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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich. An die Geräusche hatte ich mich längst gewohnt, und ich merkte auch, daß das Wasser flacher wurde.
    Suko hielt nichts mehr am Rand. Er sprang ins Wasser und lief mir mit rudernden Armen entgegen.
    »Das ist der Chef«, sagte ich keuchend.
    »Und seine Brut?«
    »Vernichtet.«
    »Gut, ich helfe dir.«
    Suko faßte mit an. Gemeinsam schleiften wir den schweren Mann auf das Ufer zu, wo wir ihn dann hoch und aufs Trockene hievten. Er war nicht bewußtlos. In seinem Gesicht zuckte es, er stöhnte auch leicht, doch ich kümmerte mich nicht um ihn, sondern war froh, einen Pfosten zu finden, gegen den ich mich lehnen konnte.
    Eine tropfnasse Glenda Perkins kam auf mich zu. Sie lächelte jetzt. »Ich denke, es ist vorbei – oder?«
    »Das kannst du laut sagen. Der Urlaub im Höllenclub ist beendet. Es gibt keine Voodoo-Wächter mehr.«
    Sie drehte den Kopf, um zu Mason King zu schauen. »Wie ist er nur dazu gekommen, sich als Anführer der Untoten zu fühlen? Das kann ich nicht verstehen.«
    »Wir werden ihn fragen.«
    »Glaubst du an Antworten, John?«
    »Das ist mir im Moment auch egal.«
    Das war es wirklich, denn ich wollte nur meine Ruhe haben.
    Von den übrigen Gästen wurde Mason King angestarrt wie ein Walfisch, den jemand aufs Trockene gezogen hatte. Keiner wagte eine Frage zu stellen.
    Ich ging auf die Bar zu und holte mir einen Lemon Drink, den ich direkt aus der Flasche trank.
    Während ich noch schluckte, löste sich Donald Lester von den anderen. Er ging gebückt. Er lachte und weinte zugleich. Der Mann war völlig durcheinander. Für ihn war ein Traum wie eine gewaltige Seifenblase geplatzt. Er hatte alles eingesetzt und verloren.
    Neben King blieb er stehen. »Du Schwein!« brüllte er. »Du verdammtes Schwein!«
    Der Arzt grinste nur.
    Lester griff in die Seitentasche. Und plötzlich hielt er eine Waffe in der Hand. Eine kleine Pistole, eine Derringer. Mochte der Teufel wissen, woher er sie hatte.
    »Neinnn...!« schrie ich und ließ die Flasche fallen, die auf dem Boden zerplatzte.
    Ich wollte zu ihm, ihn festhalten, und auch Suko hatte sich in Bewegung gesetzt.
    Beide kamen wir zu spät.
    Wir hörten den Knall, als Donald Lester dem Mann aus kürzester Entfernung in den Kopf schoß, lachte, die Waffe ins Wasser schleuderte und uns mit Augen anschaute, in denen der Wahnsinn loderte.
    »Ich bin der Sieger!« brüllte er. »Ich bin es! Schaut mich an! Ich liebe dieses Hotel! Bleibt bei mir, Freunde. Eßt, trinkt, tanzt, lacht, freut euch mit mir...«
    Keiner tat ihm den Gefallen. Daß er dann zusammenbrach, sahen Suko und ich nicht, weil wir zu Mason King getreten waren.
    Das Kugelloch befand sich dicht über der Nasenwurzel mitten in der Stirn. In den Augen gab es kein Leben mehr. Der eine Schuß hatte gereicht. Wir waren uns sicher, daß der Arzt Mason King nicht als Untoter zurückkehren würde.
    Mir blieb nur noch eines. Ich holte mein Handy hervor und rief den Kollegen Warren Cox an. Was jetzt anlag, das war sein Job...
    ENDE

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