Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
rauen Charme zum Opfer gefallen waren.
    Aber indem ich fühlte, was Lissa fühlte, konnte ich erkennen, dass nichts von alledem eine Rolle spielte. Nicht in diesem Augenblick. In diesem Augenblick gab es nur Lissa und ihn und die Art, wie sie in diesem Augenblick füreinander empfanden. Und in einem Leben, das erfüllt war von mehr Sorgen, als ein Mensch ihres Alters hätte haben sollen, war Lissa sich absolut sicher bei dem, was sie jetzt tat. Es war das, was sie wollte. Was sie schon seit sehr langer Zeit mit ihm hatte tun wollen.
    Und ich hatte kein Recht, sie dabei zu beobachten.
    Wem machte ich etwas vor? Ich wollte es nicht beobachten. Es bereitete mir kein Vergnügen, andere zu beobachten, wie sie es trieben, und ich hatte todsicher keine Lust, Sex mit Christian zu erleben. Das wäre buchstäblich so, als würde ich meine Jungfräulichkeit verlieren.
    Aber, Jesus Christus, Lissa machte es mir nicht gerade leicht, aus ihrem Kopf zu verschwinden. Sie verspürte keinerlei Verlangen, sich von ihren Gefühlen abzukoppeln, und je stärker sie wurden, umso stärker hielten sie mich gefangen. In dem Bemühen, mich aus ihrem Bann zu befreien, konzentrierte ich meine Energien darauf, zu mir selbst zurückzufinden, konzentrierte mich mit aller Macht, die mir gegeben war.
    Weitere Kleidungsstücke fielen .... Komm schon, komm schon, ermahnte ich mich streng. Ein Kondom kam zum Vorschein .... igitt. Du bist nicht Lissa, Rose. Kehr in deinen eigenen Kopf zurück. Ihre Glieder waren umeinandergeschlungen, ihre Körper bewegten sich im Gleichklang .... Scheiße ....
    Ich riss mich von ihr los und kehrte in mich selbst zurück. Ich war wieder in meinem Zimmer, aber ich hatte kein Interesse mehr daran, meinen Rucksack zu packen. Meine ganze Welt war aus den Fugen.
    Ich fühlte mich seltsam und verletzt - beinahe unsicher, ob ich Rose war oder Lissa. Außerdem war da wieder dieser Groll gegen Christian.
    Ich wollte gewiss nicht mit Lissa schlafen, aber da war er wieder, dieser scharfe Stich in meinem Innern, diese Frustration, dass ich nicht länger das Zentrum ihrer Welt war.
    Ohne den Rucksack noch einmal anzufassen, ging ich schnurstracks ins Bett, schlang die Arme um meinen Körper und rollte mich zu einem Ball zusammen, um den Schmerz in meiner Brust nach Möglichkeit zu ersticken.
    Ich schlief ziemlich schnell ein und wachte daher früh auf. Für gewöhnlich musste ich aus dem Bett gezerrt werden, um mich mit Dimitri zu treffen, aber heute tauchte ich so früh auf, dass ich tatsächlich noch vor ihm in der Turnhalle ankam. Während ich wartete, sah ich Mason zu einem der Gebäude mit den Unterrichtsräumen hinübergehen.
    „Wow”, rief ich. „Seit wann bist du so früh auf den Beinen?”
    „Seit ich einen Mathetest wiederholen muss”, sagte er und kam zu mir herüber. Er schenkte mir sein schelmisches Lächeln. „Aber wenn ich mit dir rumhängen kann, lohnt es sich vielleicht blauzumachen.” Ich lachte und dachte an mein Gespräch mit Lissa. Ja, es gab definitiv schlimmere Dinge, die ich tun konnte, als mit Mason zu flirten und etwas mit ihm anzufangen.
    „Nein. Du könntest Arger kriegen, und dann gäbe es auf den Skihängen für mich keine echte Herausforderung mehr.”
    Immer noch lächelnd verdrehte er die Augen. „Ich bin derjenige, für den es keine echte Herausforderung gibt, erinnerst du dich?”
    „Bist du schon bereit, Wetten abzuschließen? Oder hast du immer noch zu viel Schiss?”
    „Pass bloß auf, warnte er mich, „oder ich bringe noch dein Weihnachtsgeschenk zurück.”
    „Du hast mir ein Geschenk besorgt?” Damit hatte ich nicht gerechnet.
    „Ja. Aber wenn du weiterhin so widerborstig bist, gebe ich es vielleicht jemand anderem.”
    „Wie zum Beispiel Meredith?”, neckte ich ihn.
    „Sie spielt nicht in deiner Liga, und das weißt du.”
    „Nicht mal mit einem blauen Auge?”, fragte ich und verzog das Gesicht.
    „Nicht mal mit zwei blauen Augen.”
    Der Blick, mit dem er mich jetzt bedachte, war nicht neckend oder auch nur zweideutig. Er war einfach nett. Nett, freundlich und interessiert. Als läge ich ihm wirklich am Herzen. Nach all dem Stress in letzter Zeit kam ich zu dem Schluss, dass es mir gefiel, jemandem am Herzen zu liegen. Und angesichts der Vernachlässigung meiner Person von Seiten Lissas wurde mir bewusst, dass ich auch gern jemanden hätte, der mir so viel Aufmerksamkeit schenken würde.
    „Was machst du Weihnachten?”, fragte ich.
    Er zuckte die Achseln. „Nichts.

Weitere Kostenlose Bücher