Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition)

Titel: Urbat - Der verlorene Bruder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bree Despain
Vom Netzwerk:
flüsterte ich. »Bitte verschone Daniel und meine Familie. Ich weiß, dass du es kannst. Du kannst mich sterben lassen, aber lass mich nicht dem Fluch verfallen. Rette sie.«
    »Jetzt!«, rief Caleb den Wölfen zu.
    Sie lösten den Kreis um mich und zogen sich in geduckter Position zurück, bereit zum Angriff. Ein Feuerschwall durchzuckte mich und der Dämon in meinem Kopf schrie nach einer Reaktion. Die Werwölfe richteten sich auf die Hinterbeine auf. Wenngleich ich wusste, dass er mich nicht hören konnte, flüsterte ich Daniel ein Auf Wiedersehen zu und rollte mich auf die Seite.
    »Nein!!!«, schrie Daniel. Einer von Calebs Männern brüllte etwas, als sich Daniel aus seiner Umklammerung befreite und ihn zur Seite stieß. Doch die anderen konnten nicht schnell genug reagieren, da sie von den Wölfen und mir völlig abgelenkt waren.
    Ja!
, dachte ich.
Ja, Daniel hat eine Chance zu entkommen!
    Dann sprang Daniel über die Brüstung der Galerie.
    Nein, warum läuft er nicht weg?
Völlig entsetzt sah ich,wie er zu mir herunterfiel. Doch anstatt auf den Boden zu krachen, rollte sich Daniel in der Luft herum und begann plötzlich … sich zu verändern.
    Wandlung.
    Transformation.
    Seine Klamotten platzen von seinem Körper ab.
    Ich kniff die Augen zusammen. Als ich sie wieder öffnete, war es nicht Daniel, der nur ein paar Zentimeter neben mir auf allen vieren gelandet war, sondern ein großer weißer Wolf.
    Die anderen Wölfe, die mich gerade hatten angreifen wollen, richteten ihre Aufmerksamkeit jetzt auf den weißen Wolf und versuchten jaulend, ihn von ihrer Beute zu vertreiben. Der weiße Wolf schien mich anzublicken und kauerte sich zusammen. Auf seiner Brust entdeckte ich einen viereckigen Fleck schwarzen Fells. Er verzog seine Lefzen zu einem Fauchen und stürzte auf mich zu.
    Ich schloss die Augen und bereitete mich aufs Sterben vor.
    Plötzlich spürte ich hektische Bewegungen um mich herum. Ich hörte ein Schnappen und Fauchen und Jaulen. Und als ich die Augen wieder öffnete, stand der weiße Wolf über mir – und beschützte mich.
    Der weiße Wolf warf den Kopf zurück und stieß ein derart ohrenbetäubendes Heulen aus, wie ich es noch nie zuvor gehört hatte. Es hallte von den Wänden des Lagerhauses wider, brachte die Fenster über uns zum Zersplittern und ließ meinen Körper bis in meine gebrochenen Knochen hinein erbeben.
    Als das Heulen erstarb, war nur noch Stille zu hören.
    Der weiße Wolf stand weiter über mir und blickte umher, als wollte er jedem trotzen, der sich auch nur einen Schritt in unsere Richtung wagte.
    Ich konnte kaum die Augen offen halten, als ich meinen Kopf zur Seite drehte, um nachzusehen, was passiert war. Zwei der Wölfe lagen blutend am Boden und einer hatte sich zum Garagentor zurückgezogen. Doch die anderen drei sahen aus, als verbeugten sie sich, als hätten sie die Köpfe flehend vor dem weißen Wolf geneigt.
    »Nein! Nein! Tötet sie!«, schrie Caleb seine Wölfe an. »Tötet sie beide!«
    Die drei Wölfe legten sich auf den Bauch und verweigerten jede weitere Bewegung.
    »Dann werde ich dich selbst töten!« Caleb kletterte über die Brüstung der Galerie.
    »Nicht, so lange ich etwas zu sagen habe!«, rief eine andere Stimme. Dann schlug jemand Caleb mit einer Eisenstange auf den Hinterkopf. Vielleicht lag es an meinem schwindenden Sehvermögen, aber ich hätte schwören können, dass es Gabriel war.
    Caleb sackte hinter dem Geländer zusammen. Plötzlich gab es ein wildes Durcheinander. Einer von Calebs Gelals stürzte sich auf Gabriel, ein weiterer rannte zu ihnen. Ich hörte Talbot etwas rufen. Er sprang mit einem Satz auf den Rücken des Gelals und schlang ihm seine gefesselten Hände über den Kopf und um die Kehle. Die beiden fielen über die Brüstung der Galerie und landeten mit einem harten Krachen. Talbot stieß sich auf seine Knie zurückund zog den Gelal mit sich hoch. Er presste die gefesselten Hände fester um den Hals des Gelals und brach ihm mit einer ruckhaften Bewegung das Genick. Der Gelal fiel in sich zusammen und Talbot zog seine Arme über den leblosen Kopf. Bevor er eine weitere Bewegung machen konnte, stürzte sich ein Akh auf Talbot, und die beiden begannen einen Kampf.
    Aber wo war Jude? Wieso konnte ich ihn nirgendwo entdecken?
    Das ganze Lagerhaus erbebte in allgemeinem Kampfgetümmel. Ich blickte mich suchend nach Jude um. Zwei weitere Werwölfe kamen drohend auf uns zu, bereit, den weißen Wolf anzugreifen. Der Wolf rührte sich

Weitere Kostenlose Bücher