Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Haltung auf, denn er sah aus, als hätte ihn jemand hart gegen die Lehne des Stuhls gepreßt.
    Ich beschleunigte meine Schritte, stand Sekunden später vor ihm und blieb dort abrupt stehen.
    Der Mann war tot.
    Man hatte ihn eiskalt umgebracht.
    In seine Stirn war ein Kreuz aus bleichen Knochen hineingerammt worden...
    ***
    Der Anblick raubte mir den Atem. Ich sagte auch nichts, und hörte dann Glenda’s leisen Ruf und das Stöhnen des Kollegen Cox. Mein Blick blieb auf den Toten gerichtet, wobei mich besonders das Kreuz interessierte, das mir vorkam, als sollte dadurch mein eigenes Kreuz verhöhnt werden.
    Es war relativ groß. Seine Maße konnten durchaus mit denen eines Schraubenschlüssels mithalten. Zwei bleiche Knochen waren in der Mitte durch einen Strick zusammengebunden worden. Ein Ende mußte angespitzt worden sein, bevor man es in die Stirn des Bedauernswerten gerammt hatte, denn die anderen Enden waren mit den üblichen Knochenwülsten versehen und hätten das nicht geschafft.
    Aus der Wunde war Blut gesickert, zusammen mit einer anderen, leicht gelblichen Flüssigkeit.
    Ich drehte mich zu Warren Cox hin. Er stand an der Wand, weil er unbedingt einen Halt brauchte. Sein Gesicht war blutleer geworden. Der Atem drang stoßweise aus dem offenen Mund. Reden konnte er nicht. Seine Augen zeigten sich schockgeweitet.
    Glenda hatte sich weggedreht. Sie wollte den Anblick nicht sehen und schaute dafür auf unser Gepäck. Die beiden weichen Koffer standen dicht beisammen.
    Ich konzentrierte mich wieder auf den Boden und bückte mich, um den Ausdruck seines Gesichts sehen zu können. In meiner Lage konnte ich jetzt unter dem Kreuz herschauen. Mir fiel auf, daß der Mann kurz vor seinem Tod einen wahren Horror erlebt haben mußte, denn der Schrecken hatte sich in sein Gesicht eingemeißelt. Woher die beiden dicken Fliegen gekommen waren, wußte ich auch nicht. Jedenfalls waren sie da und umkreisten summend den Kopf des Toten.
    Man hatte das Kreuz mit sehr großer Wucht in die Stirn des Mannes hineingeschlagen. Er war auch durch diese Aktion ums Leben gekommen und nicht durch etwas anderes, denn eine Wunde entdeckte ich nicht an seinem Körper. Die Uniform saß sehr korrekt. Das Bild sah aus wie gestellt. Es erinnerte mich an die Figuren aus Stein, die immer mehr in Mode kamen. Man fand sie vor Häusern auf Bänken, oder auch in Gärten stehend.
    Ich drehte mich wieder um.
    Kollege Cox war noch immer stark betroffen aber er hatte sich jetzt gefangen und konnte wieder sprechen, wenn auch mit recht leiser Stimme. »Sie waren es. Sie müssen es einfach gewesen sein. Die Wächter des Voodoo.«
    Ich widersprach nicht und fragte nur: »Können Sie sich vorstellen, wie der oder die Mörder das Zimmer hier betreten haben?«
    »Nein!« flüsterte er, »das kann ich nicht. Das kann ich beim besten Willen nicht. Aber man darf sie nicht mit den menschlichen Regeln messen. Wäre das so, hätte ich mich allein um die Fälle kümmern können. Aber jetzt sind Sie da.«
    »Sicher.«
    »Er hat ein Kreuz genommen, John«, sagte Glenda mit leiser Stimme. »Warum? Hast du dir Gedanken darüber gemacht?«
    »Ich will mich nicht unbedingt in den Vordergrund spielen, aber es könnte mit meinem Kreuz Zusammenhängen.«
    »Und wie kommst du darauf?«
    »Jemand weiß genau, daß wir hier sind. Und dieser unbekannte Jemand will uns verhöhnen.«
    »Das Symbol.«
    »Ja, er spielt damit. Er gibt zu, stärker zu sein, als der Sieg des Guten über das Böse.« Ich wandte mich den realistischeren Dingen zu. »Wer weiß denn, daß meine Assistentin und ich auf die Bahamas gekommen sind?«
    Warren Cox zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nur ich.«
    »Sie haben mit keinem darüber gesprochen?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Ich habe nur meinen Mitarbeitern gesagt, wo ich zu finden bin, wenn es brennt. Das mußte ich tun. Das ist auch so üblich.«
    »Es waren wohl zwei, drei Worte zuviel.«
    »Sie sind überall!« flüsterte Cox. »Verdammt noch mal, sie sind auch hier. Nicht nur auf Adventure Island.« Er sprach noch weiter, doch ich hörte nicht mehr hin, so richtete er seine Worte an Glenda, die auch leise Antworten gab.
    Ich sah mir die Mordwaffe noch einmal genauer an. Ein Kreuz aus Knochen. Wahrscheinlich aus Menschenknochen, die primitiv zusammengebunden waren.
    Doch ich wollte einfach auf Nummer Sicher gehen. Vielleicht war man hier dabei, eine Gegenmagie zu meinem Kreuz aufzubauen, denn möglich war alles.
    Ohne daß es von Warren Cox bemerkt

Weitere Kostenlose Bücher