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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versank.
    Durch das offene Fenster wehte die laue Nachtluft in den Raum. Sie brachte den schweren süßlichen Geruch der Blüten mit. Der Wind war leicht aufgefrischt, er spielte auch mit den letzten Flammenresten der Fackeln, die sehr bald verlöschen würden.
    Alles war anders geworden, und nicht nur der Krieg hatte die Welt so verändert.
    Er stöhnte auf, sein Kopf sank nach vorn, dem Tisch mit der weißen Decke entgegen, die jetzt an vielen Stellen stark beschmutzt war. Nur kam es nicht mehr dazu, daß die Stirn den Tisch berührte, denn von der offenstehenden Tür zur Halle hin hatte er ein Geräusch vernommen, das ihn alarmierte.
    Tritte…
    Nicht normal, nicht so, wie seine Soldaten gegangen wären. Mehr schleichend, als wäre jemand dabei, durch das Haus zu huschen.
    Conrad war zu müde und betrunken, um noch normal und schnell zu handeln. Seine Bewegungen waren einfach zu langsam. Er führte den Arm hoch, er drehte dabei seinen Oberkörper der Tür zu, weil er sicher war, daß jemand durch die offene Tür kommen würde.
    Es brannten einfach zu wenige Lichter, um alles optimal sehen zu können. Nicht einmal die Hälfte der vorhandenen Kerzen gab ihr Licht ab, und die Schatten waren der Helligkeit überlegen.
    Conrad stierte auf die Tür. Sein Gesicht war schweißnaß. An der linken Seite spürte er das Gewicht seines Offiziersäbels. Die blaue Mütze lag irgendwo, und er vermißte sie auch nicht. An der rechten Hüfte befand sich die Revolvertasche. Er war zu müde, um die Waffe zu ziehen und auf die Tür zu zielen.
    Wer kam?
    Er sah immer noch nichts. Dafür vernahm er Stimmen. Leise und flüsternd. Fremde Stimmen oder bekannte?
    Es wollte ihm nicht in den Sinn, welche er waren. Fremde Personen konnten es eigentlich nicht sein, erst recht keine aus den Südstaaten.
    Wie hätten sie das Haus ungesehen betreten sollen? Er hatte keine Schüsse oder andere Kampfgeräusche gehört.
    Wer war es?
    Wade Conrad setzte sich gerade hin. Er drehte den Kopf noch weiter nach links, um den Türspalt erkennen zu können, und genau dort zeichneten sich zwei Schatten ab, die sich bewegten.
    Die Gestalten schlurften näher. Sie sprachen miteinander. Scharfe, geflüsterte Worte, leises Lachen, dann sah er einen Fuß, der gegen die Tür trat und sie bis zum Anschlag aufschob.
    Sie kamen.
    Sie waren zu zweit.
    Und sie hätten eigentlich tot sein müssen. Aber sie standen im Zimmer, und ihre Kleidung schwamm in einem Strom aus hellem Blut…
    ***
    Die Toten waren wieder da! Die von Kugeln durchlöcherten Leichname waren zurück!
    Der Captain konnte und wollte es nicht glauben. Das waren Trugbilder, die der Alkohol bei ihm geschaffen hatte. Schreckliche Visionen, Alpträume, wie sie bei Männern, die im Krieg kämpften, immer wieder vorkamen. Das konnte nicht wahr sein.
    Er starrte trotzdem hin, schloß die Augen und öffnete sie wieder. Die beiden waren noch immer nicht verschwunden.
    Sie hatten sogar den unmittelbaren Bereich der Tür verlassen und waren in das große Zimmer hineingetreten. Zu beiden Seiten des langen Tisches hatten sie sich aufgebaut, und der Schein einiger Kerzenflammen wischte über sie hinweg.
    Er machte aus ihnen fleckige, flackernde Gestalten, die zwar stillstanden, aber trotzdem so aussahen, als würden sie sich bewegen.
    Für den Captain war es nicht zu fassen, er sah sie als Geister an, er hatte sie doch tot bei den Laternen liegen sehen, und jetzt standen sie hier in seiner Nähe, und sie waren voller Blut.
    Überall klebte es.
    An der Kleidung, an den Händen, im Gesicht. Es gab nur das verdammte Blut, das aber nicht von ihnen stammte, sondern von anderen Menschen.
    »O Gott!« stöhnte der Offizier und schlug beide Hände vor sein Gesicht.
    »Ich kann es nicht mehr sehen…«
    Er schloß die Augen, hörte aber noch die Stimmen. Sie flüsterten sich die Worte zu.
    »Er ist noch da, Bruder, du hast recht gehabt.«
    »Er ist wichtig.«
    »Sicher, sein Blut…«
    »Es wir uns Kraft geben.«
    »Wir werden ihn leertrinken.«
    Das leise Lachen war noch furchtbarer als die Worte. Wieder hörte Wade die schleichenden Tritte. Näher und näher kamen sie. Zwei Tote, die lebten, und das wollte ihm nicht in den Sinn. Er spürte den Druck im Magen. Es war grauenhaft, die Säfte schössen in ihm hoch, das Blut raste durch seine Adern, wo es sich mit dem Wein vermischte, wie der Captain meinte. Er hatte Mühe, seine Übelkeit zu unterdrücken, und es kam der Moment, wo er wieder hinschaute.
    Die beiden standen vor

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