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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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ergrauter alter Mann suchte sich ein Gewehr aus und steckte zwei Schachteln Munition ein. Er untersuchte die Visierung, öffnete den Systemkasten und blickte am Lauf entlang. Der Mann kannte sich mit Waffen aus. Als er auf Valentine aufmerksam wurde, winkte der ihn zu sich.
    »Tut mir leid, dass wir im Augenblick nicht mehr für Ihre Leute tun können, Sir. Wir müssen in Bewegung bleiben«, erklärte Valentine.
    Der Mann fummelte am Verschluss des Gewehrs herum. »Vergiss es, Junge. Dass ihr diesen Mistkerlen eins reingehauen habt, ist das Beste, was uns seit Jahren passiert ist.«
    »Was haben Sie und die anderen jetzt vor?«
    »Das haben wir noch nicht entschieden. Die meisten werden einfach abwarten - die Frauen wollen ihre Männer bei sich haben. Sogar wenn was Schlimmes passiert, wollen sie, dass es passiert, wenn sie zusammen sind. Schätze, die Territorialen werden zurückkommen. Ein paar von den Jüngeren sind schon auf und davon, unterwegs nach Osten in eure Gegend, nehme ich an.«
    »Und dieses Gewehr in Ihrer Hand?«
    »Ich bin sechsundsechzig. Mache Gelegenheitsarbeiten überall im Lager. Ich fühle beinahe schon meine Zeit kommen. Ich wette sogar, ich wäre auf dem Speiseplan dieser Schädel gelandet, die ihr ausgeräuchert habt, wenn die
noch länger geblieben wären. Hab mir eine Stelle in dem alten Schrotthaufen hinter der Garage ausgeguckt. Von da hat man einen hübschen Ausblick auf die ganze Umgebung. Da gibt es so einen gewissen Sergeant bei den Territorialen, die hier stationiert sind. Ich hoffe, ich kriege den noch ins Visier von diesem Repetiergewehr. Und vielleicht noch einen oder zwei andere. Hab zu danken, Lieutenant. Das wird ein guter Tod sein. Jetzt kann ich mit einem verdammt breiten Grinsen abtreten.«
    Valentine öffnete den Mund zu einem Widerspruch, doch er erkannte etwas in den tiefen Falten um die Augen des Mannes, das alle Widerworte im Keim erstickte.
    »Gut.« Valentine suchte nach passenden Worten. Ihm Glück zu wünschen, schien ihm unangebracht. »Zielen Sie gut.«
    »Um mich musst du dir keine Sorgen machen, Söhnchen.« Mit einem knappen Nicken hängte er sich das Gewehr um, schnappte sich noch eine Schrotbüchse und verschwand pfeifend im Schatten der offenen Garage. Valentine konnte die Melodie noch hören, als der Mann längst verschwunden war.
    Eine Frau zupfte an seinem Ärmel. »Sir, Sir!«, bettelte sie.
    Er drehte sich um.
    Sie drückte ihm ein Baby in Windeln in die Arme, eingewickelt in eine karierte Decke. »Sein Name ist Ryan. Ryan Werth. Er ist erst elf Monate alt. Sie müssen nur irgendwelche Essensreste pürieren, und er wird sie essen«, sagte sie, und Tränen rannen über ihre Wangen.
    Valentine wollte ihr das Baby zurückgeben. »Tut mir leid, Ma’am … aber …«
    Die Frau weigerte sich, das Kind zu nehmen. Sie schlug die Handflächen vor die Augen und verschwand in der Menge.

    »Mrs. Werth! Mrs. Werth, es tut mir leid, aber wir können das nicht machen«, rief Valentine und folgte ihr. Sein Blick fiel auf das Baby, das inzwischen munter brüllte. Die Beweggründe der Mutter waren ihm durchaus verständlich. Die Kur konnten sonst was mit dem Lager anstellen, um Rache zu nehmen, sollten sie auf die Idee kommen, die Bewohner hätten mit den Aufständischen kooperiert.
    Er sah sich nach jemandem, irgendjemandem, im Lager um, dem er das Baby übergeben konnte, aber plötzlich waren alle verschwunden. Er konnte es nicht einfach auf den Boden legen. Valentine kam sich mehr als lächerlich vor, als er zu den Pick-ups zurückkehrte und versuchte, das Kind zu trösten. Vielleicht hatte Stafford noch Platz für ein plärrendes Baby.
    »Lieutenant Valentine, Sir?« Ein junger Wolf namens Poulos trat vor und salutierte zackig. Poulus war ein muskelbepackter junger Mann, der zur Eigenbrötelei neigte, und gehörte zu den wenigen Überlebenden der alten Foxtrott-Kompanie. Im Umgang mit neuen Rekruten gab er sich keinerlei Mühe, anderenfalls wäre er inzwischen befördert worden, aber Valentine konnte die Gründe für sein Verhalten nachvollziehen.
    »Ja, Poulos, was gibt es? Ich habe die Hände im Moment ziemlich voll.«
    Poulos erstickte den Ansatz eines Lächelns. »Sir, ich muss Sie um Erlaubnis bitten, eine Unfreie mitzunehmen. Corporal Holloway sagte mir, ich solle Sie fragen, Sir.« Poulos trat zur Seite und gab den Blick auf ein bildschönes Mädchen von nicht einmal zwanzig Jahren frei, das einen langen Mantel trug und sich eine Tasche über die Schulter

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