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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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finden. Valentina war wütend auf ihn gewesen, wusste aber insgeheim, dass Leonardo recht hatte. Sie hatte zu viel Wein getrunken, was ihre Wut noch befeuert hatte. Als sie wieder im Hotelzimmer waren, war Valentina gemein geworden und hatte ihrem Freund vorgeworfen, er sei nur bei ihr, weil er eigentlich etwas ganz anderes von ihr wolle. Valentina wird nie vergessen, wie verletzt Leonardo ausgesehen hat, doch gleichzeitig erkannte sie an einem Flackern seiner Augen, an einem kaum merklichen Zucken seiner Lider, dass sie einen Nerv getroffen hatte. Für eine kurzen Moment hatte Valentina gesehen, was Leonardo für sie empfand.
    »Du willst, dass ich Thomas aufgebe«, hatte sie ihm vorgeworfen.
    »Ich versuche nur, dir zu helfen, Valentina«, widersprach Leonardo. »Thomas war einer meiner besten Freunde.«
    »Sprich nicht in der Vergangenheitsform von ihm!«, hatte sie Leonardo angeschrien. »Vielleicht lebt er noch … vielleicht ist er nur verletzt … vielleicht hat Glen ihn entführt.«
    »Nach Aussage der Polizei sieht es so aus, als hätten Thomas und dieser Glen im Meer gekämpft und seien beide … nun …«, fuhr Leonardo stockend fort.
    Valentina schauderte, als sie sich an Glen mit seinen aalglatten Gesichtszügen und den blonden Haaren erinnerte, die wie ein Heiligenschein um seinen Kopf standen. Er war der bösartigste Mensch, dem sie je begegnet war. Er hatte versucht, Thomas und sie zu vernichten. Anscheinend mit Erfolg, nur hatte er dafür offenbar sein eigenes Leben opfern müssen.
    Leonardo und Valentina starrten einander an, bis allmählich die bittere Erkenntnis zu ihr hindurchsickerte. Es gab nichts mehr zu sagen. Thomas war tot. Mit einem Mal wurde all ihre Energie, ihre leidenschaftliche Suche nach Thomas, das Antreiben der Polizei, ihre Wut auf Leonardos Vorschlag aufzugeben, von einer überwältigenden Welle der Trauer hinfort gespült. Ein unmenschlicher Laut entrang sich ihrem Innern, eine tiefe, kehlige Klage.
    »Ich will nicht, dass er tot ist«, flehte sie.
    Leonardo hatte sie in die Arme genommen und festgehalten. Valentina konnte nicht weinen, sie zitterte nur unkontrolliert. Erst da setzte der Schock über Thomas’ Tod ein. Sie hatte Leonardo gebeten, mit ihr in einem Bett zu schlafen, und er hatte sie die ganze Nacht in den Armen gehalten. Es hatte ihr Halt gegeben, sein gleichmäßiges Atmen zu hören und zu spüren, wie sich seine Brust hob und senkte. Doch Valentina schlief nicht und wiederholte die ganze Nacht über wie ein Mantra im Geiste: Thomas ist tot. Thomas ist tot.
    Als die Sonne vor dem offenen Fenster aufging, belebte ihr rosiger Glanz Valentinas müden Körper und weckte in ihrer geschundenen Seele den Wunsch nach Nähe. Sie drehte sich zu Leonardo um und küsste ihn. Er bewegte sich im Schlaf und schloss sie instinktiv in die Arme. Valentina drängte sich an ihn. Sie brannte vor Lust, mit der sie den Schmerz zu verdrängen hoffte. Sie spürte, wie Leonardos Glied sich an ihrem Bauch regte. Doch als ihr Freund richtig erwachte, wich er augenblicklich zurück, schüttelte den Kopf und sah sie mitfühlend an. Sie hatte sich augenblicklich geschämt und war ihm dankbar gewesen, dass er darüber kein Wort verloren hatte. Stattdessen war er aufgestanden und ins Bad getappt, damit Valentina Gelegenheit hatte, sich zu sammeln.
    Eine Woche nachdem sie nach Mailand zurückgekehrt waren, hatte Leonardo verkündet, er werde nach Indien gehen, um dort Yoga zu studieren. Valentina hatte sich oft gefragt, ob sie etwas mit dieser Entscheidung zu tun hatte. Leonardo wusste, wie empfindlich sie war. Aber er war ebenfalls verletzlich. War er vor ihr davongelaufen? Manchmal war sie wütend auf ihn gewesen und hatte sich im Stich gelassen gefühlt. Sie vermisste ihn. Und doch wusste sie, dass er das Beste für ihre Freundschaft getan hatte. Hätte er mit Valentina geschlafen, als es ihr so schlecht ging, wäre das auf eine Katastrophe hinausgelaufen.
    Valentina wendet sich von dem Felsvorsprung ab und macht sich auf den Rückweg ins Zentrum von Capri. Hin und wieder bleibt sie stehen und fotografiert: eine kleine vom Wind zerzauste Blume, die trotz widriger Umstände überlebt hat, die zerklüftete Küste, das Meer, auf dem in der Ferne ein einsames weißes Segelboot schaukelt, oder einen Inselbewohner, der auf seinem Moped vorbeifährt. Valentina beschäftigt sich. So hat sie das letzte Jahr überstanden. Indem sie fotografiert und ununterbrochen gearbeitet hat. Sie glaubt, dass Thomas

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