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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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war Natalies Vater und erst vierzig oder so, aber er sah mindestens doppelt so alt aus.
    Bleich. Verhutzelt. Mit zitternden Händen. Mir brach das Herz, als ich ihn beobachtete. Bei den Unmengen abscheulicher Leute auf der Welt war es mir nie gerecht erschienen, dass ausgerechnet dieser Mann sich eine Krankheit zuziehen sollte, die ihn jung töten und definitiv davon abhalten würde, König zu werden.
    Obwohl Victor technisch gesehen gar nicht ihr Onkel war — die Moroi benutzten Verwandschaftsbezeichnungen sehr locker, vor allem die königlichen Familien war er doch ein enger Freund von Lissas Familie und hatte sich förmlich überschlagen, um ihr nach dem Tod ihrer Eltern zu helfen. Ich mochte ihn; er war hier die erste Person, die zu sehen ich mich freute.
    Kirova gönnte den beiden noch einige Sekunden und zog Lissa dann steif zu ihrem Stuhl zurück.
    Zeit für die Standpauke.
    Es war eine gute ‐ eine von Kirovas besten, was einiges heißen wollte. Sie war eine Meisterin dieses Faches. Ich schwöre, dass dies der einzige Grund war, warum sie in die Schulverwaltung gegangen war, denn bisher fehlte mir noch jeder Beweis dafür, dass sie Kinder tatsächlich mochte. Die Tirade deckte die gewohnten Themen ab: Verantwortung, Leichtsinn, Selbstsucht....Bäh. Ich schaltete sofort ab und erwog stattdessen das Für und Wider einer Flucht durch das Fenster ihres Büros.
    Aber als sich der Redeschwall mir zuwandte ‐ nun, das war der Moment, in dem ich mich wieder einklinkte.
    „Sie, Miss Hathaway, haben das heiligste Versprechen unserer Art gebrochen: das Versprechen eines Wächters, einen Moroi zu schützen. Dies ist eine große Verpflichtung. Eine Verpflichtung, die Sie verletzt haben, indem Sie die Prinzessin egoistischerweise von hier fortgebracht haben. Die Strigoi wären begeistert davon, die Dragomirs auszulöschen: Sie haben ihnen beinahe die Gelegenheit dazu verschafft. ʺ
    „Rose hat mich nicht entführt. ʺ Lissa sprach, bevor ich es konnte, ihre Stimme und ihr Gesicht blieben ruhig, trotz ihrer unbehaglichen Gefühle. „Ich wollte weggehen. Machen Sie ihr keine Vorwürfe. ʺ
    Mrs Kirova sah uns beide zungenschnalzend an und ging im Büro auf und ab, die Hände hinter ihrem schmalen Rücken verschränkt.
    „Miss Dragomir , nach allem, was ich weiß, hätten Sie diejenige sein können, die den ganzen Plan ersonnen hat, aber es war trotzdem ihre Pflicht, dafür zu sorgen, dass Sie diesen Plan nicht in die Tat umsetzten. Wenn sie ihre Pflicht getan hätte, hätte sie jemanden davon in Kenntnis gesetzt. Wenn sie ihre Pflicht getan hätte, hätte sie für Ihre Sicherheit gesorgt. ʺ
    Mir riss der Geduldsfäden.
    „Ich habe meine Pflicht getan! ʺ , schrie ich und sprang von meinem Stuhl auf.
    Dimitri und Alberta zuckten beide zusammen, ließen mich jedoch gewähren, da ich nicht versuchte, jemanden zu schlagen. Noch nicht. „Ich habe für ihre Sicherheit gesorgt! Ich habe auf sie aufgepasst, als niemand von Ihnen ʺ ‐ ich umfasste mit einer ausladenden Geste den ganzen Raum — „es tun konnte. Ich habe sie weggebracht, um sie zu beschützen. Ich habe getan, was ich tun musste. Sie hätten das ganz sicher nicht getan. ʺ
    Durch das Band spürte ich, dass Lissa versuchte, mir beruhigende Nachrichten zu schicken und mich wieder zu drängen, meine Wut nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Allerdings zu spät.
    Kirova starrte mich mit ausdruckslosem Gesicht an. „Miss Hathaway, verzeihen Sie mir, wenn es mir nicht gelingt, die Logik darin zu erkennen. Inwiefern wollen Sie sie beschützt haben, indem Sie sie aus einer schwer bewachten, magisch gesicherten Umgebung weggebracht haben? Es sei denn, es gäbe da etwas, das Sie uns nicht erzählen? ʺ
    Ich biss mir auf die Unterlippe.
    „Ich verstehe. Na gut. Nach meiner Schätzung war der einzige Grund, warum Sie weggegangen sind ‐ abgesehen von dem Reiz des Neuen zweifellos — der, dass Sie die Konsequenzen dieses schrecklichen, zerstörerischen Streichs umgehen wollten, den Sie kurz vor Ihrem Verschwinden gespielt haben. ʺ
    „Nein, das war nicht.... ʺ
    „Und das macht mir meine Entscheidung nur umso leichter. Als Moroi muss die Prinzessin zu ihrer eigenen Sicherheit hier in der Akademie bleiben, aber Ihnen gegenüber haben wir keine solche Verpflichtung. Sie werden so bald wie möglich weggeschickt. ʺ
    Meine Großspurigkeit erstarb jäh. „Ich....was? ʺ
    Lissa stand neben mir auf. „Das können Sie doch nicht tun! Sie ist meine Wächterin!

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