Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Spur, zumindest in diesem Teil des Landes. Genauso ungern möchte ich in den Smoky Mountains herumstolpern, wo ich niemanden kenne.«
»Dann kennst du also Leute in der Prärie?«
»Wie heißt es in diesem alten Lied? ›I got friends in low places …‹ Natürlich, Valentine, nicht jeder Gulagbewohner ist ein Quisling.«
Valentine deckte den Topf ab, der über dem Feuer hing, das sie in einem alten Edelstahl-Spülbecken entfacht hatten, welches auf zwei Schlackenbetonblöcken stand.
Duvalier breitete eine Landkarte der alten Vereinigten Staaten aus. »Wir wissen, dass der General mit dem Zug reist, richtig? Sie haben das Freie Territorium nicht angegriffen, was ich beinahe erwartet hatte. Aber vielleicht ist er dafür noch nicht stark genug. Sie waren von Oklahoma City Richtung Norden unterwegs. Die Kur haben keine verlässliche Ost-West-Bahnstrecke südlich von Iowa und Nebraska - zwischen Kansas City und St. Louis machen deine alten Kumpel, die Wölfe, zu viel Krawall -, sie versuchen nicht einmal mehr, diese Strecken instand zu halten. In Kansas oder Nebraska hätten sie sich nach Westen wenden können, um Denver oder die freien Gebiete in den Rocky Mountains anzugreifen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nach Osten zurückgefahren sind. Warum hätten sie dann zuerst nach Westen reisen sollen?«
Valentine betrachtete die Karte. »Nördlich von Oklahoma könnten sie sich in Wichita, Junction City oder vielleicht auch Lincoln nach Westen gewandt haben. Lincoln scheint weit abseits zu sein, aber würde ich versuchen, Rekruten zu werben, wäre Iowa vielleicht genau der richtige Ort. So, wie es sich angehört hat, ist es schon sehr
lange her, aber es hat einmal eine ziemlich große Armee unter dem Verbogenen Kreuz gegeben. Vielleicht versuchen die das jetzt wieder. Eine Menge loyaler Quislinge haben Land in Iowa für ihre Dienste bekommen. Wir haben früher einen Dreihundert-Kilometer-Kreis um Des Moines gezogen und das Gebiet Messingringland genannt. Ich stelle mir vor, diese Quislinge haben Familie. Schon möglich, dass sie wollen, dass ihre Söhne und Töchter Soldaten werden.«
Einen Moment lang studierte Duvalier nachdenklich die Karte. »Komisch. Ich kann mir diese Typen einfach nicht als Anführer einer großen Armee vorstellen. Sie kommen mir zu verstohlen vor. So etwas passt eher zu einer kleineren Elitetruppe. In gewisser Weise wäre es sogar besser für uns, ginge es dabei um eine große Armee. Die könnten wir aufspüren - zum Teufel, wir könnten sie sogar infiltrieren. Ich habe das Gefühl, die sind eher so etwas wie die Antwort der Kur auf unsere Bären: Kleine Teams, bestehend aus knallharten Kerlen, die die Nüsse knacken, für die die Kur ihre Schlächter nicht riskieren wollen.«
»Söldneregel? Gut, du hast Schlächter gesehen, ich Männer. Vielleicht ist das ihre Version einer gemischten Kampftruppe. Die Männer bewachen die Schlächter, wenn sie bei Tag schlafen, und die Schlächter erledigen bei Nacht das Morden.«
»Das System gibt es schon, Valentine.«
»Vielleicht versuchen sie nur, es zu perfektionieren.«
»Bleiben immer noch die Schlächter, die ich auf dem Hügel reden gehört habe, was bedeutet, dass sie nicht von demselben Meister gesteuert werden.«
Ein kurischer Lord steuerte seine Schlächter durch eine psychische Verbindung, die gleiche Verbindung, die ihn mit den Lebensauren der Menschen versorgte, die von dem Schlächter getötet wurden.
Für Valentine ergab das alles keinen Sinn. »Was wäre, wenn eine Gruppe kurischer Lords beschlossen hat, das Risiko bei der Vernichtung gemeinsamer Feinde zu streuen. Jeder steuert einen Schlächter bei, eine mobile Einsatztruppe, um … Nein … Verdammt, das ist unlogisch. Die kurische Verbindung wird schwächer, je weiter sich der Schlächter von seinem Meister entfernt.«
Duvalier nickte. »Das würde bedeuten, dass die Kur ebenfalls quer durch das Land reisen müssten. Zu riskant. Nichts, absolut nichts lockt die aus ihren kleinen Festungen raus, wenn sie sich erst einmal dort eingerichtet haben. Die größten Feiglinge der Schöpfung.«
»Ja, da hast du Recht. Es ergibt einfach keinen Sinn.« Der Duft des Essens ließ seinen Magen knurren. »Aber auch wenn ich das nicht verstehe, ich verstehe mein Innenleben. Lass uns essen.«
Sie widmeten sich ihrem Brot und ihrer Suppe und konzentrierten sich ganz auf die Mahlzeit. Zum Nachtisch teilten sie sich einen Beutel frischer Sommerpflaumen und wetteiferten darum, wer den
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