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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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neben ihr saß, fiel mir wieder ein, dass sie wahrhaftig meine beste Freundin war. Ich konnte ihr alles erzählen, und sie würde niemals den Stab über mich brechen. Aber wie einige Minuten zuvor verpasste ich die Gelegenheit, ihr zu erzählen, was in mir vorging.
    Sie schaute auf ihren Wecker und sprang plötzlich vom Bett auf. „Ich komme zu spät! Ich bin mit Christian verabredet!”
    Glück erfüllte ihr ganzes Wesen, untermalt von einem Anflug nervöser Erwartung. Liebe. Was konnte man da schon machen? Ich schluckte die Eifersucht hinunter, die abermals ihr hässliches Haupt reckte. Einmal mehr hatte Christian sie mir weggenommen. Ich würde heute Abend nicht mehr dazu kommen, mich ihr zu öffnen.
    Lissa und ich verließen das Wohnheim, und sie spurtete regelrecht los, nachdem sie versprochen hatte, dass wir morgen reden würden. Ich schlenderte zu meinem eigenen Wohnheim zurück. In meinem Zimmer kam ich an meinem Spiegel vorbei und stöhnte, als ich mein Gesicht sah. Die Haut um mein Auge herum war purpurn verfärbt.
    Während meines Gesprächs mit Lissa hatte ich den ganzen Zwischenfall mit meiner Mutter fast vergessen. Jetzt schaute ich genauer hin und starrte mein Gesicht an. Vielleicht war es selbstgefällig, aber ich wusste, dass ich gut aussah. Ich trug einen C-Körbchen-BH und besaß einen Körper, der in einer Schule, an der die meisten Mädchen schlank waren wie Supermode l s, sehr begehrt war. Und wie ich früher bemerkt hatte, war auch mein Gesicht hübsch. An einem gewöhnlichen Tag war ich hier draußen eine Neun - an einem sehr guten eine Zehn.
    Aber heute? Tja. Ich lag praktisch im negativen Bereich der Skala. Ich würde fabelhaft aussehen für den Skiurlaub. „Meine Mom hat mich zusammengeschlagen”, informierte ich mein Spiegelbild. Es erwiderte mitfühlend meinen Blick.
    Mit einem Seufzer beschloss ich, dass ich mich genauso gut für die Nacht fertig machen konnte. Es gab nichts sonst, was ich heute Abend noch hätte tun können, und vielleicht würde zusätzlicher Schlaf die Heilung beschleunigen. Ich ging durch den Flur ins Badezimmer, um mir das Gesicht zu waschen und das Haar zu bürsten. Als ich in mein Zimmer zurückkam, schlüpfte ich in meinen Lieblingspyjama, und das Gefühl des weichen Flanells auf meiner Haut munterte mich ein wenig auf.
    Ich packte gerade meinen Rucksack für den nächsten Tag, als eine Explosion von Gefühlen durch mein Band mit Lissa schoss. Es erwischte mich vollkommen unvorbereitet und ließ mir keine Chance dagegen anzukämpfen. Es war, als wäre ich von einer Windböe in Hurrikanstärke umgeworfen worden, und im nächsten Moment schaute ich nicht länger auf meinen Rucksack. Ich war „in” Lissa und erlebte ihre Welt aus erster Hand.
    Und das war der Moment, in dem es echt peinlich wurde.
    Denn Lissa war mit Christian zusammen. Und die Dinge wurden .... heiß.
    Christian küsste sie. Wow! Was für ein Kuss! Er pfuschte nicht herum. Der Kuss war nicht jugendfrei, etwas, das Kinder nicht sehen sollten.
    Teufel auch, niemand sollte es sehen - erst recht nicht durch das Band, wie es zwischen Lissa und mir bestand.
    Wie ich schon zuvor erklärt habe, konnten starke Gefühle von Lissas Seite dazu führen, dass ich in ihren Kopf gezogen wurde. Aber es war bisher immer, immer wegen eines negativen Gefühls passiert.
    Sie wurde wütend, oder sie war aufgeregt oder niedergeschlagen, und dieses Gefühl drang dann zu mir durch. Aber diesmal? Sie war nicht aufgeregt.
    Sie war glücklich. Sehr, sehr glücklich.
    Oh, Mann. Ich musste da raus.
    Sie waren oben auf dem Dachboden der Schulkapelle oder, wie ich es gern nannte, in ihrem Liebesnest. Die beiden hatten sich regelmäßig dorthin zurückgezogen, damals, als sie beide das Bedürfnis gehabt hatten, sich von den anderen abzusondern. Irgendwann hatten Sie beschlossen, sich gemeinsam abzukapseln, und eins hatte zum anderen geführt. Seit sie offiziell miteinander gingen, hatten sie meines Wissens nach nicht mehr viel Zeit dort verbracht. Vielleicht waren sie um der alten Zeiten willen noch einmal auf den Dachboden gestiegen.
    Und es schien tatsächlich eine Feier im Gang zu sein. Kleine Duftkerzen waren in dem staubigen Raum verteilt, Kerzen, die die Luft mit Fliederduft erfüllten. Mich hätten all diese Kerzen in einem beengten Raum mit brennbaren Kisten und Büchern ein wenig nervös gemacht, aber Christian ging vermutlich davon aus, dass er jedes versehentliche Inferno würde beherrschen können.
    Endlich

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