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Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Valentina 3 - Geheimnisvolle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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so kalt, dass ihre Zähne klappern. Was soll Tina tun? Vielleicht ist Karel aufgehalten worden. Doch wenn sie jetzt geht und er kommt, wird sie ihn verpassen. Sie blickt sich um und entdeckt einen Stand mit heißen Getränken und mit Brezeln.
    Als Tina einen Becher heißer Schokolade an Valentinas blaue Lippen führt, zittern sie beide. Dem Kind ist so kalt, dass es aufgehört hat zu jammern. Stattdessen zupft Valentina hin und wieder am Ärmel ihrer Mutter, doch Tina darf den Grenzübergang nicht aus den Augen lassen. Sie darf Karel nicht verpassen. Während die Zeit vergeht, beobachtet Tina die Ostberliner, die über die Grenze kommen: Einige strahlen, andere weinen. Autohupen ertönen, es herrscht allgemeiner Jubel. Dazwischen spielen sich bewegende Szenen ab. Familien finden wieder zueinander und fallen sich weinend in die Arme. Und noch immer wartet Tina auf Karel. Im Geiste fleht sie ihn an zu kommen. Doch die Menge strömt weiter über die Brücke, und er ist nicht darunter. Tina blickt erneut auf ihre Armbanduhr, und zu ihrem Entsetzen ist es bereits drei. Sie war sich so sicher gewesen, dass er kommen würde.
    Als Phil an jenem Abend spät nach Hause kam, hatte Tina es nicht abwarten können, ihm die Neuigkeiten über die Berliner Mauer zu erzählen.
    »Hast du es schon gehört?«, fragte sie und stürzte in den Flur, noch bevor er den Mantel ausgezogen hatte.
    »Was?« Er war ganz grau im Gesicht und sah schrecklich müde aus. Sein Anblick versetzte Tina einen Stich, sie machte sich Sorgen um ihn.
    »Die Berliner Mauer … sie ist offen.«
    »Wirklich?« Seine Augen hellten sich auf. Er ging ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Dort zeigte man Bilder von Ostberlinern, die über die Grenze an der Bornholmer Straße stürmten und die Bösebrücke überquerten.
    »Das ist ja fantastisch«, freute sich Phil. »Wir sind Zeugen eines historischen Moments.«
    Tina legte eine Hand auf seinen Arm, und er wandte sich zu ihr um.
    »Lass uns nach Berlin fahren«, bat sie.
    »Was? Jetzt? Um zuzusehen, wie die Mauer fällt?«
    »Nein, ich meine, lass uns dort eine Weile leben. Du hast gesagt, wir sollten Italien verlassen und … jetzt ist die Grenze offen.« Sie deutete mit dem Kopf auf Valentina. »Sie kann ihn kennenlernen.«
    Phil blickte sie ungläubig an.
    »Das ist nicht dein Ernst, Tina.«
    »Doch, natürlich«, entgegnete sie. »Ich habe Karel versprochen, fünf Tage nach Öffnung der Grenze mit Valentina dort zu sein.«
    »Aber sie kennt ihn nicht, Tina. Für sie bin ich ihr Vater.«
    »Aber du bist nicht ihr Vater, Phil. Er ist ihr leiblicher Vater. Sie muss ihn kennenlernen.«
    Phil hatte verletzt ausgesehen.
    »Du weißt, dass ich sie liebe«, sagte er.
    »Es tut mir leid, das weiß ich.« Sie bemerkte, dass sie etwas schroff klang. »Du bist ein wunderbarer Vater, aber verstehst du denn nicht, dass ich Karel verspochen habe, Valentina zu ihm zu bringen?«, fügte sie etwas weicher hinzu.
    »Kann er nicht herkommen?«
    »Das wird er deinetwegen nicht tun. Da bin ich mir sicher.«
    »Das ist verrückt, Tina. Wie willst du ihn überhaupt finden? Du suchst die berühmte Stecknadel im Heuhaufen.«
    »Wir haben eine Vereinbarung. Wir haben es einander versprochen.«
    »Wie romantisch«, stellte Phil sarkastisch fest.
    »Ich will, dass du mitkommst, Phil. Dass wir alle zusammen fahren.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Auf keinen Fall. Wenn du unbedingt fahren und deinen jungen Gigolo treffen willst, dann mach das. Aber ich teile dich nicht mit jemand anders. Nicht mehr.«
    »Was meinst du mit ›nicht mehr‹?«
    Er musterte sie mit kühlem Blick, sagte jedoch nichts.
    Sein Verhalten verwirrte sie. Das war nicht ihr Phil. Normalerweise war er locker und alles andere als besitzergreifend.
    »Ich muss hinfahren, Phil. Ich muss es für Valentina tun. Bitte komm mit.«
    »Nein, entweder er oder ich.«
    Sie fasste es nicht. Phil musste doch verstehen, wie wichtig es war, dass sie nach Berlin fuhren.
    »Das ist nicht fair. Denk an Valentina. Meinst du nicht, dass es ihr Recht ist, Karel kennenzulernen?«
    »Sie hat keine Ahnung, wer zum Teufel er ist«, widersprach Phil aufgebracht. »Für sie bin ich ihr Vater. Aber wenn du mich nicht mehr in eurem Leben haben willst, ist das okay. Ich haue ab und lass dich in Ruhe.«
    Er war aus dem Zimmer gestürmt und hatte die Tür hinter sich zugeschlagen. Tina war fassungslos. Wieso reagierte er so heftig?
    Sie hatte erwartet, dass Phil in jener Nacht zu ihr kommen

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