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Vampir-Legende

Vampir-Legende

Titel: Vampir-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchschlugen.
    Es würde nicht mehr lange dauern. Die Soldaten waren dabei, das Haus zu durchsuchen, um es anschließend zu besetzen. Sie würden es nicht abbrennen, denn es kam ihnen gerade recht.
    Sie lachten. Sie grölten. Sie hatten Getränke gefunden und kippten teuren Champagner wie Wasser in sich hinein. Sie würden auch bald den Whisky finden und den Cognac, und dann würden sie betrunken durch das Haus irren. Das würde später, viel später geschehen. Zuerst mußten sie die Hinrichtung vornehmen.
    Es war Krieg, es herrschte das Standrecht!
    Die beide Laternen standen so dicht beisammen, daß sich die Brüder unterhalten konnten. Jacques war es, der den Kopf drehte. Das Gesicht war ebenso schmutzig wie das seines Bruders. Sie waren beide über den Boden geschleift worden, aber auch der Schmutz konnte das kalte Grinsen nicht aus den Zügen vertreiben.
    »Wie wird es weitergehen, Bruder?«
    »Danach?«
    »Ja!«
    Igor starrte nach vorn. Er sah in die Gesichter der beiden Wächter.
    Junge und frische Gesichter. Keine Soldaten, die sehr alt waren. »Das Blut aus ihren Körpern wird uns munden, Bruder!«
    »Ja, das denke ich auch. Es ist bestimmt frisch und unverbraucht.«
    »Sie ahnen nichts.«
    »Ich wäre auch mit anderen zufrieden«, erklärte Jacques.
    »Bestimmt!«
    »Blut schmeckt immer.« Jacques lachte. Danach leckte er seine Lippen ab.
    »Und wo werden wir hingehen?« fragte Igor nach einer Weüe.
    »Die Welt ist groß, Bruder.«
    »Ich will nicht weg. Ich will hier im Land bleiben. Es ist doch unsere Heimat geworden.«
    »Ja, auch ich liebe sie«, flüsterte Jacques. Er bewegte sich, was ihm schwerfiel, denn die Stricke spannten sich um seine Brust. Einer der Soldaten war aufmerksam geworden. »He!« brüllte er. »Was soll das?«
    Er kam näher. Die Stahlspitze seines Bajonetts sah im Schein der Fackeln aus, als würde sie leben. In den Augen des jungen Mannes glühte es. Sehr dicht blieb er vor dem Gefangenen stehen, die Spitze des Bajonetts wies auf Jacques Hals.
    »Ich könnte deine Gurgel durchstoßen. Ich könnte dich ausbluten lassen, du Hundesohn…«
    »Und dann? Nichts könntest du, gar nichts. Kein Ausbluten. Du mußt warten, bis du den Befehl bekommst. Hast du gehört? Du darfst nichts allein tun!«
    Der junge Soldat lief rot an. Er wußte ja, daß der andere recht hatte. Nur wollte er sich nicht von einem Gefangenen belehren lassen, das ging ihm gegen den Strich.
    Er drückte zu. Leicht nur, die Klinge würde den Gefangenen nicht töten, doch sie hinterließ einen Schnitt, eine kleine Wunde, aus der jedoch kein Blut quoll, nur eine rötlichweiße Flüssigkeit sammelte sich an den Rändern.
    Irritiert trat der junge Soldat zurück. Dabei schaute er in das Gesicht des Gefangenen. Es hatte einige Schläge mitbekommen und war verquollen.
    Der Soldat wollte seinen Kameraden herbeiholen, aber an der Tür des Hauses entstanden Bewegung und Unruhe.
    Ein Offizier verließ das Haus. Er stand im Range eines Captains. Seine Uniform sah ebenso schmutzig aus wie die seiner Soldaten. Er hatte schwarzes Haar und trug einen dichten Bart. Mit herrischer Stimme gab er seine Befehle und schrie die Namen der Soldaten, die dem Exekutionskommando angehörten. Sie kannten ihre Aufgabe bereits, sie bauten sich vor den beiden Gefangenen auf, exakt in einer gewissen Distanz, die fünf Meter nicht überschritt.
    Vier waren es!
    Die beiden jungen Bewacher befanden sich nicht unter den abgerissen wirkenden Gestalten. Der Krieg hatte auch bei ihnen Spuren hinterlassen, aber sie standen unter dem Druck des Erfolges und hatten die Menschlichkeit vergessen.
    »Vor dem Feiern erscheint der Tod!« Der Captain lachte. Er ging noch einmal auf die beiden Delinquenten zu. Vor Igor blieb er stehen.
    »Männer«, sagte er mit verächtlich klingender Stimme. »Ihr seht aus wie Männer, aber ihr seid keine. Ihr seid nicht mehr als Memmen, verfluchte Memmen, denn Männer wären in den Krieg gezogen und hätten sich nicht in den Häusern verkrochen. Ihr aber habt es getan. Ihr wolltet nicht in den Kampf ziehen, habt statt dessen gefeiert und getrunken. Ihr habt andere für euch sterben lassen, nun aber werdet ihr selbst sterben. Erschossen, einfach so und nicht ehrenvoll auf dem Schlachtfeld. Ihr werdet noch einen Begleiter haben, den Tod nämlich. Danach ist es vorbei…«
    Igor Lacourte gab keine Antwort. Er hörte sich alles an, er schluckte. Die Lippen blieben zusammengepreßt, die Augen starr. Das wiederum ärgerte den Captain;

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