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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Atem einen schnellen und angestrengten Rhythmus hatte und sein schlimmes Bein schmerzte. Wenn die Fische nicht beißen wollten, übte er mit seinem Sturmgewehr - ein paar Patronen hier und da waren ersetzbar, und wenn es darum ging, im Training zu bleiben, gab es keinen vergeudeten Schuss. Die Zeit mochte kommen, in der die Chance, etwas zu essen oder noch einen Atemzug zu tun, von einer einzelnen Kugel abhängig war.
    Außerdem stellte der Geruch des Gewehrfeuers in den Augen der Frauen in der Basis eine echte Verbesserung dar.

    Die Abende verbrachte er in der Bücherei im Dachgeschoss, es sei denn, ein Laster traf ein. Dann gesellte er sich zum Rest von Hobarths Haufen und lauschte den neuesten Nachrichten und Berichten über den Zustand der Straßen und über Engpässe. Und es gab immer Engpässe. Valentine lieh sich alles aus, was an gedrucktem Material zu haben war - sogar Kurbroschüren lieferten manchmal Hinweise auf die Fortschritte innerhalb der VFR. Er las die Schriften mit den gemischten Gefühlen eines entfremdeten Verwandten, der sich über die Geschehnisse in der Familie auf dem Laufenden hielt.
    Er lungerte so lange auf der Truckerbasis herum, bis er einen Fahrer fand, der nach Süden zur VFR fuhr und ihm von Tim Hobarth empfohlen wurde. Es war eine Frau wie ein Stück Leder mit flusigem Haar, die selbst an kalten Tagen mit einem ärmellosen Oberteil herumlief und einen alten Diesel-Pick-up mit einem Anhänger mit hohem Radstand fuhr. Valentine vertraute ihr einen Brief und eine Münze als Porto an. Adressiert war das in Wachspapier gewickelte Päckchen an »William und Gail Post.«
    Post würde dafür sorgen, dass seine Informationen über Iowas Gardebewegungen in die richtigen Hände gelangten. Würden nur ein paar Bärenteams und ein paar Wölfe nach Omaha geschleust werden, so konnte das vieles verändern.
    Den Rest des Nachmittags und Abends verbrachte Valentine in mürrischer Stimmung, erpicht darauf, weiterzuziehen. Das Gefühl der Leere hatte er damit bekämpft, den Brief an das Kommando Süd zu schreiben und auf die Reise zu schicken. Kaum aber war das erledigt, marschierten die Schuldgefühle wieder im Vordergrund seines Bewusstseins auf. Mary Carlsons Mördern den Garaus zu machen, hatte ihn ausgelaugt und mit zu viel Zeit
zum Nachdenken zurückgelassen. Nun stand es ihm frei, nach St. Louis zurückzukehren, sein Gewissen hatte er schließlich zumindest teilweise erleichtert, indem er um Hilfe für die Goldenen gebeten hatte …
    Den letzten Abend verbrachte er damit, über die mehrere Hektar große Fläche voller Wracks zu schlendern und hier und da einen Blick auf die alte Welt zu erhaschen, die sich ihm in Form verblasster Aufkleber an Stoßstangen und Autofenstern und Geschäftsdaten auf Wagentüren und Heckscheiben präsentierte.

ACHTUNG, ICH BREMSE AUCH FÜR FLOHMÄRKTE WENN DU NOCH NÄHER KOMMST, TRÄGST DU BESSER EIN KONDOM WENN DIE AUSERWÄHLTEN IN DEN HIMMEL KOMMEN, IST DIESER WAGEN LEER
    Er war leer, soweit man die Mäuse und Spinnen nicht mitzählte.
    Die Aufkleber waren nicht alle aus der Zeit vor 2022. Valentine sah einen, von dem man ihm erzählt hatte, er wäre in den ersten Jahren der kurischen Herrschaft recht beliebt gewesen. Das Logo des kurzlebigen New World Fiber Network, halb Sonne, halb Mond, prangte auf einer schnittigen Luxuslimousine, die langsam zerfiel wie ein fauler Zahn. Der Aufkleber an der Heckklappe verriet klar und deutlich, dass sie jemandem aus der Post-2022-Generation gehört hatte:

ICH FÜRCHTE KEINEN SCHLÄCHTER
    Valentine hörte ein dumpfes Knurren und drehte sich um in der Erwartung, eines der Tiere aus Hobarths Hunderudel zu erblicken. Starrte man diese Viecher festen Blicks
an, dann beruhigten sie sich normalerweise weit genug, um von Tier zu Tier Freundschaft zu schließen.
    Tatsächlich aber sah er zwischen zwei Reihen von Kriechpflanzen überwucherter Wagen einen zitternden, schwarzbraunen Hund stehen, der durch eine Lücke zur nächsten Reihe schaute. Valentine blieb gerade genug Zeit, einen sich bewegenden Gewehrlauf wahrzunehmen. Dann hörte er ein Zischen und fühlte einen stechenden Schmerz an seinem Nacken.
    Er wollte in die Hocke gehen, aber die Welt verwandelte sich in Gummi, und seine Kampfstellung wurde zu einem unfreiwilligen Kniefall. Dann spürte er Gras an seiner Wange und Schmutz im Auge, aber das war nicht wichtig. Eine wohlige, dunkle Wärme winkte, und er glitt freudig bergab und auf sie zu.

    Bewegung und der Geruch von

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