Vali
befunden, den Samen seines Vaters auszutragen. Es war ihr größter Triumph gewesen, neben ihren Bemühungen ihn auf den Cesarenthron zu setzen. Mit Kalkül und ihrer Schönheit, hatte sie das Herz des Kaisers Claudius erobert. Dafür gesorgt, dass Lucius von ihm adoptiert wurde. Um die Ansprüche zu festigen, hatte sie nicht einmal davor zurückgeschreckt, ihn mit seiner Adoptivschwester zu verheiraten.
Dennoch war ihr kühler Verstand nutzlos, wenn es um ihr einziges Kind ging. Sie hatte ihn tatsächlich so geliebt, wie nur eine Mutter es vermochte.
Als der Rat ihn verurteilt hatte, für seinen Versuch das römische Reich unter seine Kontrolle zu bringen, hatte sie für ihn um Gnade gefleht. Sie hatte sich vor dem Rat in den Staub geworfen, und Tränen hatten ihre Tunika getränkt.
Es hatte nichts genutzt, Lucius wurde zu ewiger Gefangenschaft verdammt, und sollte tief unter der Erde angekettet, seine Existenz fristen, bis er seine Haltung gegenüber den Menschen aufgeben würde.
Dank ihrer Fähigkeiten, hatte sie ihn gefunden. Buchstäblich ausgetrocknet, und im geistigen Delirium hatte er in den Ketten gehangen, in einer unterirdischen Grotte. Dann hatte sie seine Ketten gelöst. Ein Lächeln umspielte jetzt seine Lippen, als er an ihren entsetzten Aufschrei dachte. Seine Fänge hatten sich tief in ihr Fleisch gebohrt, und er hatte erst von ihr abgelassen, als er den letzten Tropfen Leben aus ihr gesaugt hatte. Dennoch empfand er keine Reue, sie hatte, in seinen Augen, ihre Pflicht getan, und sich ihrem Gott geopfert.
Die Kraft dieses Opfers hatte ihm ausgereicht, sich zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Lange Zeit danach hatte er sich versteckt gehalten, um seine Rache zu planen. Töten konnte jeder, aber er wollte den Orden der Wächter bestrafen für seine Verbrechen, an der eigenen Rasse.
Sie würden sich selbst zerstören, wie einst in der alten Heimat. Im Moment des Todesstosses wollte er über ihnen stehen, und die Erkenntnis ihres Versagens in ihren Gesichtern sehen.
Das wäre sein wahrer Triumph. Sein Sieg über den Haufen alter Männer, die sich für ach so erhaben hielten, und das Ruder den Menschen überließen. Er würde sie lehren, was es hieß ein Gott zu sein.
Aber erst musste er Vali aus der Gleichung nehmen.
Der lang gehegte Plan würde nicht an einem Wächter, und seinem Trupp blinder Rekruten scheitern.
Außerdem brauchte er diese Schriftrolle, die Malachi gesucht hatte. Mit jedem Stück seiner Ahnen, dass er in Händen hielt, war er dem Orden einen Schritt voraus, und konnte seine zukünftige Herrschaft sichern.
Das erforderte Geduld, und überaus geschickte Planung. In beidem war er ein Meister. Seine Befehle waren gegeben und jetzt würde er warten, dass Jonah ihm die Frau brachte.
Sie war der Schlüssel zum Artefakt, und allem Anschein nach der Schlüssel zu Valis Herz. Ein amüsanter Zufall, den er nutzen würde um Vali ein für alle Mal zu zerstören bevor er ihn tötete. Seine Quelle hatte ihm versichert, dass Vali tatsächlich etwas für diese Frau empfand. Wen dem so war, dann würde Vali den Rat verraten, und dann hatten sie keine Wahl.
Es war in der Tat amüsant, er kicherte, der Rat würde seine eigene Waffe für ihn töten, und somit die letzte Chance vertun, ihn aufzuhalten.
Thore grinste zufrieden in die Runde, die sich wieder um die Tafelrunde versammelt hatte.
Sein bester Freund war am Leben, und Sarah ging es gut. Auch wenn sie noch ein bisschen blass um die Nase war. Die Mission, das Artefakt und Malachis Mörder zu finden, konnte endlich starten. Von seinem Standpunkt aus, war das Leben gerade absolut in Ordnung, und um die restlichen Unstimmigkeiten würden sie sich jetzt kümmern. So wie immer.
Grischa berichtete den anderen, was er an Informationen hatte sammeln können, während der Gedankenübertragung mit dem Attentäter.
Er beschrieb die Art des Anschlages auf Malachi, was zu Unterbrechungen in Form von Knurren, und wütenden Kommentaren führte.
„Bevor der Angriff stattfand hattest du mit Malachi ein Gespräch.“, er sah Sarah jetzt direkt an, “ Du bist vor ihm geflüchtet. Warum?“
Sarah runzelte die Stirn, Malachi hatte also von ihrer Fähigkeit gewusst, oder es zumindest geahnt. Sollte sie wirklich, vor den anderen, ihre Fähigkeit preisgeben? Reichte ihr Vertrauen aus? Nach den Ereignissen der letzten Stunden, gab sie zum ersten Mal den inneren Widerstand auf. Ihr habt mir euers gezeigt, jetzt bin ich wohl dran.
“Ich kann
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