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Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern

Titel: Vampire Academy 01 ● Blutsschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Moroi nach Kriterien der Wichtigkeit zugeordnet. Zwei waren die übliche Zahl. Ich würde mit Lissa wahrscheinlich häufig so arbeiten. Ein Wächter hielt sich in der Nähe der Zielperson; der andere ließ sich ein wenig zurückfallen und behielt die Umgebung im Auge. Langweiligerweise wurden diese Positionen die des nahen und fernen Wächters genannt.
    „Sie werden wahrscheinlich immer der nahe Wächter sein ʺ , sagte Dimitri zu mir.
    „Sie sind eine Frau und etwa im gleichen Alter wie die Prinzessin. Sie können ganz in ihrer Nähe bleiben, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. ʺ
    „Und ich darf sie nie aus den Augen lassen ʺ , warf ich ein. „Ebenso wenig, wie Sie es dürfen. ʺ
    Spiridon lachte wieder und stieß Dimitri einen Ellbogen in die Rippen. „Du hast da eine erstklassige Schülerin. Hast du ihr einen Pflock gegeben? ʺ
    „Nein. Sie ist noch nicht so weit. ʺ
    „Ich wäre es längst, wenn irgendjemand mir mal zeigen würde, wie man einen benutzt ʺ , wandte ich ein. Ich wusste, dass jeder Wächter im Van einen Pflock und eine Waffe unsichtbar am Körper trug.
    „Es geht um mehr als nur um die Benutzung des Pflocks ʺ , sagte Dimitri in seinem Tonfall Marke „alt und weise ʺ . „Sie müssen die Strigoi zunächst einmal überwältigen. Und Sie müssen sich dazu bringen, sie zu töten. ʺ
    „Warum sollte ich sie nicht töten? ʺ
    „Die meisten Strigoi waren früher Moroi, die absichtlich die Seiten gewechselt haben. Manchmal sind sie Moroi oder Dhampire, die mit Gewalt verwandelt wurden. Das spielt keine Rolle. Es besteht eine große Chance, dass Sie einen von ihnen vielleicht kennen. Könnten Sie jemanden töten, den Sie früher mal gekannt haben? ʺ
    Dieser Ausflug machte von Minute zu Minute weniger Spaß.
    „Ich glaube, ja. Ich müsste es tun, stimmt ʹ s? Wenn es hieße, er oder Lissa.... ʺ
    „Trotzdem würden Sie vielleicht zögern ʺ , sagte Dimitri. „Und dieses Zögern könnte Sie töten. Und Lissa. ʺ
    „Wie stellt man dann sicher, dass man nicht zögert? ʺ
    „Sie müssen sich immer wieder sagen, dass diese Strigoi nicht dieselben Leute sind, die Sie gekannt haben. Sie sind zu etwas Dunklem und Falschem geworden. Zu etwas Unnatürlichem. Sie müssen alle Bindungen vergessen und tun, was richtig ist. Wenn ein Strigoi auch nur noch einen Funken seines früheren Ichs in sich trägt, wird er Ihnen wahrscheinlich dankbar sein. ʺ
    „Dankbar dafür, dass ich ihn tote? ʺ
    „Wenn jemand Sie in eine Strigoi verwandelte, was würden Sie wollen? ʺ , fragte er.
    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, daher sagte ich gar nichts. Ohne den Blick auch nur eine Sekunde lang von mir abzuwenden, drang er weiter in mich.
    „Was würden Sie wollen, wenn Sie wüssten, dass man Sie gegen Ihren Willen in eine Strigoi verwandelte? Wenn Sie wüssten, dass Sie Ihre alten moralischen Anschauungen und Ihr Verständnis dessen, was Recht und Unrecht ist, verlieren würden? Wenn Sie wüssten, dass Sie den Rest Ihres Lebens ‐ Ihres unsterblichen Lebens ‐ damit verbrachten, Unschuldige zu töten? Was würden Sie wollen? ʺ
    Im Wagen hatte sich eine unbehagliche Stille ausgebreitet. Ich starrte Dimitri an, belastet von all diesen Fragen, und verstand plötzlich, warum er und ich, einmal abgesehen von seinem guten Aussehen, diese seltsame Zuneigung zueinander verspürten.
    Ich war noch nie irgendjemandem begegnet, der die Arbeit eines Wächters so ernst nahm, der sämtliche Konsequenzen dieses Kampfs auf Leben und Tod verstand. In meiner Altersklasse tat das gewiss niemand. Mason war nicht in der Lage gewesen zu begreifen, warum ich mich bei der Party nicht gehen lassen und Alkohol trinken konnte. Dimitri hatte gesagt, ich verstünde meine Pflicht besser als viele ältere Wächter, und ich hatte nicht begriffen, warum ‐ vor allem, da: sie so viel mehr Tod und Gefahr gesehen haben mussten als ich. Aber in diesem Moment wusste ich, dass er damit recht hatte, dass ich ein unheimliches Gefühl dafür besaß, wie Leben und Tod, wie Gut und Böse miteinander verwoben waren.
    Genau so war es bei ihm. Wir waren vielleicht manchmal einsam. Wir mussten vielleicht unseren „Spaß ʺ hintanstellen. Wir waren vielleicht nicht in der Lage, das Leben zu fuhren, für das wir uns selbst entschieden hätten. Aber so musste es eben sein. Wir verstanden einander, verstanden, dass wir andere beschützen mussten.
    Unser Leben würde niemals leicht sein. Und das Treffen von Entscheidungen wie dieser war ein Teil

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