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Urmel wird ein Star

Urmel wird ein Star

Titel: Urmel wird ein Star Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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mal, Professorchen«, fragte Rumo Regi ganz liebreich. »Wie sind Sie
eigentlich auf diese geniale Idee gekommen, daß Tiere das Sprechen lernen
könnten?«
    »Tja...«,
sagte Zwengelmann bedeutsam und versuchte, seinen Jackenknopf aus den Fingern
des berühmten Filmregisseurs zu winden.
    Der
ließ aber nicht los: »Ich kann’s mir schon denken: Ihre Frau Mutter hatte einen
Papagei, nicht wahr, und mit dem haben Sie sich schon als kleines Kind
unterhalten. Diese sprechenden Vögel haben auch mich immer sehr verblüfft.«
    »Soso«,
sagte Zwengelmann. Seine Finger verhakten sich in denen von Rumo Regi.
    Rumo
Regi fuhr fort: »Kennen Sie hier in der Hauptstraße die große Tierhandlung? Da
gibt es besonders viele große subtropische Vögel, die ganz unwahrscheinlich gut
sprechen. Mit denen hätten Sie es leicht im Unterricht, haha!«
    »Haha«,
lachte auch Zwengelmann, denn jetzt hatte er seinen Jackenknopf erwischt und
verschwand im Fahrstuhl.
    »Komischer
Vogel«, sagte Rumo Regi. Aber er meinte keinen wirklichen Vogel, sondern den
Zwengelmann.
    Ich
hatte dieses Gespräch mitangehört, und es ließ mir keine Ruhe. Ich wollte mit
Wutz darüber reden, aber Wutz hatte sich gerade in der kleinen Bar
niedergelassen. Sie saß in einem weichen Sessel und schlürfte eine
Zitronenlimonade mit dem Strohhalm. Auf dem anderen Sessel saß die
Maskenbildnerin, und Wutz ließ sich von ihr erklären, auf welche Weise sie sich
am vorteilhaftesten schminken könne. Da bekam sie gute Ratschläge: »Sie haben
eine etwas fette Haut, liebe Wutz, und deshalb rate ich Ihnen, vor dem
Schlafengehen eine gute Nachtcreme aufzutragen!«
    »Nachtcreme,
öfföff«, grunzte Wutz. »Das muß ich mir unbedingt merken!« Und da wußte ich,
daß sie kein Interesse an den Vögeln haben würde.
    Ich
schlenderte deshalb in den Park und bat Schusch, er möchte doch mal von seiner
Zeder herunterkommen. Es war ja Abend, nach dem Drehen, und Schusch hatte sich
schon zurückgezogen. Weil ich ihm aber sagte, es sei dringend, flog er doch
herab, und dann unterhielt ich mich mit ihm und sagte ihm, daß ich es gemein
fände, sprechende Vögel im Käfig gefangenzuhalten und an irgendjemanden zu
verkaufen, der sie auch wieder in Käfige sperrte, als ob sie Sklaven wären.
    Schusch
meinte, er fände das auch gemein und daher wollten wir etwas für diese Vögel
tun und sie aus der Tierhandlung befreien. Wir überlegten uns, ob wir
Verstärkung mitnehmen sollten, aber Wawa und Ping Pinguin hätten es zu schwer
gehabt, zu Fuß in die Tierhandlung zu watscheln oder zu wuseln. Seele-Fant wäre
sicher eine große Hilfe gewesen, aber er konnte auch nicht auf dem Bürgersteig
spazieren, und auf Wutz war zur Zeit gar kein Verlaß.
    Da
beschlossen wir, es alleine zu machen, weil wir ja fliegen konnten und es für
uns am leichtesten war, das Hotel unbemerkt zu verlassen.
    Wir
warteten, bis es Mitternacht schlug und alle Menschen im Bett lagen. Ich hatte
mich mit Schusch in der Straße vor dem Geschäft verabredet und kam auch gut aus
meinem Z imm erfenster.
Schusch wartete schon auf der Straße, und dann flogen wir zu dem Geschäft, wo
ein Gitter vor dem Schaufenster war, und dahinter sahen wir all die Käfige im
Dunkeln mit den schlafenden Vögeln.
    Wir
hatten aber großes Glück, weil nämlich im Hinterhaus ein Kellerfenster nur
angelehnt war. Und durch den Keller konnten wir dann doch in den Laden
gelangen.
    Kaum
waren wir drin, fing irgendein angeketteter Affe ganz laut zu krakeelen an und
bimmelte mit einem Glöckchen, das er zum Spielen hatte. Schusch schrie ihn
wütend an: »Sei doch ställ! «
    Aber
der Affe schien uns nicht zu verstehen. Er fürchtete sich wohl vor uns, und ich
flüsterte: »Ich mache das Licht an, damit er sieht, wer wir sind und keine
Angst mehr hat.«
    Ich
drückte auf den Schalter, und jetzt erwachten alle Vögel und schlugen mit den
Flügeln, so daß überall aus den Käfigen die Futterkörner herausstaubten, und
ich ging zu einem großen Kakadu und sagte: »Guten Abend, bitte sei ruhig, denn
wir wollen euch befreien.«
    Der
Kakadu sagte nur »Böser Bube!« zu mir, und mich ärgerte das. Schusch rüttelte
mit seinem Schnabel an der Kette, mit der das Äffchen angebunden war, um zu
sehen, ob er das Schloß öffnen könne. Da sprang ihm das Äffchen an den Hals und
Schusch rief: »Hä... Hälfe!« Und dann japste er irgendwie und schlug auch mit
den Flügeln.

    Glücklicherweise
war ich stärker als das Äffchen und konnte Schusch befreien und den

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