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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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wie sie eines Abends mit Welles darüber sprach, als sie glaubte, er würde schlafen. Duvalier erzählte Welles, dass sie einmal am Nachmittag an einem Baum gelehnt und erst gemerkt habe, dass er neben ihr war, als er sie an der Schulter berührt habe.
    »Hmm, vielleicht hat er indianisches Blut in seinen Adern. Die Haare hat er jedenfalls.«
    »Seine Mutter war Sioux. Aber pass auf, da ist noch mehr. Ich habe mir seine Q-Akte angesehen: Er kann Schlächter fühlen. Das ist mehrfach passiert, und es gibt Zeugen. Aber es funktioniert nur, wenn sie aktiv sind. Er spürt sie, wenn sie sich bewegen, aber wenn sie schlafen … nichts. Er kann sie auf diese Weise beinahe lokalisieren. So wie sie unsere Lebenszeichen aufspüren, nur umgekehrt.«
    Welles schwieg einen Moment, ließ sich die Sache durch den Kopf gehen. »Gruselig. Vielleicht ist er empfänglich genug, um die Verbindung zwischen ihnen und ihren Meistern aufzufangen, was meinst du?«
    »Möglich. Ich habe gehört, es gäbe Leute, die sie wie mit einem Radargerät aufspüren können; begegnet bin ich aber nie einem. Aber ich werde mich nachts bestimmt
wohler fühlen, wenn ich weiß, dass er in meiner Nähe ist.«
    »Ich wette, er kann dir nachts eine ganze Menge Wohlgefühl verschaffen«, kommentierte Welles mit einem Kichern, das gar nicht zu ihr passen wollte.
    »Lass den Unsinn, Dix. Mein Interesse an ihm ist rein beruflich.«
    »Mmmmm-hmmmm. Nur gut, dass ich hinter dem Mond lebe, sonst würde ich dir nämlich kein Wort glauben. Ich werde jedenfalls das frische Brot und die Kekse vermissen. Der hat sich in der Küche wirklich seinen süßen Hintern aufgerissen. Ganz zu schweigen von dem Feuerholz, das bestimmt noch bis zum nächsten Frühjahr reichen wird.«

    Die Geräusche, die sie beim Packen verursachten, hallten von den Wänden wider. Valentine blickte hinauf zu den Lichtsteinen und war in Versuchung, einen mitzunehmen. Das wäre ein nützliches Souvenir.
    »Du kannst deine Sachen hier einlagern«, sagte Duvalier. »Das machen wir alle so. Dieser Ort kommt für dich einem Zuhause für eine Weile am nächsten.«
    Welles tauchte mit einem Bündel unter dem Arm auf.
    »Das habe ich für dich gemacht, junger Ghost, zum Dank für das köstliche Brot und einige großartige Kamingeschichten. Wer hätte je gedacht, dass es mir gefallen würde, mir Geschichten über römische Kaiser und verstaubte, alte englische Dramen anzuhören. Hier«, sagte sie und gab ihm das Bündel. »Ich kann mich nicht mehr so gut bewegen, aber nähen kann ich immer noch schnell wie der Wind.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Richard III. als verstaubt bezeichnen würde, aber danke«, sagte er und nahm den zusammengefalteten grünen Stoff an sich. Er löste die Verschnürung und entfaltete einen langen Reitermantel.

    »Einige der Knöpfe passen leider nicht, aber du weißt ja, wie das ist. An den Stellen, die besonders beansprucht werden, habe ich Knebelknöpfe aus Holz benutzt - die halten etwas besser.«
    Valentine hielt den Mantel hoch und probierte ihn an. Er war von einem leicht ausgebleichten Schiefergrün, ließ sich aber auch von der anderen, schwarzen Seite tragen wie Duvaliers schickes Relikt. Er reichte bis knapp über die Knöchel, hatte einen langen Schlitz auf der Rückseite, um im Sattel nicht zu stören, und Halteschlaufen zur Befestigung an den Beinen. Es gab Taschen in Hülle und Fülle und einen eingearbeiteten Schal, den er sich um die Kehle legen und den schweren Kragen darüber schließen konnte. Eine Kapuze hing am Rücken herab, so kunstvoll genäht, als wäre sie ein dekoratives Element. »Du hast meine Maße also vor einem Monat zu statistischen Zwecken genommen, ja?«
    »Ich bekenne mich schuldig. Bleib in Deckung, Valentine, ja? Der Mantel schützt dich vor dem Wind, aber nicht vor Kugeln. Die verdammten Bären sacken alle Schlächterumhänge ein.«
    »Willst du heulen oder dich bedanken, Val?«, fragte Duvalier.
    »Danke, Dix. Das weiß ich wirklich zu schätzen.«
    »Du wirst es noch mehr zu schätzen wissen, wenn du das erste Mal in einem Unwetter unterwegs bist. Bleib gesund, Ghost.«

    Sie öffneten die schwere Vordertür und traten hinaus in das Licht des Morgens. Zwei Rotschimmel weideten in dem Gras und dem Unkraut vor dem Haus. Als Ryu den Katzen zur Tür hinausfolgte, hoben die Pferde die Köpfe und wieherten leise.
    »Ein Abschiedsgeschenk«, erklärte Ryu. »Diese beiden kommen aus einer Herde schlauer, wilder Pferde, die durch
das Gebirge streifen.

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