Vampire Academy 02 ● Blaues Blut
ging es nicht einmal um Sex. Es ging einfach darum, jemandem nahe zu sein, der einem am Herzen lag, es ging um das Gefühl, das einen bei dieser Art Verbindung durchflutete.
Dimitri mochte mit Tasha weggehen, aber ich würde ihn trotzdem lieben. Ich würde ihn wahrscheinlich immer lieben. Mason hatte ich sehr gern. Aber ich würde ihn wahrscheinlich niemals lieben. Ich seufzte in Dimitris Hemd und wünschte mir, ich könnte für immer so sitzen bleiben. Es fühlte sich richtig an, bei ihm zu sein.
Und — ganz gleich, wie weh mir der Gedanke an ihn und Tasha tat — es fühlte sich richtig an, das Beste für ihn zu wünschen. Ich wusste, dass der Zeitpunkt gekommen war, kein Feigling mehr zu sein und noch etwas Richtiges zu tun. Mason hatte gesagt, ich müsse etwas über mich selbst lernen. Das hatte ich gerade getan.
Widerstrebend richtete ich mich auf und gab Dimitri seinen Mantel. Ich erhob mich. Er musterte mich neugierig, denn er spürte mein Unbehagen. „Wohin gehen Sie?”, fragte er.
„Jemandem das Herz brechen”, erwiderte ich.
Ich sah Dimitri noch einen Herzschlag länger bewundernd an - die dunklen, wissenden Augen und das seidige Haar. Dann ging ich hinein. Ich musste mich bei Mason entschuldigen .... und ihm sagen, dass zwischen uns niemals etwas sein würde.
Die hohen Absätze taten mir allmählich weh, daher zog ich die Schuhe aus, als ich wieder hineinging, und tapste barfüßig durchs Haus. Ich war noch nicht in Masons Zimmer gewesen, aber ich erinnerte mich daran, dass er einmal die Nummer erwähnt hatte, und ich fand es ohne Mühe.
Shane, Masons Zimmergenosse, öffnete die Tür nur wenige Sekunden, nachdem ich angeklopft hatte. „Hi, Rose.”
Er trat beiseite, und ich ging hinein und schaute mich um. Im Fernsehen lief irgendeine Verkaufssendung - ein Nachteil des Nachtlebens war der Mangel an guten Fernsehprogrammen -, leere Limonadendosen bedeckten fast jede Fläche. Von Mason war nichts zu sehen. „Wo ist er?”, fragte ich.
Shane unterdrückte ein Gähnen. „Ich dachte, er wäre bei dir.”
„Ich habe ihn den ganzen Tag nicht gesehen.”
Er gähnte abermals, dann runzelte er nachdenklich die Stirn. „Er hat vorhin irgendwelche Sachen in eine Tasche geworfen. Ich dachte, ihr zwei hättet irgendeinen verrückten romantischen Ausflug geplant. Ein Picknick oder so etwas. He, schönes Kleid.”
„Danke”, murmelte ich, während sich meine Stirn in Falten legte.
Er hatte eine Tasche gepackt? Das ergab keinen Sinn. Er konnte nirgendwohin gehen. Und es gab überhaupt keine Möglichkeit, irgendwohin zu gehen. Die ganze Anlage war genauso streng bewacht wie die Akademie. Lissa und mir war der Ausbruch nur durch Zwang gelungen, und es hatte uns trotzdem ungeheure Mühen gekostet. Aber warum um alles in der Welt sollte Mason eine Tasche packen, wenn er gar nicht weggehen konnte?
Ich stellte Shane noch einige weitere Fragen und beschloss, der Möglichkeit nachzugehen, so verrückt sie auch schien. Ich suchte den Wächter, der für Sicherheit und Zeitpläne verantwortlich war. Er nannte mir die Namen der Wächter, die an den Grenzen des Anwesens Dienst gehabt hatten, als Mason zuletzt gesehen worden war. Die meisten der Namen kannte ich, und die meisten von ihnen hatten jetzt dienstfrei, sodass ich sie ohne Weiteres auftreiben konnte.
Unglücklicherweise hatten die beiden ersten Wächter Mason heute nicht gesehen. Als sie fragten, warum ich das wissen wolle, gab ich vage Antworten und eilte davon. Die dritte Person auf meiner Liste war ein Mann namens Alan, ein Wächter, der normalerweise auf dem Unterstufencampus der Akademie arbeitete. Er kam gerade vom Skilaufen und nahm neben der Tür seine Ausrüstung ab. Als er mich erkannte, lächelte er mir zu.
„Klar habe ich ihn gesehen”, sagte er und beugte sich über seine Stiefel. Eine Woge der Erleichterung schlug über mir zusammen. Bis zu diesem Moment war mir gar nicht bewusst gewesen, welche Sorgen ich mir gemacht hatte.
„Wissen Sie, wo er ist?”
„Nein. Ich habe ihn und Eddie Castile .... und, wie heißt sie noch gleich, das Rinaldi-Mädchen durch das Nordtor hinausgelassen und sie danach nicht mehr gesehen.”
Ich starrte ihn an. Alan fuhr fort, seine Skier auszuklinken, als erörterten wir den Zustand der Hänge. „Sie haben Mason und Eddie und Mia hinausgelassen?”
„Jawohl.”
„Ahm .... warum?”
Er blickte auf, einen glücklichen und leicht verwunderten Ausdruck auf dem Gesicht. „Weil sie mich darum gebeten
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