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Urmels Lichterbaum im Eismeer

Urmels Lichterbaum im Eismeer

Titel: Urmels Lichterbaum im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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Weihnachtsbaum, hab ich doch vorhin schon gesagt, öfföff. Aber es
müsste ein Tannenbaum sein, und hier auf Titiwu wachsen keine Tannen, öfföff,
hier wachsen nur Palmen, Bambus und andere tropische Pflanzen.«
    »Wutsch
ist die geborene Lehrerin, findest du nicht?«, zischelte Wawa Ping Pinguin zu.
    Das
Urmel schwatzte weiter: »Das kann schon sein, Wutz, dass es hier keine
Tannenbäume gibt. Aber wozu sind wir mit König Futsch befreundet? Er kann uns
doch einen Tannenbaum aus Pumpolon bringen, in seinem Hubschrauber!«
    Das
Urmel meinte König Pumponell den Fünfundfünfzigsten, der aus einem Feind zu
einem Freund geworden war. König Futsch war sein Spitzname, weil er auf seinen
Thron verzichten musste. Krone und Thron waren sozusagen »futsch«, wie er
lachend erklärte. Er fand das Leben angenehmer ohne königliche Pflichten.
    Sie
redeten noch viel hin und her und malten sich Weihnachten in immer schöneren
Farben aus. Nach und nach wurden alle von der Idee begeistert. Vor allem
mussten sie aber den Professor dafür gewinnen. Und das wollten sie gleich
versuchen.



Der
Professor sagt Nein
     
    Eine kleine
Prozession begleitete Wutz, als sie dem Professor die Suppe in sein
Arbeitszimmer brachte. Das Urmel schubste sie vor Eifer, Wawa und Ping Pinguin
folgten ihm auf dem Fuß — genauer gesagt auf dem Schwanz, denn sie traten ihm
fast darauf — , Schusch flog ganz einfach außen herum von Fenster zu Fenster
und Seele-Fant rutschte hinter Wawa und Ping Pinguin her. Der Professor schaute
von seinen Büchern auf.
    Wutz
stellte den dampfenden Suppentopf vor ihm auf den Tisch. »Nun iss, öfföff,
sonst wird die Suppe kalt!«, sagte sie und fuhr ohne Pause fort: »Und dann
wollten wir dir sagen, dass wir alle zusammen einmal Weihnachten feiern
möchten, öff.«
    »Du
liebe Güte«, murmelte er. Der Professor dachte an ganz andere, ihm viel
wichtigere Dinge. »So ein Unsinn! Etwas Vernünftigeres fällt euch wohl nicht
ein?«
    »Weihnachten
ist kein Unsinn, sondern sehr vernünftig. Da sind alle ganz lieb zueinander«,
erklärte Ping Pinguin. »Und du willst doch, dass wir lieb zueinander sind,
oder? Wir pfauen mit glänzenden Augen auf die Kerzen und auf den Weihnachtsbaum
und singen mit Seele-Fant feierliche Lieder!«
    »Feuerlöchö
Lödör«, echote Seele-Fant. Er öffnete gleich sein Maul und röhrte mit dunkler
Stimme: »O Tannönbaum...«
    Aber
Wutz wies ihn zurecht. »Jetzt noch nicht, Seele-Fant! Erst am Heiligen Abend!«
    Das
Urmel quäkte: »Ich freue mich schon auf die vielen Geschenke! Von Wutz will ich
Rollschuhe haben, da kann ich ganz toll rumblattern!«
    »Oh
nein!«, rief der Professor entsetzt und hob beide Hände. »Wutz, kannst du das
diesem närrischen Kind nicht ausreden? Ich tue euch ja wirklich gern jeden
Gefallen. Aber mit Weihnachten ist das so eine Sache. Da feiern die Christen
die Geburt des Jesuskindes. Und das tun sie mitten im Winter, in der kältesten
Jahreszeit, in Europa jedenfalls. Der Weihnachtsbaum mit den vielen Kerzen ist
für sie das Zeichen dafür, dass auch das warme Licht der Sonne im Frühling
wiederkehren wird. Daher kommt der Brauch einen Lichterbaum aufzustellen. Er
ist ein Zeichen der Hoffnung. Die Kerzen verkünden die Wiederkehr des Lichts.
Schon die alten Germanen stellten sich im Winter grüne Bäume in ihre
Holzhütten, in der Hoffnung auf den Frühling. Aber wir auf Titiwu haben doch
immer Sonne und Hitze, immer Sommer, immer nur Licht! Da brauchen wir doch
keine Hoffnung darauf!«
    »Ph«,
machte das Urmel. »Was bedeutet das schon? Wenn der Winter nicht zu dir kommt,
dann musst du eben zum Winter fahren. Wir brauchen doch bloß wohin zu reisen,
wo es nicht Sommer ist, sondern immer Winter!«
    »Da
wachsen aber keine Weihnachtsbäume!«
    »Dann
nehmen wir eben einen mit!«
    Wieder
bewegte Ping Pinguin seine Stummelflügel ganz eifrig. Er erzeugte damit sogar
ein bisschen Wind. »Au ja«, krähte er begeistert, »wir fahren wieder an den
Nordpol, wo wir pfon mal gewesen sind. Da gibt es so viel Pfnee und Eis und
Pfnee und Eis. Genug, um viele, viele Male Weihnachten zu feiern!«
    »Nur
um Weihnachten zu feiern, können wir so eine große Reise nicht unternehmen«,
murmelte der Professor. Er war etwas erschrocken, nahm aber alles nicht so
ernst.
    Und
er bekam Unterstützung von Wawa, dem wärmebedürftigen Waran. »Halt, halt,
Ping!«, rief er. »Das ist doch viel tschu viel Pfnee und Eis!«
    »Du
sollst mich nicht nachmachen, Wawa!«
    »Tu
ich doch gar

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