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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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passiert?«
    Lottie seufzt und schüttelt den Kopf.
    »Du hast ja gesehen, wie schlecht es ihr ging. Nachdem Hermann weg war, hat sie einfach aufgegeben.« Lotties Stimme bricht. »Sie sind beide tot, Tina. Deshalb bin ich nicht mehr in den Osten gegangen. Ich konnte es nicht ertragen. Ich hatte das Gefühl, irgendwie für ihren Tod verantwortlich zu sein.«
    Tina legt eine Hand auf Lotties Arm.
    »Du weißt, dass das nicht stimmt.«
    Lottie zuckt mit den Schultern, nimmt ein Päckchen Zigaretten vom Küchentisch und bietet Tina eine an.
    »Nein, danke.« Sie schüttelt den Kopf.
    Lottie zündet sich eine Zigarette an und zieht nachdenklich daran.
    »Will sie sich setzen?« Sie deutet auf Valentina, die noch immer reglos dasteht und Lottie anstarrt wie einen großen bunten Vogel.
    Tina wendet sich an Valentina und ermahnt sie auf Italienisch, sich an den Tisch zu setzen und nicht so zu starren. Widerwillig lässt sich Valentina auf einen Stuhl rutschen, kann jedoch noch immer nicht den Blick von Lottie lösen.
    Tina holt Luft und versucht, die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu beruhigen. Sie muss Lottie nach Karel fragen, gleichzeitig hat sie Angst vor der Antwort. Jetzt nimmt sie doch eine von Lotties Zigaretten. Lottie mustert Tina neugierig, sie spürt, dass etwas in ihr arbeitet. Tina nimmt einen tiefen Zug von ihrer Zigarette.
    »Weißt du eigentlich, was aus Karel Slavik geworden ist? Dem Cellisten?«, fragt sie, in dem Versuch möglichst beiläufig zu klingen.
    »Das weißt du nicht?«, fragt Lottie.
    »Nein.« Tina schüttelt den Kopf. Ihr Magen krampft sich bedrohlich zusammen
    »Ich wusste von dir und ihm«, sagt Lottie und drückt ihren Zigarettenstummel auf einem Teller aus. »Ich habe euch in der Nacht im Auto gesehen.«
    »Nicht vor Valentina«, wispert sie, obwohl ihre Tochter kein Wort von dem versteht, was sie sagen.
    »Ach, ja, entschuldige.« Lottie mustert Valentina und blickt in die Augen des Kindes. »Jesus«, sie stößt einen leisen Pfiff aus und sieht dann wieder zu Tina, »jetzt verstehe ich, weshalb du Karel suchst. Sie ist ihm ja wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    »Und weißt du, wo er ist?«, fragt Tina. Sie ist plötzlich ungeduldig. Sie kann die Ungewissheit nicht länger ertragen.
    Lottie betrachtet Valentina wie gebannt. Sie schüttelt sich, als würde sie aus einer Trance erwachen, dann blickt sie zu Tina. Sie spricht langsam, jedes Wort scheint ihr schwerzufallen.
    »Ja, ich weiß, wo er ist. Ich bringe dich hin.«

Valentina
2013
    Valentina steht am Rand der Klippe und beugt sich gefährlich weit über den Abgrund. Fasziniert betrachtet sie das klare blaue Wasser, sie fühlt sich von der funkelnden Tiefe angezogen. Dort unten irgendwo ist Thomas.
    Das Meer verspottet sie, es hat genau dieselbe Farbe wie Thomas’ Augen. Valentina empfindet eine starke Abneigung gegen die wilde, ursprüngliche Insel. Sie hat diesen Ort einmal sehr geliebt, doch die Küste hat ihr den Geliebten genommen und ihr das Herz gebrochen.
    Als sie sich noch weiter über die Felskante beugt, drückt zusätzlich der Wind gegen ihren Rücken. Es wäre so leicht, sich einfach über den Rand der Klippe ins Meer fallen zu lassen. Sich zu Thomas in seinem Grab auf dem Meeresgrund zu gesellen. Möwen kreisen über Valentinas Kopf und kreischen, als wollten sie Valentina warnen, doch sie tritt nicht vom Abgrund zurück. Heute vor einem Jahr ist Thomas vor der Küste Capris im Mittelmeer verschwunden.
    Seine Leiche wurde nie gefunden. Valentina hat gehört, dass seine Eltern zu Hause in New York eine Trauerfeier für Thomas abgehalten haben, aber daran hatte sie auf keinen Fall teilnehmen wollen. Wie sollte sie den Eltern ihrer großen Liebe unter diesen Umständen zum ersten Mal begegnen? Schließlich hatte sie sich geweigert, sie kennenzulernen, als Thomas noch lebte, weil sie Angst vor Verbindlichkeiten hatte. Sie schämt sich, ihnen jetzt gegenüberzutreten.
    Valentina kann nicht glauben, dass sie noch immer lebt, dass ihr Herz weiterschlägt, obwohl Thomas tot ist. Sie dreht den Verlobungsring an ihrem Finger und streicht mit der Fingerspitze über die geschliffenen Kanten des Saphirs. Es tröstet sie. Sie sollte den Ring in ihrer Schmuckschatulle vergraben, aber irgendwie kann sie sich von dem letzten Stück, das Thomas ihr geschenkt hat, nicht trennen. Valentina starrt auf das blaue Meer und denkt an Thomas’ Augen. Sprich mit mir , fleht sie, aber abgesehen von dem Kreischen der Möwen und dem Tosen der

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