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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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werfen. Diese Kicks erwiesen sich jedoch als katastrophal. Ein falscher Schritt – Lissa trug hochhackige Schuhe – beförderte sie prompt über die Tischkante. Sie verlor zuerst ihren Drink und dann ihr Gleichgewicht, doch zwei starke Arme fingen sie auf und verhinderten ihren Absturz. „Mein Held“, murmelte sie. Dann sah sie in das Gesicht ihres Retters. „Aaron?“
    Lissas Exfreund – und der erste Junge, mit dem sie je geschlafen hatte – schenkte ihr ein Lächeln und hielt sie so lange fest, bis er davon überzeugt war, dass sie allein stehen konnte. Blond und blauäugig, wie er war, sah Aaron aus wie einer von diesen coolen Surfertypen. Unwillkürlich fragte ich mich, was wohl geschehen wäre, wenn Mia ihn gesehen hätte. Sie, Aaron und Lissa waren einmal in eine Dreiecksgeschichte verstrickt gewesen, die locker mit jeder Seifenoper mithalten konnte.
    „Was machst du denn hier? Wir dachten schon, du hättest dich in Luft aufgelöst“, sagte Lissa. Aaron hatte die Akademie vor einigen Monaten verlassen.
    „Ich gehe jetzt in New Hampshire zur Schule“, antwortete er. „Wir besuchen hier nur Verwandte.“
    „Na, ich freue mich jedenfalls sehr, dich zu sehen“, sagte Lissa. Ihre Beziehung hatte zwar kein gutes Ende gefunden, aber in ihrem momentanen Zustand meinte sie ihre Worte ernst. Inzwischen hatte sie ohnehin genug Alkohol intus, um sich über die Anwesenheit jedes Einzelnen zu freuen.
    „Ganz meinerseits“, gab er zurück. „Du siehst umwerfend aus.“
    Seine Worte berührten sie mehr, als sie erwartet hätte, wahrscheinlich weil alle anderen hier angedeutet hatten, dass sie betrunken und verantwortungslos aussah. Und Trennung hin oder her, sie konnte nicht umhin zu bemerken, wie attraktiv sie ihn einmal gefunden hatte. Ehrlich gesagt, fand sie ihn noch immer attraktiv. Sie liebte ihn nur nicht mehr.
    „Melde dich doch mal wieder“, sagte sie. „Lass uns wissen, wie es bei dir so läuft.“ Einen Moment lang fragte sie sich, ob sie das hätte sagen sollen, immerhin hatte sie einen Freund. Doch dann schob sie ihre Sorgen beiseite. Es sprach schließlich nichts dagegen, mit anderen Jungen rumzuhängen – vor allem, da Christian es nicht für nötig gehalten hatte, sie auf dieser Reise zu begleiten.
    „Ja, gern“, erwiderte Aaron. Es lag etwas in seinem Blick, das sie auf angenehme Weise beunruhigend fand. „Aber ich gehe mal davon aus, dass ich wohl eher keinen Abschiedskuss bekomme, weil ich dich gerettet habe, oder?“
    Die Idee war absurd – doch dann lachte Lissa. Was war denn schon dabei? Christian war derjenige, den sie liebte, und ein Kuss unter Freunden bedeutete doch nichts. Sie blickte auf und ließ geschehen, dass Aaron ihr Gesicht mit beiden Händen umfasste und sich zu ihr hinunterbeugte. Ihre Lippen berührten sich sanft, und dann gab es kein Leugnen mehr: Der Kuss dauerte eine Spur länger als ein freundschaftlicher Schmatzer. Und als er endete, lächelte Lissa wie ein benommenes Schulmädchen – was sie im Prinzip ja auch war.
    „Man sieht sich“, sagte sie und kehrte zu ihren Freunden zurück.
    Avery hatte eine tadelnde Miene aufgesetzt, aber es ging ihr nicht etwa um Aaron und den Kuss. „Bist du total verrückt geworden? Du hättest dir beide Beine brechen können. So was solltest du echt nicht tun.“
    „Du bist doch angeblich diejenige, die immer jeden Spaß mitmacht“, entgegnete Lissa. „Das war doch keine große Sache.“
    „Spaß ist nicht dasselbe wie Dummheit“, gab Avery ernst zurück. „Du kannst nicht einfach losrennen und so einen Scheiß abziehen. Ich finde, wir sollten dich nach Hause bringen.“
    „Mir geht es gut“, widersprach Lissa. Störrisch wandte sie den Blick von Avery ab und richtete ihre Aufmerksamkeit stattdessen auf einige Jungen, die Tequila tranken. Sie veranstalteten eine Art Wettstreit – und die Hälfte von ihnen machte den Eindruck, als würden sie jeden Moment ohnmächtig werden.
    „Definiere ‚gut‘“, sagte Adrian trocken. Dennoch wirkte auch er besorgt.
    „Mir geht es gut“, wiederholte Lissa. Sie wandte sich wieder an Avery. „Außerdem habe ich mir überhaupt nicht wehgetan.“ Sie hatte einen Tadel wegen des Kusses erwartet und war überrascht, dass nichts Derartiges kam – umso überraschter war sie, als das Erwartete plötzlich von ganz anderer Seite kam.
    „Du hast diesen Jungen geküsst!“, rief Jill und beugte sich vor. Fassungslosigkeit spiegelte sich in ihren Zügen wider, und ihre gewohnte

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