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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte nicht widerstehen.
    Es explodierte.
    Das laute Krachen war weit zu hören. Große, glühende Teile wirbelten durch die Luft. Flammen schössen fauchend in den dunklen Himmel.
    Diese Welt ging unter…
    Eine Welt, die von den beiden Vampiren nur ausgenutzt worden war. Sie hatten sich ihr nie richtig zugehörig gefühlt. Sie war anders als die Welt, die sie liebten.
    Das Reich der Dunkelheit, der Toten, der alten Vergangenheit…
    Hochaufgerichtet standen sie da und starrten auf das brennende Haus.
    Es kam ihnen vor wie ein Kunstwerk, das allmählich verging. Die Flammen waren überall, sie fraßen alles, sie brachten auch die Hitze mit, die wie Wellen über den Vampiren zusammenschlugen.
    Menschen konnten nicht mehr helfen. Die Soldaten der Wache hatten das brennende Gebäude zwar umlaufen, aber sie konnten nichts mehr löschen. Sie taten das einzig Richtige in ihrer Lage, sie flohen.
    Zurück blieben die beiden Brüder, die den Anblick des brennenden Hauses so lange genossen, bis das einst so stolze Gebäude nur noch ein von Rauch umtanzter, kohliger Gluthaufen war.
    Jacques Lacourte lachte. Er hob das linke Bein an und auch den linken Arm. Die Hand preßte er für einen Moment an die Lippen, ohne das Kichern jedoch ganz unterdrücken zu können. »Wer will uns jetzt noch vernichten, Bruder, wer?«
    »Keiner…«
    »Das meine ich auch.«
    »Wir werden leben…«
    Jacques nickte heftig. »Ja, ewig leben. Immer leben, wir sind schon jetzt eine Legende.«
    »Die Vampir-Legende«, bestätigte Igor…
    ***
    Es roch nach gebratenem Fisch, nach altem Fett und auch nach einem scharfen Schnaps. Unter der Decke der Außenveranda hing ein Ventilator mit großen Flügeln, der aber seinen Geist aufgegeben hatte, und vom nahen Sumpf her erklangen die Stimmen zahlreicher Tiere in einem wirren Geschrei. Insekten und Mücken tanzten durch die Luft, obwohl es auch hier in Louisiana nicht mehr Sommer war, aber die verfluchten Quälgeister ließen sich nicht töten.
    Das Lokal, in dem Suko und ich hockten, lag in einer Nebenstraße und war nicht mehr als eine billige Holzbude, zu der auch die Veranda paßte, die auf dünnen Stäben stand, von denen der ehemals weiße Lack längst abgeblättert war.
    Durch die Hintertür kam unser Freund Abe Douglas, der G-man aus New York, der wieder einmal für eine Sonderaufgabe abgestellt worden war, die auch uns betraf, wie so oft, wenn es um Fälle ging, die die Grenzen des Normalen überstiegen.
    Der blonde Abe Douglas trugt ein Tablett, auf dem drei kalte, mit Saft gefüllte Dosen standen. Er nahm auf dem dritten Holzstuhl Platz, stellte das Tablett auf den Tisch und verzog die Nase, weil der aus der Lüftung dringende Fischgestank kaum zu ertragen war. Wir hatten keine Mahlzeit bestellt und es den Leuten überlassen, die im eigentlichen Lokal saßen.
    Ein Querschnitt dieser Gegend. Zumeist Farbige, Schwarze und Kreolen, aber auch Weiße, die hier gestrandet waren und noch immer auf das große Glück warteten.
    Hin und wieder hörten wir eine laute Stimme, die fluchte oder schrie.
    Manchmal sang auch jemand ein schwermütiges Lied. Es war zum Glück keine gewaltgeladene Atmosphäre. Man hatte uns nur angeschaut, doch nicht angemacht oder angegriffen, als wir als Fremde erschienen waren.
    Ich riß die Lasche auf. Da wir auf Gläser verzichtet hatten, wischte ich nur den Rand der Dose ab und nahm den ersten Schluck. Der Saft war okay. Zugleich stellten wir die Dosen ab, atmeten auf, und ich spürte den Schweiß in meinen Achselhöhlen.
    Die Südstaaten waren wirklich kein Platz für mich. Nicht im Sommer und auch nicht im Winter, aber was sollten wir machen, wenn Abe Douglas uns holte? Da brannte es mal wieder lichterloh. Und wir mußten Feuerwehr spielen.
    Douglas grinste mich an, als er die Dose wieder zurück auf den Tisch stellte. Er amüsierte sich über meinen mürrischen Gesichtsausdruck und meinte: »Amerika ist nicht überall so schlimm wie hier.«
    »Das weiß ich ja«, erwiderte ich und schlug nach einer Mücke. »Ich ärgere mich immer nur darüber, daß es uns besonders erwischt, wenn du verstehst.«
    »Immer. Das ist eben Schicksal.«
    »Darauf kann ich auch verzichten.«
    »Glaube ich dir gern.«
    Suko, der bisher geschwiegen hatte, drehte seine Dose zwischen den Handflächen. »Und es stimmt, daß einige deiner Kollegen einem Vampirkult frönen?«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Gab es Opfer?«
    »Nein, sie befinden sich noch in der Vorbereitung. Das ist es ja, was mich hoffen

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