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Urlaub mit Papa

Urlaub mit Papa

Titel: Urlaub mit Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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anfassen. Ich sah die beiden an.
    »Was ist? Wollen wir jetzt einpacken?«
    Mein Vater machte eine abwehrende Handbewegung. »Kind, ich kann nicht, meine Hüfte. Das weißt du doch. Mir ist der Koffer zu schwer.«
    Dorothea lachte schon wieder. »Und ich kann den noch nicht mal angucken.«
    Ich schloss kurz die Augen. Ich wollte mich nicht aufregen, ich hatte Urlaub. Also hievte ich den Koffer hoch, schob ihn ganz ans Ende des Kofferraums. Dorothea reichte mir ihre beiden Reisetaschen, ich stellte sie neben den Koffer, meine erste Tasche passte nur knapp, die zweite gar nicht mehr, der Rest lag noch vor dem Auto.
    »Ich habe gleich gesehen, dass du den Koffer längs packen musst. Quer geht das nicht.«
    »Danke, Papa.«
    Ich holte die Reisetaschen wieder raus, drehte den Koffer um, der Schmerz schoss mir in den Ischiasnerv. Ich stöhnte. Mein Vater griff an mir vorbei und schob den Koffer um einen weiteren Zentimeter.
    »So.« Seine Stimme klang zuversichtlich. »Das sieht doch schon viel besser aus.«
    Jetzt gingen drei Taschen daneben, die vierte stellte ich oben drauf. Die Heckklappe ging nicht zu. Mein Vater kippte die obere Tasche auf die Seite, stopfte zwei der drei Stoffbeutel davor und legte den Kopf schief.
    »Müsst ihr wirklich so viel Zeug mitnehmen? Man braucht auf einer Insel doch nur Jeans und eine Regenjacke.«
    Ich gab keine Antwort, nahm die Reisetasche wieder heraus, legte alle Stoffbeutel auf den Koffer, klemmte den Korb davor und fragte Dorothea, wo unsere Jacken seien. Sie holte sie, ich stemmte mich solange gegen den Korb, damit die Konstruktion hielt. Dorothea kam mit zwei Regenjacken, zwei Mänteln und drei Flaschen Wein zurück.
    »Für Marleen.«
    Ich stopfte abwechselnd die Flaschen und die Jacken in die Zwischenräume, versuchte dann vorsichtig, die Klappe zu schließen. Es ging, Millimeterarbeit. Ich drehte mich stolz um.
    »Und?«
    »Du hast eine Reisetasche vergessen.«
    »Nein, Papa, habe ich nicht, die kommt auf den Rücksitz. Da ist Platz genug.«
    »Ich sitze aber nicht hinten.«
    »Brauchst du auch nicht. Ich kann mich nach hinten setzen.«
    »Und wenn Dorothea scharf bremst, kriege ich die Tasche ins Kreuz.«
    »Heinz, ich bremse nie scharf, außerdem können wir die Tasche auch auf die andere Seite der Rückbank stellen. Dann kriege ich sie ins Kreuz.«
    »Gut.« Mein Vater wirkte beruhigt. Er sah auf seine Uhr. »Da haben wir doch tatsächlich über eine halbe Stunde gebraucht. Wenn man nicht so oft Autos bepackt, hat man auch keine Übung. Ich war damals ja wahnsinnig schnell, als meine Hüfte noch in Ordnung war und wir alle naselang verreist sind. So, jetzt geht noch mal aufs Klo und dann fahren wir los.«
    Er ging zum Haus, Dorothea folgte ihm lächelnd, ich lehnte mich ans Auto und zündete mir eine Zigarette an. Es war mir egal, dass mein Vater gleich einen Anfall bekommen würde, wenn er mich rauchen sah. Ich war jetzt schon sehr erschöpft.
     

Reif für die Insel
    – Peter Cornelius –
    Eine gute halbe Stunde später überquerten wir die Elbbrücken. Mein Vater sah unverwandt auf die Straßenkarte, die auf seinem Schoß lag. Zum einen, weil er Dorotheas Navigationsgerät und meinem Orientierungssinn misstraute, zum anderen, weil er mich durch sein beharrliches Schweigen für das Rauchen bestrafen wollte. Ich konnte im Moment sehr gut damit leben, sah aus dem Fenster auf die Elbe und freute mich auf die Nordsee. Dorothea summte leise irgendeinen Popsong aus dem Radio mit, Heinz schwieg weiter. Ich schob die Reisetasche ein Stück zur Seite und beugte mich nach vorn.
    »Dorothea, hast du noch Pfefferminzbonbons im Handschuhfach?«
    »Ich glaube ja. Heinz, guckst du mal bitte?«
    »Ach, nee, hast du Halsschmerzen? Woher das wohl kommt? Und Pfefferminz hilft nicht gegen Raucherschäden. Da müssen ganz andere Geschütze aufgefahren werden. Und…«
    »Heinz.« »Papa.«
    »Ja, ja, ihr werdet euch noch wundern. Raucht euch ruhig kaputt, bitte, aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.«
    Er öffnete die Klappe des Handschuhfachs, die ihm mit Schwung auf die Knie fiel. Mein Vater brüllte sofort los, Dorothea zuckte zusammen.
    »Meine Güte, Heinz, ich wäre fast gegen die Leitplanke gefahren. Was ist denn?«
    »Ach, dieses blöde Handschuhfach. Voll auf die Knie. Das tut so weh, und alles bloß weil sie geraucht hat.« Er griff zum Rückspiegel und drehte ihn so, dass er mich vorwurfsvoll darin ansehen konnte.
    »Sag mal«, Dorothea stellte den Spiegel wieder in

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