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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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nach.
    »Wegen der Spuren hinten am Zaun?«, fragte Gonzales.
    »Ja. Ich habe dort auch Hundespuren gesehen. Nur für den Fall, dass man uns folgt. Der Kuhgeruch verwirrt die
Hunde vielleicht. Treten Sie in ein paar unterschiedliche Haufen. Aha«, sagte Valentine und ging auf eine der stehenden Milchfabriken zu.
    Die Kuh hatte den Schwanz gehoben, und darunter ergoss sich ein Strom halb flüssigen Kots. Valentine tauchte rasch den Fuß in dem körperwarmen Tümpel, dann stieß er auch die Knie hinein. »Halten Sie ein Ohr offen, Gonzales. Es wäre wunderbar, wenn eine gerade pinkeln würde.«
    Valentines scharfe Ohren hörten seinen Späher murmeln: »Das will ich alles überhaupt nicht wissen, Mann, ich will es wirklich nicht wissen.«
    Die Wölfe ließen die Kühe hinter sich, nahmen aber ihren Geruch mit sich, als sie weiter hügelaufwärts schlichen und sich dabei abermals an die am dichtesten bewaldeten Gebiete hielten.
    »Das Ganze ist zu viel für meine Nase, Val. Ich habe zwar schon von Wölfen im Schafspelz gehört, aber das hier geht zu weit.«
    »Dann konzentrieren Sie sich auf Ihre Ohren«, schlug Valentine vor.
    Sie überquerten einen Weg am Fuß des Hügels. Reifenspuren zeigten ihnen, dass Autos hier vorbeigekommen und um die Hügel herumgefahren waren. Weiter oben am Hang, immer noch ein ganzes Stück unterhalb der Hügelkuppe, entdeckten sie eine metallene Plattform, die über die Bäume hinausragte. Sie sah aus wie ein Wachturm ohne Wände und Dach.
    »Vielleicht ist das Ding noch nicht fertig«, spekulierte Gonzales.
    Sie gingen quer über die baumbestandene, sanft ansteigende Wiese und näherten sich dem Turm von oben. Nachdem sie einen Halbkreis geschlagen und die ganze Zeit nach Bewegung Ausschau gehalten hatten, erreichten sie den Fuß des Turms.

    Metallstreben, die in einem Betonfundament verankert waren, stützten die zehn Meter hohe Plattform. Sie bestand aus schweren, stabilen Eisenträgern, die fest miteinander vernietet waren. Es führte keine Leiter nach oben. Die ganze Sache war neu genug, dass die Narben in der Erde zwar überwachsen waren, sich aber noch nicht wieder geglättet hatten.
    »Was für eine Art von Ausguck ist das?«, fragte sich Valentine. »Ziemlich viel Stahl, um dann nichts drauf zu bauen.«
    Gonzales kniete sich unter der Konstruktion auf den Boden. »Sehen Sie mal hier, Sir. Diese Spuren: kleine, schmale Stiefel mit hohen Absätzen. Beinahe klein genug für eine Frau.«
    »Ein Schlächter?«
    »Das würde ich annehmen.«
    Über Valentines Rückgrat fuhr ein elektrisierender Schauer. Ein Schlächter steht auf der Plattform, dachte er. Wozu? Halten sie Wache? Was ist so wertvoll, dass die Kur Schlächter als Wachposten einsetzen?
    Er betrachtete die Querstreben. Wenn seine Finger mitmachten, würde er vielleicht hinaufklettern können. Ein Schlächter würde selbstverständlich kein Problem haben, es nach oben zu schaffen, aber für einen Menschen war es eine ziemliche Herausforderung.
    »Ich werde hochklettern und herausfinden, was es dort oben zu sehen gibt. Vielleicht findet sich dort ja ein Hinweis darauf, wozu sie es benutzen.«
    »Sir«, sagte Gonzales. »Das würde ich nicht tun. Hören Sie doch.«
    Valentine benutzte die harten Ohren und hörte dröhnenden Hufschlag irgendwo auf der anderen Seite des Hügels. Hufschlag von vielen Pferden. Valentine nahm an, dass sich diese Reiter nicht von dem Zeichen am Kolben seines Gewehrs abschrecken ließen.

    Er sah Gonzales an, begegnete dem erschrockenen Blick seines Spähers, und nickte.
    Sie flohen.
    Ausgebildete Wölfe, die durch dichten Wald eilen, selbst hügelabwärts, muss man sehen, um es glauben zu können. Valentine und Gonzales bewegten sich mit hoher Geschwindigkeit, sprangen wie Hirsche über umgestürzte Baumstämme. Ihre Schritte waren ebenso wie ihr Atem unmenschlich leise, wenn sie ein wenig vorgebeugt durchs Unterholz preschten und sich geschickt duckten, um niedrigen Ästen aus dem Weg zu gehen. Die Geräusche der entfernten Reiter verklangen hinter ihnen, absorbiert von Hügeln und Unterholz.
    Sie erreichten die Kuhweide, über einen Kilometer von der Metallplattform entfernt, in weniger als vier Minuten. Valentine änderte die Richtung, und sie eilten direkt im Wald weiter. Sie rannten immer noch in höchstem Tempo und hatten schon beinahe die Schädelreihe erreicht, als Gonzales angeschossen wurde. Die Kugel traf ihn am linken Ellbogen, als er beim Laufen den Arm hob. Er wirbelte herum, taumelte,

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