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Urmels Lichterbaum im Eismeer

Urmels Lichterbaum im Eismeer

Titel: Urmels Lichterbaum im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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an:
»Ha...ra...rak Titatong! Angakorok... hat euch... gesehen!«
    »So
komm!«, rief der Professor.
    Die
Peitsche knallte, die Hunde heulten und bellten wieder, der Schlitten sauste
hinter ihnen her.
    »Wieso
konnte Angakorok uns sehen, und du und Seele-Fant haben ihn nicht gefunden,
Ping?«, stichelte das Urmel.
    Ping
Pinguin ließ den Schnabel sinken. »Weiß ich auch nicht!«, piepste er.
    »Na,
Künstlerpech, öfföff!«, meinte Wutz gütig.
    Inzwischen
war der Schlitten des Eskimos ganz nah gekommen. Seele-Fant zog sich ein wenig
zurück. Er fühlte, dass er nicht gebraucht wurde. Und er schämte sich.
Angakorok ließ den Schlitten eine scharfe Kurve beschreiben, sodass er herumgeschleudert
wurde, der Schnee aufstob und er parallel zum Schiff zum Stehen kam. Angakorok
schnalzte mit der Zunge und knallte mit der Peitsche. »Sitz!« Und wie durch
einen Zauber ließen sich die braven Hunde vor dem Schlitten auf das Eis fallen.
Da lagen sie mit hechelnden Schnauzen.



Eskimo-Küsse
     
    Angakorok
war gewaltig anzusehen in seiner urtümlichen Kleidung aus Eisbärenfell. Er
sprang vom Schlitten und winkte mit beiden Armen.
    Der
Professor rief hinab: »Schön, dass du gekommen bist. Wie hast du uns gefunden?«
    Angakorok
antwortete laut, es war halb ein Gröhlen, halb ein Singen: »Angakorok hat
seinen Freund... Haferschluck Titelgong... im Traum gesehen!«
    »Ha!
Im Traum!« Ping Pinguin sprang in die Höhe. »Hörst du es, Urmel! Im Traum! In
seinem Traum konnten wir ihn natürlich nicht finden, ist doch klar!«
    Das
Urmel zwinkerte. Irgendwie kam ihm diese Erklärung zwar komisch vor, aber ihm
fiel so schnell keine gute Antwort ein. Es wollte ja auch hören, was Angakorok
weiter hinaufsang.
    »Angakorok...
wusste, dass sein Freund kommen würde... mit seinen lieben Tieren... und mit
seiner wundervollen Köchin Putz!«
    »Er
meint dich, Wutz!«, rief das Urmel.
    »Er
hat doch nicht Wutz gesagt, öfföff!«
    »Nein,
er hat Pfmutz gesagt!«
    »Schmutz?
Öfföff! Nie und nimmer. Sei du doch still, Ping, du halber Vogel kannst ihn ja
gar nicht richtig hören!«
    »Er
hat aber Pfmutz gesagt!«
    Unbemerkt
von ihnen war Tim Tintenklecks hinter sie getreten. Er griff in die
Unterhaltung ein: »Nein, Angakorok hat nicht Pfmutz gesagt, sondern Putz. Und
Putz wie putzen passt ja wirklich ganz gut zu Wutz!«
    »Danke,
Tim, öfföff. Ich wollte es Angakorok aber auch geraten haben, mich Putz zu
nennen und nicht Schmutz, wenn er schon meinen Namen nicht richtig ausspricht.«
    »Angakorok
hat noch nie einen Namen richtig ausgesprochen«, plapperte Ping Pinguin wieder.
Er war ganz froh, dass Tim Tintenklecks Wutz beruhigt hatte. Er fuhr fort:
»Auch für den Professor hat er ja so pfrecklich viele verpfiedene Namen, die
man sich gar nicht alle merken kann.«
    »Aber
Schmutz hat er den Professor noch nie genannt, öfföff!«
    »Ach«,
sagte der Professor. »Wie freue ich mich auf diesen guten, weisen Menschen!« Er
rief: »Komm an Bord! Wir lassen die Strickleiter hinab!«
    Wenig
später stieg Angakorok über das Geländer. Es war, wie wenn sich ein Bär
hinüberwälzte. Ohne Umstände umarmte er alle, einen nach dem anderen.
    »Hilfe!«,
rief der Professor lachend. »Angakorok! Du drückst mich ja zu Tode!«
    »Das
ist nur, weil Angakorok sich so sehr freut!« Er wandte sich Wutz zu.
    Wutz
quiekte: »Professor, öfföff! Was soll das? Was macht Angakorok?«
    »Ach,
Wutz«, antwortete der Professor, »das ist eine Sitte der Eskimos. Er reibt
seine Nase an unserer Nase. Auf diese Weise küsst er uns, sozusagen.«
    »Na,
da hätte ich mir meine Nase aber vorher putzen müssen, öfföff!«
    Der
Eskimo rief: »Nun ist Angakorok selbst wieder seltenes Tier unter seltenen
Tieren!«
    Ping
plapperte verschämt: »Ich glaube, ich bin noch nie geküsst worden!«
    »Von
mir bestimmt nicht, öfföff!«



Das
Geheimnis des Schamanen
     
    Der
Professor besann sich auf den Anlass der Reise. »Angakorok«, sagte er, »wir
sind gekommen...«
    Aber
Angakorok unterbrach ihn: »Mein Freund Ararug Tirstelong soll es Angakorok
nicht sagen. Mein Freund soll hören, ob Angakorok es in seinem Traum richtig
vorausgesehen hat. Sein Freund Hataschluck Stiefelgong ist mit seinen Tieren
gekommen, um mit Angakorok ein Fest zu feiern!«
    »Ich
bin sprachlos, öfföff!«, grunzte Wutz. »Woher weiß er das?«
    »Aber
wir sind doch gekommen, um dir zu helfen«, widersprach der Professor.
    »Angakorok
braucht keine Hilfe!«
    »Wie?
Nicht? Hast du nicht eine

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