Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
Vom Netzwerk:
Blick.
    Jedes Mal wenn er sie ansah, dann hatte sie Schwierigkeiten sich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren.
    Vali stand jetzt wieder vor ihr, und Sarah hörte seinen tiefen Bariton in ihrem Kopf.
    Ich bin Vali, Nachfahre des Baldur. Mit seinen letzten Worten wurde der Raum in ein goldenes Licht getaucht, und es dauerte eine Weile des Staunens, bis Sarah begriff dass er die Quelle des Lichts war. Vali strahlte wie die Sonne, und Sarah ging in Windeseile ihre Erinnerungen an das Buch durch, dass sie von Malachi erhalten hatte. Er hatte es gewusst, dachte sie. Die ganze Zeit über hatte Malachi es gewusst. Baldur, erinnerte sie sich jetzt, war der Sage nach der Sohn von Odin, und trug den Beinamen „der Strahlende“.
    Wie passend, meldete sich ihr Sarkasmus beißend zurück. Nachdem er sich, samt ihres Verstandes, kurz ausgeklinkt hatte, um wie der Rest von ihr ungläubig zu gaffen.
    „Nette Lightshow.“, sie würde sich nicht so einfach von seinen Tricks überrumpeln lassen. Das Strahlen erlosch schlagartig, und Vali stand wieder halbwegs menschlich vor ihr. Sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er mit ihrer Reaktion in diesem Moment überhaupt nicht gerechnet hatte.
    Überraschung Mr. Unwiderstehlich, dachte Sarah, aber sie dachte es betont leise, und das setzte eine Kettenreaktion in ihr in Gang. Sie bemühte sich redlich, die Haltung zu bewahren, aber sie verlor, als Vali seinen Kopf zur Seite neigte und eine Augenbraue hob. Er schien völlig ratlos.
    Dann platzte es aus ihr heraus, das Lachen das immer in den unpassendsten Momenten aufzutreten schien, brach wie ein Wasserfall aus ihr hervor.
    Sie wurde so heftig Welle um Welle überrollt, dass sie Schwierigkeiten hatte Luft zu holen. Auf ihren Knien endend, hielt sie sich ihren Bauch, während immer neue Wellen aufbrandeten. Zwischen zwei Schüben brachte sie ein gekeuchtes „Ist ja göttlich.“, gerade so heraus.
    Vali sah fassungslos auf sie herunter, und verstand die Welt nicht mehr.
    Sarah sah durch den Tränenschleier, der ihr aus den Augen lief, als hätte jemand eine Schleuse geöffnet, zu Vali. Da stand er, die Lichterscheinung, der ich den Stecker gezogen habe und die jetzt völlig im Dunkeln tappt . Ein Wortwitz jagte den nächsten in ihrem Kopf, und so sehr sie sich bemühte sie konnte einfach nicht aufhören zu Lachen. Sie hatte keine Ahnung wieso sie so heftig reagierte, und war sich deutlich bewusst welchen Eindruck sie hinterlassen würde, aber hey, so oft wie sie die letzten Tage an der Schwelle zum Tod gestanden hatte. Jetzt drehe ich langsam völlig durch.

Kapitel 25
     
    Thore, angelockt von ihrem lauten Gelächter, steckte den Kopf in die Tür, und sah Vali fragend an. Der zuckte nur mit den Schultern. Was ihm wiederum eine neue Salve von Sarahs Gelächter einbrachte.
    „Was hast du mit ihr gemacht?“ Thore traute seinen Augen nicht, als er Sarah zusammengekrümmt auf dem Boden knien sah.
    Mittlerweile hatten ihre Stimmbänder aufgegeben, und sie keuchte nur noch, und rang verzweifelt nach Luft.
    „Gar nichts, sie wollte die Wahrheit. Da hab ich ihr die Kurzfassung gegeben.“
    „Du hast was?“ Thore war geschockt.
    „Ich habe ihr erzählt wer wir sind, vielmehr wer ich bin.“ Damit zeigte er mit einem ausgestrechten Arm auf Sarah, als wolle er sagen: Und das ist dabei raus gekommen.
    Thore sah von Vali zu Sarah und wieder zurück, und es begann verräterisch um seinen Mund zu zucken. Oh Mann, diese Frau hatte ein unglaubliches Talent Vali, den Unerschütterlichen, aus der Fassung zu bringen. Das musste er ihr lassen. Er verkniff sich jeden Kommentar, und wollte gerade gehen, als er Sarah krächzen hörte „Das mit der Erleuchtung hast du bestimmt anders in Erinnerung.“ Thore biss sich schnell auf die Zunge, und beeilte sich die Tür zu schließen. Den Spruch musste er sich unbedingt merken.
    Vali wurde langsam wütend, mit verschränkten Armen ging er vor dem Bett auf und ab, und hoffte inständig Sarah möge den Ernst der Lage begreifen. Wenn er sich schon auslachen lassen musste, dann wenigstens aus einem guten Grund, und nicht, weil sie sich den absolut unmöglichsten Zeitpunkt ausgesucht hatte, die Nerven zu verlieren.
    Sarah bemühte sich um Kontrolle, und hätte sie beinahe wieder verloren, als Vali sie mit gerunzelter Stirn ansah und fragte: “Fertig?“
    Sie hustete ein paar Mal, und wischte sich mit dem Ärmel ihres Pullis über das nasse Gesicht.
    „Also gut. Nehmen wir mal an ich glaube, dir.

Weitere Kostenlose Bücher