreckliche Dinge zu. Ich presste den Mondstein an mich und ließ seine beruhigende Kraft auf mich einwirken. »Was meinst du damit?«
    »Ich wollte, dass sie in meinen Kopf schaut. Mit ihren Augen kann sie Gedankenkontrolle ausüben. Sie raubt ihren Opfern den freien Willen.«
    »Ich weiß.« Ich erinnerte mich, wie sie diese Kontrollebenutzt hatte, um mich fast umzubringen. Und dann erinnerte ich mich, wie Mishka etwas von einer Party mit Daniel gesagt hatte. Der Wolf in mir heulte, versuchte, meine Eifersucht anzustacheln. »Wozu wolltest du, dass sie in deinen Kopf schaut?«
    »Wenn sie dich in eine tiefe Trance versetzt, kann sie Gedanken lesen und sie auch steuern. Ich wollte, dass sie in meinen Kopf eindringt, um zu sehen, ob der Wolf dort irgendwo war. Ich wollte, dass sie mir sagt, warum ich ihn in meinem Innern weder hören noch fühlen konnte.«
    Ich stellte mir Daniel auf dem Motelbett vor, Mishka über ihm hockend und ihm tief in die Augen blickend. Kein Wunder, dass er mir nicht hatte erzählen wollen, was er in jener Nacht getan hatte. »Was hat sie gefunden?«
    »Nichts. Es ist gar nicht dazu gekommen. Ihr Preis war mir zu hoch. Ich war nicht bereit, ihr das zu geben, was sie als Bezahlung verlangte.«
    »Was wollte sie?«
    »Mich.«
    Ein Anflug von Wut überkam mich und ich fletschte die Zähne. Meine Augen stellten sich plötzlich scharf, und meine Fähigkeit, im Dunkeln zu sehen, setzte ein. Als ich den sorgenvollen Ausdruck in Daniels Schlammtörtchen-Augen erkannte, wurde der Wolf vom beruhigenden Gefühl der Liebe verdrängt.
    »Ich bin wieder gegangen und sie war total sauer«, erzählte Daniel. »Doch am nächsten Tag schickte sie mir eine SMS. Sie hatte ihre Meinung geändert und wollte stattdessen mein Motorrad als Bezahlung akzeptieren.Wir wollten uns wieder treffen. Damals beim Abendessen, als ich so plötzlich gegangen bin, bekam ich eine weitere Nachricht. Als ich dann zu ihr kam – es war ein Haus irgendwo am Rande der Stadt –, wurde mir klar, dass Mishka mir gar nicht geschrieben hatte. Es war ihre Freundin Veronica. Sie lebten wie eine Familie in einer Art Hexenzirkel zusammen. Als Veronica an jenem Abend nach Hause kam, stellte sie fest, dass Mishka und ihre anderen Freunde tot waren und irgendjemand zehntausend Dollar aus dem Haus gestohlen und sich damit abgesetzt hatte. Veronica wollte, dass ich ihr dabei half, den Mörder ihrer Freunde zu finden und das Geld wiederzubeschaffen. Zum Ausgleich wollte sie in meinen Kopf eindringen. Ich hab’s versucht. Ich war an diesem Sonntag auch gar nicht mit Katie zusammen. Ich versuchte, einer Spur zu folgen, die sich leider als kalt erwies.« Daniel seufzte. »Ich kann gar nicht glauben, dass ich dich angelogen und dir erzählt habe, Katie sei bei mir. Aber es war die erste plausible Erklärung, die mir einfiel. Allerdings war es auch das Dümmste, was ich sagen konnte.«
    Ich musste beinahe lachen. »Nein, du allein mit Mishka in einem Motelzimmer klingt noch unglaublicher. Ich hätte Katie am nächsten Tag fast den Kopf abgerissen. Ich bin froh, dass ich meinem Impuls nicht nachgegeben habe.«
    Daniels Augen wurden groß. Er legte sich flach auf den Rücken. Offenbar wollte er unsere Unterhaltung nicht weiter in diese Richtung verfolgen. »Die Spur, der ich gefolgt bin, war eine totale Sackgasse. Ich habe nie erfahren, wer Mishka und ihre Freunde getötet hat.«
    »Hm … Tja, ich hätte da eine gute und eine schlechte Nachricht«, sagte ich und berichtete ihm, was an jenem Tag in dem Haus geschehen war. Wie entsetzt ich gewesen war, als ich dabei zusehen musste, wie Talbot jemandem den Kopf abschlug und dann Mishka, kurz bevor es ihr gelang, mich zu töten, ein

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