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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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nicht vollständig demoliert worden waren.
    Die Städte, die so nahe am Grenzland lagen, waren ummauert, und Bern Woods bildete keine Ausnahme. Die zahlreichen Kiefern hatten das Baumaterial für eine hohe Palisade geliefert. Die Lücken zwischen den Ziegelhäusern waren mit angespitzten Baumstämmen und Erde ausgefüllt worden. Aluminiumplatten dienten als Feuerschutz auf der Außenseite. Ein Turm stand an jedem Ende der Stadt an den Toren und wachte über einen Streifen Ackerboden und Weideland.
    Murphy winkte den Wachen auf dem Turm zu, und das Tor schwang auf. Sie passierten eines der letzten Außengebäude, ein Bauwerk, das einen leichten Schweinegeruch verströmte. Drahtzäune vor den offenen Türen und dem Fenster verrieten, dass das alte Haus als Scheune diente.
    Valentine schaltete auf harte Ohren und Nase. Seine inzwischen voll erblühte Erkältung störte seinen Geruchssinn und sein Hörvermögen, aber er konnte einen benutzten Schweinestall immer noch von einem unbenutzten unterscheiden. Dieser war unbenutzt. Es war Schlachtzeit, aber wozu alles Vieh schlachten? Hatte hier eine Familie ihre Sachen gepackt und war weitergezogen? Hatte ein Logistik-Kommando die Stadt bestraft, weil sie Vorräte versteckt hatte?
    Er sah sich zu seinen Männern um. Post, der begierig darauf war, das Freie Territorium kennenzulernen, ging den Reihen ehemaliger Jamaikaner und Thunderbolt -Marines voran, jedenfalls denen, die nicht die Plätze der texanischen Fuhrleute in den Wagen eingenommen hatten und stattdessen zu beiden Seiten des Wagenzuges marschierten. Die Männer froren in dem kalten Wind. Sollte die Temperatur weiter sinken, hatten sie eine gute
Chance, noch in dieser Nacht ihren ersten Schnee zu sehen.
    Mit einem Donnern kamen die Tore zum Stillstand.
    Ein Galgen.
    Valentine erstarrte bei dem Anblick, noch bevor sein Gehirn überhaupt Zeit hatte, ihn zu verarbeiten. Er stand auf einem offenen Platz zwischen zwei Häusern auf der linken Seite der Hauptstraße wie ein abgebrochener Zahn. Hinrichtungen dieser Art gab es nur selten im Freien Territorium, und nur wenige Kapitalverbrechen wurden so hart bestraft. Selbst Quisling-Offiziere mussten sich eher einem Erschießungskommando stellen als einer Schlinge; und wurde jemand gehängt, so geschah das in einem Gefängnis, nicht auf einem Stadtplatz. In der kurischen Zone war der Anblick eines Galgens jedoch allzu gewöhnlich. Valentines Erinnerung spuckte eine Geschichte aus, die ihm sein erster Captain erzählt hatte, die Geschichte einer Stadt, die die Kur heimlich übernommen hatten, um die Wölfe seines Kommandos in eine Falle zu locken.
    »Kenso«, sagte Valentine zu Ahn-Kha. Das Wort für »Gefahr« gehörte zu den wenigen Vokabeln der Goldenen, die ihm vertraut waren. Ahn-Khas Ohren schossen überrascht in die Höhe und lagen gleich darauf flach an seinem Kugelkopf an.
    Valentine hielt die rechte Hand hoch. »Ho!«, rief er und ließ sein Pferd langsam weitergehen, damit die Wagen zum Stehen kommen konnten, ohne zusammenzustoßen. Derweil rasten die Gedanken in seinem fiebrigen Hirn.
    »Was ist los?«, fragte Murphy. Wenn das Schauspielerei war, dann war er gut in seinem Fach.
    »Wir können in der Stadt nicht ausspannen. Wollen Sie, dass all diese Ochsen auf den Veranden der Einwohner herumstolzieren? Könnte ein bisschen stinken.«

    »Mein Stützpunkt ist in dieser Stadt. Es gibt zwei Viehpferche und ein oder zwei Scheunen. Das wird reichen.«
    Post näherte sich, wie stets bereit, Befehle entgegenzunehmen.
    Valentine achtete nicht weiter auf Murphy. »Mr. Post, wir bauen dort auf der Lichtung eine Wagenburg. Wenn Sie sich bitte darum kümmern würden. Auf der dem Wind abgewandten Seite der Stadt, als versöhnliche Geste gegenüber der Zivilbevölkerung. Danke.« Bei dem förmlichen Ton und den ausgesucht höflichen Worten erstarrte Post innerlich. »Das heißt, falls Sie keine Einwände haben, Captain Murphy?«
    Murphy sah sich zu seinen Männern um und dann die Straße hinauf zur Stadt. »Also … nein, selbstverständlich nicht. Warum sollte ich?«
    Valentine glitt von seinem Pferd und führte es am Zügel zu Post. »Machen wir uns ans Werk, Mr. Post.« Dann senkte er die Stimme, reckte das Kinn vor und neigte den Kopf in Posts Richtung, als wollte er ihm eine Rüge erteilen, ohne dass jemand anderes es hören konnte. »Ich kann es nicht erklären, aber mir gefällt das nicht. Halten Sie Ihre Waffe bereit und alarmieren Sie die Männer. Ich hoffe, ich irre

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