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V wie Verrat

V wie Verrat

Titel: V wie Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Schwarz
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Karussell und musste mich an ihm festhalten. Nach einem liebevollen Kuss auf die Stirn schob er mich ein kleines Stück von sich.
    »Lass dich ansehen. Mylady! Bezaubernd! Wie immer.«
    »Du Schmeichler. Ach Andrew, ich freu mich so. Seit wann bist du hier? Wo kommst du jetzt auf einmal her? Wo ist Viktor? Wie war es in Schottland?«
    Er lachte. Sein warmes, tiefes Lachen, das ich so sehr mochte.
    »Immer noch die alte Anna. Tausend Fragen auf einmal. Ich bin seit gestern wieder in der Stadt. Ich war hier in der Nähe, als ich ihn gespürt habe.«
    Er machte eine Kopfbewegung in Richtung des irritierten Antonio.
    »Zuerst dachte ich, es wäre Pierre oder einer seiner Männer, aber dann sah ich dich. Viktor und ich haben uns gerade getrennt, um effektiver suchen zu können. Er ist in die andere Richtung unterwegs. Und wer ist das?«
    Wieder ein Nicken in Tonis Richtung. Wie kam ich da jetzt am besten raus?
    »Darf ich vorstellen, Antonio Romano. Ein ... Freund. Toni, das ist Andrew MacGregor, Viktors Bruder und ein sehr enger Freund von mir«
    Beiden Männern war mein Stolpern nicht entgangen. Was hätte ich denn sagen sollen? Hey Mac, das ist Lins neuer Lover. Das würde er noch früh genug erfahren. Aber bitte nicht von mir!
    Sie standen sich abwartend gegenüber, wie nur zwei Alpha-Männer es können. Ich musste mir das Grinsen verbeißen. Schließlich machte Andrew als der Ältere den ersten Schritt und reichte Toni die Hand, der sichtlich erleichtert einschlug.
    Mac wandte sich mir wieder zu und sagte: »Jetzt erzähl Liebes. Was hab ich verpasst in der Zwischenzeit?«
    Ich schüttelte energisch den Kopf, zog ihn zu unserem Tisch und drückte ihn auf einen Stuhl.
    »Oh nein. DU bist dran! Wie war es, nach so langer Zeit wieder nach Hause zu kommen? Ich will alles wissen.«
    Seine Augen begannen zu glänzen wie kleine, lichtblaue Sterne.
    »Unbeschreiblich. Oh Anna, ich wünschte, du wärst dabei gewesen!«
    Einen winzigen Moment sah er mir tief in die Augen und meine Nackenhärchen stellten sich auf. Er riss sich sofort wieder los, bevor Toni etwas bemerkte, und begann von Glen Coe, seiner Heimat, zu erzählen. In jedem Wort schwang deutlich fühlbar seine tiefe Liebe zu diesem kleinen Tal in den Highlands und den einfachen, aber stolzen Menschen mit. Er malte Bilder in meinen Kopf, von tief zerklüfteten, grünen Berghängen und gruselig dunklen, einsamen Seen. Von ohne Unterlass blökenden Schafherden und wortkargen, trinkfesten Männern. Von dramatisch schönen Sonnenuntergängen und reißenden, eiskalten Flüssen.
    Ich hätte ihm stundenlang zuhören können, auch die beiden Männer lauschten ihm andächtig. Unauffällig musterte ich ihn, während er sprach. Ganz im Gegensatz zu unserer letzten Begegnung wirkte er ausgeglichen und ruhig. Er hatte sich im Stuhl zurückgelehnt, die langen Beine von sich gestreckt und nippte an seinem Glen-Irgendwas. Ohne sich dessen bewusst zu sein, legte er besitzergreifend seinen Arm über meine Stuhllehne und signalisierte damit, wer hier der Beschützer war. Und ich genoss es. Vor mich hinlächelnd bemerkte ich die eingetretene Stille zunächst nicht. Alle drei sahen mich fragend an.
    Ups!
    Stefano brach das Schweigen und sagte lächelnd: »Was immer es war oder besser gesagt - wer immer es war. Er ist zu beneiden.«
    Bei Andrews forschendem Blick stieg mir das Blut heiß ins Gesicht. Ich betete, dass es den beiden trotz ihrer Vampiraugen in der Dunkelheit nicht auffiel. Zum Glück erhob sich Toni jetzt, streckte sich kurz und sagte: »Wir sollten langsam aufbrechen. Ich will Lin nicht so lange warten lassen.«
    Ruckartig fuhr Andrews Kopf herum.
    Ein türkisfarbener Blitz schoss aus seinen Augen durch die Nacht. Ich legte ihm sofort die Hand auf den Arm und flüsterte: »Mac! Nicht!«
    Toni zuckte erst erschrocken zurück, nahm dann eine aggressive Abwehrhaltung ein. Das hatte mir jetzt gerade noch gefehlt. Andrews Muskeln spannten sich unter meinen Fingern an. Sicher war Toni jung und kräftig, aber gegen den Schotten hatte er nicht den Hauch einer Chance. Sie starrten sich ohne zu Blinzeln in die Augen, jeder auf eine Bewegung des anderen lauernd. Ich hielt die Luft an. Bilder eines am Boden liegenden und blutenden Antonio schossen durch meinen Kopf. Schließlich war es Stefano, der die Lage rettete. Er hatte das nur wenige Sekunden dauernde Schauspiel genau beobachtet, stand jetzt betont lässig auf und legte Andrew von hinten die Hand auf die Schulter.
    »Mein Freund.

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