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Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht

Titel: Vamperl 02 - Ohne Vamperl geht es nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Welsch
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wäre.
    Plötzlich erinnerte sich Frau Lizzi, dass sie keine Zitronen zu Hause hatte. Sie wendete ihren Einkaufswagen. Als sie an der Fleischabteilungvorbeiging, schnitt gerade ein Verkäufer eine große Scheibe Blutwurst ab. Mit drei schnellen Flügelschlägen war Purzel bei ihm und nibbelte wild an der Blutwurst.

    »He!«, schrie der Verkäufer. »Was war das?«
    Der junge Mann, der auf seine Blutwurst wartete, hatte Stöpsel im Ohr und hörte nur seine Musik. Der Verkäufer wandte sich an Frau Lizzi. »Ha ben Sie etwas gesehen?«
    Frau Lizzi musste sich am Einkaufswagen festhalten, sonst wäre sie glatt umgekippt. Sie konnte nur den Kopf schütteln.
    »Aber da war was!«, rief der Verkäufer der Kassierin zu. »Ich bin doch nicht verrückt!«
    Da kam Purzel zurückgeflogen und kroch unter Frau Lizzis Hut. Sie hörte ihn rülpsen und schmatzen und sehr vergnügt fiepen.
    Ein junger Mann schob ein rotes Wägelchen herbei und säuberte den Boden mit einem riesigen Mopp. Dabei pfiff er zweistimmig. Er lächelte Frau Lizzi an. »Vorsicht, Oma! Boden ist rutschig!«
    Sie nickte. Sie hatte wirklich keine Lust, hinzufallen und sich womöglich ein Bein zu brechen.

    Der Heimweg kam Frau Lizzi lang vor. Im Stiegenhaus musste sie auf jedem Absatz rasten. Sie setzte sich an den Küchentisch, stützte die Arme auf und den Kopf in die Hände.
    Purzel kuschelte sich auf ihren Schoß, streichelte ihre Hände, hüpfte auf ihren Kopf und zauste ihre Haare.
    »Du lieber Himmel«, murmelte sie immer wieder. »Was mach ich denn mit dir?«
    Purzel legte den Kopf schief und schaute sie rund und harmlos an.
    »Mein Vamperl trinkt nur Milch und mag kein Blut«, flüsterte sie.
    Purzel trommelte mit seinen kleinen Fäusten auf den Tisch.
    Frau Lizzi stützte den Kopf in die Hände. Purzel schnitt Grimassen, aber er konnte Frau Lizzi nicht zum Lachen bringen. Plötzlich spitzte er die Lippen und begann zu pfeifen. Er pfiff die ersten Töne des Vamperl-Liedes!
    Frau Lizzi staunte. »Das hat nicht einmal dein Vater gekonnt.« Noch einmal und noch einmal pfiff Purzel, bis Frau Lizzi endlich verstand und mit zittriger Stimme zu singen begann:

    »Ja, so ein Vampir
    ist kein böses Tier,
    muss es nicht sein,
    wenn er von klein
    auf Liebe spürt.
    Mein Vamperl trinkt nur Milch und mag kein Blut
    und macht die bösen Leute alle wieder gut.«

    Sie konnte nicht weitersingen. Tränen rannen ihr über die Wangen und in den Halsausschnitt.
    Purzel sah ganz erschrocken drein und begann, ihre Tränen abzuschlecken. Sie saß wie betäubt da.
    So fand Hannes sie, als er aus der Schule kam. Er wurde nicht schlau aus dem, was sie ihm erzählte.
    »Purzel isst Blutwurst? Was ist daran so schrecklich?«, fragte er. »Ich mag zwar keine Blutwurst, aber meine Mama zum Beispiel isst sehr gern Blutwurst.«
    »Das ist was anderes«, schluchzte Frau Lizzi.
    »Wieso?«
    Frau Lizzi konnte nur den Kopf schütteln.
    »Soll ich Ihnen einen Kaffee machen?«, fragte Hannes.
    »Einen was? Nein, nein, keinen Kaffee.«
    Jetzt machte sich Hannes wirklich Sorgen. Wenn Frau Lizzi keinen Kaffee wollte, dann war die Welt nicht mehr in Ordnung. Was sollte er nur tun? Nie zuvor hatte er Frau Lizzi so verstört gesehen. Er legte beide Zeigefinger an die Nase,das half manchmal beim Nachdenken. Plötzlich fiel ihm ein, dass Professor Obermeier ihm seine Handynummer gegeben und gesagt hatte, er könne ihn jederzeit anrufen.
    Hannes griff in seine Hosentasche, fand nur einen Kaugummi. Er rannte hinauf in die Wohnung. Das Telefon war nicht in seinem Zimmer, nicht auf dem Küchentisch.
    Da klingelte es vom Kleiderhaken! Wie zum Kuckuck war sein Mobiltelefon in Mutters Schürzentasche gekommen?
    Kaum hatte er abgehoben, schimpfte seine Mutter los. »Schon wieder hast du dein Handy in der Hosentasche vergessen! Beinahe wäre es in der Waschmaschine gelandet. Eins sag ich dir, ein neues bekommst du nicht.«
    Hannes war einfach nur erleichtert, dass er sein Handy wiederhatte.
    »Gibt es etwas, das ich wissen sollte?«, fragte seine Mutter.
    »Alles paletti«, sagte er. Wahrscheinlich glaubtesie ihm nicht, am Abend würde sie ihn löchern. Warum hatte sie überhaupt angerufen? Sie hatte es wahrscheinlich selbst vergessen. Egal, Hauptsache, sein Handy war wieder aufgetaucht. Er wählte, wartete, wollte schon aufgeben, da meldete sich der Professor.

    »Es ist wegen Frau Lizzi«, stotterte Hannes.
    Der Professor fragte nicht lange, sondern versprach, sofort zu kommen.
    Hannes stellte sich vor

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