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Urmel wird ein Star

Urmel wird ein Star

Titel: Urmel wird ein Star Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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antwortete auch »Hallo!«, aber er sah mich gar nicht an,
und ich dachte, ob er jetzt vielleicht auch anfinge, großartige Erfindungen zu
machen wie der Professor, der dann auch so einen geistesabwesenden Ausdruck hatte.
    Vielleicht
wußte er aber auch schon nicht mehr, wer er nun eigentlich war. Als nämlich die
folgenschwere Szene im Blockhaus gedreht wurde, wie er den schadenfrohen Brief
an den richtigen Zwengelmann schrieb, da behauptete er plötzlich: »Ich habe nie
im Leben einen so dummen Brief geschrieben.«
    Naftaline
machte schon wieder ihre wirkungsvollen runden Augen.
    Wutz
sagte: »Aber natürlich, Professor!« Und Schusch rief: »Klar, äch habe ähn ja än
einer Hämbeersaftflasche äns Meer werfen müssen!«
    »Schon
möglich, daß ich an meinen verehrten Kollegen einen höflichen Brief geschrieben
habe, in dem ich ihm von der eh... Geburt... eh... von dem Ausschlüpfen eines
Urmels Kenntnis gab... eh... aber es war ein viel höflicherer Brief, als es im
Drehbuch steht!«
    »Nun,
was das anlangt«, brummte König Futsch, der sich vielleicht über die runden
Augen von Naftaline ärgerte, mit denen sie Zwengelmann anblitzte, »da habe ich
wohl auch noch mitzureden. Sie sind ja mit genau diesem Brief zu mir gekommen!«
    »Wieso
ist der Professor zu Ihnen gekommen? Er war ja auf Titiwu und hat den Brief per
Flaschenpost an Zwengelmann geschickt!« fragte Rumo Regi. Er fürchtete schon,
er müsse das Drehbuch wieder umschreiben lassen. »Manchmal habe ich den
Eindruck, Zwengelmann und der Professor sind ein und dieselbe Person! So was
soll es ja geben, auf dem Gebiet der Geisteskrankheiten.«
    »Ich
muß doch sehr bitten!« rief Zwengelmann.
    »O
nein!« flehte Naftaline. »Mir zuliebe!«
    Und
Rumo Regi sah jetzt sie an und brummte: »Ihre Vorliebe für den Professor finde
ich allmählich ein bißchen zu auffällig.«
    »Auf
jeden Fall war es ein ganz unverschämter Brief«, sagte König Futsch. »Er hat
mich ja überhaupt erst dazu aufgehetzt, auf das Urmel zu schießen.«
    »Ich
habe niemanden aufgehetzt!« rief Zwengelmann böse.
    »Aber
nur, weil es Ihnen nicht gelungen ist!« schrie der König. »Ich habe mich eben
nicht aufhetzen lassen, und deshalb habe ich niemals auf das Urmel geschossen!«

    Da
ärgerte sich aber Ping Pinguin und krähte: »Du hast nicht nur auf das Urmel
gepfossen, sondern auch auf mich armen königlichen Postboten!«
    »Geschossen
schon, aber nicht gezielt. Denn sonst hätte ich auch getroffen!«
    Ich
war schwer enttäuscht, daß mein Freund Futsch jetzt so log, und sagte ihm das.
»Du hast schon richtig auf mich gezielt, und nur Tim Tintenklecks hat mir das
Leben gerettet!«
    »Ach
sei still, öfföff«, grunzte Wutz mich an. »Damals wolltest du es ja nicht
anders und warst sehr stolz darauf, daß der König niemanden anderen jagen
wollte als dich.«
    »Niemand
anderen außer mir!« krähte Ping Pinguin.
    Na,
ich ließ ihm schließlich die Ehre und dachte mir: Einbildung ist auch eine
Bildung. Es war ja ganz klar, daß der König nicht im Hubschrauber übers Meer
geflogen gekommen war, nur um einen kleinen Pinguin zu schießen. Lächerlich! Und
um mich ein wenig zu beruhigen, stopfte ich mir ein Erdbeerbonbon ins Maul.
Wutz sagte: »Das ist schlecht für die Zähne, öfföff!« Aber ich antwortete:
»Soll ich vielleicht lieber Feuchtigkeitscreme für fettige Haut lutschen?«
    Da
war sie beleidigt.

Neunzehntes
Kapitel

In dem das Urmel berichtet, wie es zum Zahnarzt muß, das
aber gar nicht spaßig findet
     
    Wutz
hatte aber leider doch recht mit ihrer Warnung, denn als ich am nächsten Morgen
aufwachte und noch in meinem Bett lag und mir überlegte, wer sich heute wohl
mit wem zanken würde, da zog es so sonderbar in meinem Maul, wenn ich
einatmete. Und um das auszuprobieren, machte ich den Mund auf und schnaufte
noch mal, und da zog es noch heftiger in meinem Zahn.
    Dann
kam das Zimmermädchen und brachte mir das Frühstück, und ich schleckte einen
Löffel Honig — da ging ich fast senkrecht in die Höhe und dachte, ich würde mit
dem Kopf an die Zimmerdecke stoßen. Es pfiff in mir von der Schwanzspitze bis
hinauf in die Ohren.
    Und
da schrie ich laut und fürchterlich.
    Augenblicklich
kamen alle möglichen Leute zusammengelaufen und redeten durcheinander. Auch
Zwengelmann kam und wollte mir ins Maul blicken, aber ich zog die Lippen hoch,
so daß mein Gebiß freilag, und fauchte ihn an: »Vorsicht, bissiger Hund!«
    Schusch
war auch erschienen, und er erinnerte sich an

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