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Vampire City

Vampire City

Titel: Vampire City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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Tatsächlich fanden wir zwei Plätze an der Bar und Mary bestellte zwei Acapulco Dreams . Auch hier wurde man an Halloween erinnert. Kürbisse mit Teelichtern standen nicht nur auf dem Tresen, sondern auch auf den umliegenden Tischen. Sie blinzelte mir verschwörerisch zu. Ich kannte mich nicht so gut mit Cocktails aus und schaute dem dunkelhaarigen Barkeeper zu, wie er unsere Drinks mixte. Es sah aus, als würde er auch Rum in die Gläser füllen. Na Prost, Mahlzeit! Hoffentlich kam ich hier auf zwei Beinen raus!
    Wir stießen mit den Gläsern leicht an, nachdem der Barkeeper Mary noch ein Augenzwinkern zugeworfen hatte, dann nippte ich vorsichtig von der kühlen Flüssigkeit. Es schmeckte ein wenig sauer, aber nicht zu herb, was dem Grapefruitsaft geschuldet war. Doch der Rum und der Ananassaft rissen es wieder heraus.
    „Gefällt es dir hier?“
    Mary sprach direkt neben meinem Ohr.
    „Ja, es ist toll!“, sagte ich in ihres.
    „Wenn wir ausgetrunken haben, tanzen wir, okay?“
    Ich nickte bereitwillig. Nachdem mein Glas fast leer war, hallte Pitbulls ‚Hey Baby’ aus den Lautsprechern, woraufhin mich Mary vom Barhocker zerrte und dem Barkeeper ihre Tasche zur Aufbewahrung gab. Und schon waren wir auf der Tanzfläche und bewegten uns zu den Rhythmen der Musik, die uns um die Ohren donnerte. Der DJ, ein schlaksiger Kerl mit Kopfhörern, legte die Platten auf einem Podium auf, das neben der Bar platziert war. Er ging zu dem Song voll ab und sprang zwischendurch immer hoch. Ich zeigte auf ihn und lachte.
    Mitten in den vielen sich umherwiegenden Leuten verlor ich meine Scheu und fing auch an zu tanzen. Ich konnte es kaum glauben, aber es machte unheimlichen Spaß! Meine Arme und Beine zuckten im Takt und meine Hüften wiegten sich passend zu der Musik. Ich blickte nach oben, in den Sternenhimmel und verlor für einen Moment das Rhythmusgefühl, fing mich aber gleich wieder und schaute in die Menge. Ich ließ den Blick schweifen, bis er abrupt zum Stillstand kam.
    Ganz lässig, am Treppengeländer, lehnte ein Mann. Ich schätzte ihn auf Mitte Zwanzig. Sein dunkles Haar fiel ihm in die Stirn, es war an den Seiten und hinten länger gewachsen, was ihm ein verwegenes Aussehen gab. Ich konnte in dem Dämmerlicht seine Augen nicht erkennen, jedoch war sein Blick unbeirrbar auf mich gerichtet. Er trug eine dunkle Jeans, dazu passend ein schwarzes Hemd mit breiten Ärmeln, das am Kragen offen stand. Seine Daumen steckten leger im Gürtel. Ich fühlte mich zunehmend beobachtet, was ja auch der Fall war. Zögernd drehte ich mich um und schaute hinter mich, doch da tanzte niemand. Er fixierte also wirklich mich. Meine Bewegungen verlangsamten sich. Ich sah ihn unmerklich wieder an, was mir die Gewissheit gab, dass er mich noch immer anstarrte. Allmählich vermischte sich mit Pitbull ein anderer Song, was mich veranlasste, näher an Mary heranzutanzen. Nebel waberte über die Tanzfläche.
    „Da ist so ein Typ, der mich beobachtet“, informierte ich sie laut und deutlich.
    Ich machte mit dem Kopf eine Bewegung Richtung Treppe. Sie sah hin und zuckte mit den Schultern.
    „Wer?“, las ich von ihren Lippen ab.
    Ich schaute hinter sie und sah nur tanzende Menschen. Er war verschwunden. Unsicher schweifte mein Blick über die Tanzfläche, die Bar und wieder zurück, aber er war wie vom Erdboden verschluckt. Ich deutete Mary an, dass er weg war, dann tanzten wir noch zwei weitere Songs etliche Kalorien ab, um wieder an der Bar Platz zu nehmen. Unsere Barhocker waren noch frei.
    „Was war denn los?“, wollte sie wissen.
    „Ich hatte das Gefühl beglotzt zu werden.“
    „Und? Wie sah er aus?“
    „Gut“, sagte ich nur und rief mir sein Gesicht ins Gedächtnis. Die fein geschnittenen Züge, die welligen Haare, die sein Profil umrahmten.
    „Ah! So ist das also!“, rief sie.
    „Was meinst du?“
    „Er hat dir gefallen!“
    Ich sah sie kichern, konnte es nur durch den Bass nicht hören.
    „Du wieder!“
    Ich schüttelte halbherzig den Kopf.
    „Das lag an dem Top, deswegen bist du ihm aufgefallen“, lachte sie.
    „Wie reizend von dir!“, sagte ich und verdrehte die Augen.
    Sie steckte sich ein paar Nüsse in den Mund.
    „Komm, jetzt lade ich dich ein“, lenkte ich ab. „Was willst du trinken?“
    Der Barkeeper kam zu uns, gab Mary lächelnd ihre Clutch, und ich bestellte zwei Orgasmus .
    Der Abend wurde richtig unterhaltsam. Wir tanzten, ich trank noch einen Cocktail – wobei Mary, weil sie noch fahren musste –

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