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Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
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Calebs Jungs betraten den Raum.

KAPITEL 25

In der Höhle des Löwen
     
    Kurze Zeit später
     
    Alle in Calebs Rudel hatten ihre Hemden ausgezogen. Ich wusste nicht, wieso. Vielleicht nur, um ihre eindrucksvollen Muskeln oder die Shadow-King-Tätowierungen auf Schulter oder Bizeps vorzuführen. Drei kamen zu mir, drei weitere kümmerten sich um Daniel. Die restlichen zwei rissen Gabriel von seinem Platz in der Ecke.
    Einer der Jungen löste meine Fesseln, während die anderen mich festhielten. So wie Daniel trat und schlug ich wie wild um mich. Gabriel hingegen leistete keinen Widerstand, als sie uns aus dem kerkerähnlichen Raum zerrten. Sie führten uns ein paar Treppen hinauf. Ich machte schlapp. Ich hoffte, dass mein Widerstand die anderen aus dem Konzept brachte, doch einer meiner Bewacher packte mich bloß und hievte mich wie einen Kartoffelsack auf seine Schulter. Ich konnte seine gewölbten Rückenmuskeln erkennen, wusste aber auch, wo ich ihn empfindlich treffen konnte. Gerade wollte ich meine Faust in seine Nieren rammen, als ein anderer Typ meine Hände fasste und sie mit eisernem Griff umklammert hielt.
    Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß.
Ein Gelal
, dachte ich. Den würde ich töten können, wenn es erforderlich wurde. Doch der Typ, der mich trug, war definitiv ein Urbat. Er stank wie ein tollwütiger Hund.
    Am oberen Ende der Treppe ließ mich mein Träger zu Boden fallen. Ich zögerte nicht, kam blitzschnell auf die Füße, doch schon waren wieder zwei Bewacher da, die mich festhielten. Jude stand unbeweglich daneben und beobachtete die Szene.
    Caleb trat aus seinem Zimmer und kam uns auf der dem Lagerhaus zugewandten Galerie entgegen. Auf seinem Gesicht war ein boshaftes Grinsen. »Ich hoffe, ihr beiden habt die gemeinsame Zeit genossen. Hat Spaß gemacht, euch zuzusehen.«
    Einer meiner Bewacher lachte.
    Die Überwachungskamera. Natürlich, sie hatten uns beobachtet.
    »Es war wirklich rührend, was ihr da über wahre Liebe und diesen ganzen Dreck gefaselt habt. Allerdings hätten wir die Ketten wohl etwas länger machen sollen. Einige von uns hatten nach dem Kuss auf ein wenig nackte Haut gehofft.« Er musterte mich kurz, sodass ich mich am liebsten übergeben hätte. Sein Blick ruhte auf meinen Beinen und ich wünschte, mein Kleid wäre einen Meter länger gewesen. »Aber dafür habe ich später noch genügend Zeit.«
    Drei weitere Typen lachten. Sie klangen wie verrückte Hyänen.
    Daniel schlug wild um sich. »Wag es ja nicht, sie anzurühren!«, schrie er seinen Vater an.
    »Oh, mach dir keine Sorgen. Wir werden ganz sanft sein. Zumindest zu Beginn. Es ist ja schon eine Weile her, dass wir ein Mädchen im Haus hatten.«
    »Wahrscheinlich, weil nicht viel von ihnen übrig bleibt, wenn du sie erst mal in die Finger kriegst«, grunzte Talbot aus dem Schatten hinter Caleb.
    Talbot war mir erst jetzt aufgefallen; seine Hände waren gefesselt und zwei von Caleb Kalbis Akhs hielten ihn fest. Als ich ihn zuletzt gesehen hatte, war er der Aufpasser an unserer Tür gewesen. Wieso war er jetzt gefesselt? Was war geschehen?
    »Deswegen wollte ich sie auch nicht zu dir bringen«, sagte Talbot. »Du verdienst sie nicht.«
    Caleb schnippte mit seinen langen Fingern, und einer der Bewacher rammte seine Faust in Talbots Unterleib. Stöhnend sackte Talbot zusammen.
    »Talbot sollte dich eigentlich im Laufe der letzten Wochen dazu bringen, dass du dich verwandelst. Für gewöhnlich ist er sehr talentiert. Doch offenbar hattest du weit größeren Einfluss auf ihn als er auf dich. Einer der Gründe, warum ich mit deiner Verwandlung bis heute Morgen gewartet habe und es selbst mache. Vorfreude ist die schönste Freude. Aber ich wollte auch sehen, wer sich mir gegenüber loyal verhält. Ich hatte letzte Nacht schon damit gerechnet, dass einer von ihnen versuchen würde, euch zu befreien. Allerdings hatte ich gedacht, dass es dein Bruder sein würde und nicht mein Beta.«
    Deswegen war Talbot also wieder gefesselt. Er hatte versucht, uns zu retten. Vielleicht war ja der Tumult, den ich vor der Tür gehört hatte, gar kein Traum gewesen. Mein eigener Bruder stand jedoch weiter ungefesselt und ungerührt an Calebs Seite, nicht bereit, irgendwas zu tun.
    »Du bist wirklich etwas ganz Besonderes.« Caleb kam so dicht heran, dass ich eine Mischung aus Alkohol und seinem Eigengeruch wahrnehmen konnte. Er strich mit dem Finger über meine Wange und dann entlang der Pulsader an meinem Hals. »Selbst an den

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