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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Ich habe sie gerufen, und sie sind gekommen.«
    »Dann werden sie uns nicht viel nützen«, sagte Valentine. Er hatte in Minnesota einige Zeit damit zugebracht, Wildpferde dazu abzurichten, Holzbalken zu ziehen. »Es wird Tage dauern, sie zuzureiten.«
    Ryu klopfte Valentine auf die Schulter. »Das wird nicht nötig sein, David. Ich habe euch ihrem Geist vertraut gemacht, wenn das der passende Ausdruck ist. Sie sollten euch bereitwillig tragen. Probier es aus.«
    Als hätten sie Ryus Worten gelauscht, kamen die Pferde näher.
    »Ich hole noch etwas Hafer aus der Küche«, sagte Dix. »Das wird reichen, bis ihr ein Grenzfort erreicht, wo ihr eure Vorräte aufstocken könnt.«
    Valentine musterte die Stute etwas misstrauisch, aber sie sah ihn aus ihrem weiß gefleckten Gesicht so gelassen an, als würde sie ihn schon ihr Leben lang kennen, und nagte probeweise an dem Kragen seines neues Mantels. Er griff in die Mähne und glitt auf den ungesattelten Rücken des Pferdes. Dann drückte er dem Tier seine Wade in die Seite, worauf es einen Seitwärtsschritt tat, so dass es Ryu und seiner himmlischen Begleiterin entgegenblickte.
    »Haben wir nicht ein paar Sättel und Decken im Schuppen?«, fragte Ryu.
    Duvalier sah sich zu dem kleinen Außengebäude gleich neben der Räucherkammer um. »Ja, ich glaube, da lässt sich etwas finden. Danke, Sir - das bedeutet uns viel.«
    Ryu richtete seinen bohrenden Blick auf Valentine. »Vor einundsiebzig Tagen hast du uns beschuldigt, wir würden dich benutzen. Manchmal denke ich, meine Leute sind sich der Menschen zu sicher. Wir führen den gleichen Krieg, aber viele von euch sterben. Einige von uns behaupten, ihr würdet, sollten wir zu viel für euch tun, von uns
abhängig werden und in eurer Entwicklung stagnieren. Ich habe Verständnis für diese Ansicht, aber all die Fragen der Nichteinmischung sind irrelevant, wenn die Kur eine Welt erst umgestaltet haben, so dass sie ihren Zwecken dient. Wenn ich meinen Kindern also mit einem kleinen Trick helfen kann, dann tue ich das.
    Und da wir gerade von kleinen Tricks sprechen. Ich habe da etwas für dich, David. Ein kleines Geschenk«, sagte er und reckte die Hand vor, in der ein kleiner, dreieckiger Glutstein sanft im Tageslicht leuchtete. »Möge dir dies ein Licht sein, das dir an finsteren Orten den Weg noch weist, wenn alle anderen Lichter erloschen sind«, sagte er. Oder hatte er gar nicht gesprochen? Die Worte schienen direkt in Valentines Hirn zu fallen wie Fallobst aus dem üppigen Obstgarten seiner Lektüre, ohne von den Lippen des Weltenwebers begleitet zu werden.
    »Ich glaube, du weißt, wie man sie lädt«, sagte er nun wieder mit seiner normalen Stimme.
    »Ins Licht legen«, sagte Valentine und nahm den kleinen, pyramidenförmigen Gegenstand an sich.
    »In der alten Zeit hatten wir auch welche, die Hitze erzeugten, was weit nützlicher wäre. Aber diese Kunst ist, wie manches andere, heute verloren.«
    Ryu und Ura wechselten einen langen Blick, und Valentine fragte sich, ob sie sich auf diese Weise mental unterhalten hatten.
    »Alessa, folge deiner Seele, wenn dein Verstand dich im Stich lässt. David, wenn du unvoreingenommen bleibst, wirst du Freunde finden, die du nicht gesucht hast«, sagte Ryu. Dann hob er ab, löste sich vom Boden, berührte ihre Stirn, erst Duvaliers, dann seine, mit den Fingerspitzen und breitete die Arme vor ihnen aus, als wollte er sie segnen.
    »Geht, ihr zwei«, fügte Ura hinzu und imitierte die Geste. »Wendet dieses alte Übel ab, und indem ihr das tut, wandelt
ihr ein böses Schicksal zu einer guten Fügung für eure Sache.«
    Und wenn ihr schon dabei seid, sucht König Salomons Minen und einen Splitter des Kreuzes Christi, fügte der widerspenstige Teil von Valentines Hirn hinzu. Er sah sich zu Duvalier um, die mit verzückter Miene neben ihrem neuen Pferd stand. Sie sah aus wie hypnotisiert. Wusste sie mehr als er, oder war sie nur leichter zu täuschen? Stand der Beweis für die besonderen Fähigkeiten der Weltenweber in diesem Moment vollkommen ruhig zwischen seinen Beinen, oder waren die magisch herbeigerufenen Pferde nur das Ergebnis eines ausgefuchsten Tricks?
    Die verfeinerten Sinne, von seinem Sehvermögen bis hin zum Gleichgewichtssinn, konnte er kaum infrage stellen. Er konnte den größten Teil des Tages rennen, ohne hinterher erschöpft zu sein. Es gab keinen Zweifel, dass sie etwas in ihm zum Leben erweckt hatten. Aber hatten sie es auch geschaffen, oder hatten sie nur den Wecker

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