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Vali

Vali

Titel: Vali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Weiß
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Wozu brauchst du dann meine Hilfe? Wenn ihr Götter seid, dann könnt ihr doch auch gut alles alleine, oder? Ich meine – Hallo? - allmächtig und so?“
    Ihre Stimme hatte einen Unterton, der Vali gar nicht gefiel, aber alles war besser, als die verängstigte, oder noch schlimmer die wütende Sarah.
    „Wir sind keine Götter, ihr habt meine Vorfahren so genannt.“, antwortete er schärfer, als er es eigentlich beabsichtigt hatte.
    „Fein, Halbgötter in schwarz“, sie kicherte und murmelte irgendetwas von einem Phrasenschwein, und einem Geldbetrag den sie dort einwerfen sollte. Valis Geduldsfaden war kurz vorm reißen.
    „Auch keine Halbgötter, lediglich eine andere Spezies.“, hatte sie was mit den Ohren? Geduld, Vali du brauchst Geduld, sagte er zu sich selbst, und seine Stimme klang in seinem Kopf merkwürdiger Weise wie sein Alter Lehrer im Orden.
    „Okay, okay. Aber du musst doch zugeben, dass das alles ein wenig unglaubwürdig rüberkommt, oder?“ Vali nickte.
    „Ich verstehe deine Zweifel, aber ich kann sie nicht aus dem Weg räumen, wenn du mir keine Chance lässt.“
    Das Argument schien zu ziehen, jedenfalls erhob sich Sarah jetzt langsam vom Bett, und ihre Augen verengten sich. Ihre Kraft nahm immer mehr zu, je näher sie Vali kam, stellte sie erstaunt fest. Die Energie kam zu ihr wie bestellt.
    Seine Aura schimmerte immer noch in allen Farben des Regenbogens. Wie bei einer Seifenblase verschwammen die Farben, wirbelten um ihn herum zogen Bahnen um seinen Körper. Es war wunderschön, und ihr fehlten die Worte zu beschreiben was sie sah, dennoch blieben Zweifel.
    Aber jetzt konnte er sie nicht belügen, seine Aura hätte ihn sofort verraten.
    „Du kommst wirklich von einem anderen Planeten?“, fragte sie ihn.
    „Meine Vorfahren kamen von einer anderen Welt. Ich wurde hier geboren.“ Sie achtete auf jede Nuance, keine Veränderung im stetigen Farbenfluss, der ihn umgab. Er sagte die Wahrheit, ihr Staunen wuchs mit jeder Sekunde, auch wenn sie sich bemühte sich nichts anmerken zu lassen. Pokerface, Sarah, du darfst dir nichts anmerken lassen, vielleicht ist er nur ein geschickter Lügner. Sie brauchte die richtige Frage, eine Frage die ihn emotional berührte, um eine Reaktion beobachten zu können. Das würde ihr weiterhelfen bei dem Versuch in ihm zu lesen.
    „Warum hast du die anderen beinahe angegriffen?“
    „Um ganz ehrlich zu sein, weiß ich nicht mehr ganz genau was passiert ist. Du fühltest dich bedroht, und ich habe darauf reagiert. Ich habe die Kontrolle verloren.“ Sie wartete, beobachtete, und tatsächlich veränderte sich der Farbverlauf ein wenig. Kleine Wirbel bildeten sich, drehten sich im Uhrzeigersinn über der Region, wo sein Herz in seiner breiten Brust schlug.
    Je mehr er sich an den Augenblick zu erinnern schien, umso schneller drehten sich die Wirbel und zogen die anderen Farben mit sich, vermischten sich in ihrer Mitte zu schwarzen Zentren. Er sagte immer noch die Wahrheit, da war sie sich sicher, aber das Ereignis hatte seine Spuren in ihm hinterlassen.
    Ich habe die Kontrolle verloren, hallten seine letzten Worte in ihren Gedanken nach. Sie konnte sein Gefühlschaos nur zu gut verstehen, befand sie sich doch in der gleichen Situation, nur eben auf der anderen Seite der Gleichung. Aber er hatte auch ausweichend geantwortet, also hakte sie nach. Sarah musste einfach wissen wo sie bei ihm Stand.
    „Warum, Vali?“
    Er antwortete nicht sofort, aber seine Aura zeigte ihr wofür ihm die Worte fehlten. Über seinem Herzen tobte ein Zyklon, und aus dem Auge des Sturms entstand ein feines silbrig schimmerndes Band. Kaum dicker als ein Haar, so fein und zerbrechlich schien es zu sein, und doch war es stark genug die Verbindung zu ihr herzustellen. Es traf genau in ihre Brust, suchte den Weg zu ihrem Herzen, wand sich darum als suchte es nach einem Eingang.
    Instinktiv trat Sarah einen Schritt zurück, vergrößerte den Abstand, aber das Band folgte ihrer Bewegung dehnte sich aus, streckte sich nach ihr.
    Sie sah auf und sah ihm direkt in die Augen, er sah sie fragend an, war ihrem staunenden Blick zu ihrer Brust gefolgt. Er kann es nicht sehen.
    „Was ist das zwischen uns?“ fragte sie ihn. Du musst es doch spüren?
    „Was meinst du Sarah? Was kannst du sehen?“, seine Stimme klang wie ein Flehen, als hätte er sich dieselbe Frage schon tausendmal gestellt, und keine Antwort darauf.
    „Es ist als wären wir irgendwie verbunden.“, damit richtete sie ihren Fokus

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