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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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als Nächstes von ihm erwarten, dass er heiratete - und auf dieser Basis gab es ein paar Witwen, die etwa in seinem Alter waren. Lora, die in der Werkstatt arbeitete, vergaß nie, ihr Haar zu frisieren und ihre beste Kleidung anzulegen,
wenn er zu Besuch kam. Das Problem war, dass ihr Gesprächsstoff auf Motorblöcke, Kraftstoffeinspritzung und Ethanol beschränkt war, wenn sie nicht gerade die Propaganda der New Universal Church nachplapperte, die ihr als Kind eingetrichtert worden war.
    »Ich denke darüber nach. Ich verspreche es«, sagte Valentine.
    Hobarth war pfiffig, und er kannte »Max Argent« gut genug, um zu wissen, dass der, wenn er etwas wollte, nicht erst lange überlegte, selbst wenn es dabei nur um eine Nacht in sauberen Laken oder um ein Buch aus der kleinen Bibliothek auf Hobarths Dachboden ging.
    »Sie lesen wieder? Verschw… « Hobarth verstand sich auf Ersatzteillisten und Herstellerverzeichnisse, zog es aber vor, sich am Pooltisch oder dem alten Flipper im Familien-Erholungszentrum zu vergnügen, wenn er Zeit zum Entspannen fand.
    »Verschwörung der Idioten«, half Valentine ihm.
    »Hört sich nach den Kirchenmännern von Kansas City an. Hab gehört, da wütet die Cholera auf beiden Seiten des Flusses.«
    Kansas blutete wieder, und der ganze Hobarth-Clan dachte viel daran. Die Stadt war in kriegerische Faktionen zerfallen, unterstützt einerseits von der VFR im Osten, andererseits von den mächtigen Kur im Südwesten auf der anderen Seite des Arkansas River. Die »Route 66« war gefährlicher denn je.
    Valentine starrte nachdenklich in seine Kaffeetasse. »Jemand wird dafür bezahlen. Die Kur mögen es nicht, wenn Leute ohne ausdrückliche Anweisung und ordnungsgemäße Abwicklung sterben.«
    Hobarth versteifte sich etwas. Derartige Dinge sprach man besser nicht aus, nicht einmal so tief im vergleichsweise neutralen Territorium der Grogs.

    Valentine wechselte das Thema. »Ich bin fertig mit dem Buch. Kann ich rauf auf den Dachboden? Ich möchte ein, zwei Dinge nachschlagen.«
    »Nachschlagen? Das ist kein Archiv. Das ist nur ein Haufen Papiermüll, und das meiste davon fällt schon auseinander.«
    »Bei meinem letzten Besuch habe ich ein Buch gesehen, in das ich mich gern noch etwas gründlicher einlesen würde.«
    »Wunderbar. Tun Sie uns einen Gefallen und fegen Sie ein paar Spinnweben weg, wenn Sie da oben sind, okay?«
    »Gern.«
    »Sie haben eine Unterkunft?«
    »Ja. Keine Sorge, die Drachenfrau berechnet den Lieferantenpreis. Ich hatte so oder so noch ein paar Iowa-Bezugsscheine, die ich loswerden wollte.«
    Hobarth lächelte, als er den Spitznamen seiner Tante vernahm. »Ich werde allen sagen, sie sollen ganz besonders nett sein. Bleiben Sie lange?«
    »Eine Woche vielleicht. Mein Wurm braucht ein paar Tage Zeit zum Futtern.«
    »All diese Zeit innerhalb unserer Mauern könnten Sie dazu nutzen, ein Bad zu nehmen. Sie können auch in der Wanne lesen.«
    »Was, und meine Tarnung verlieren? Die Krabbeltiere verwirren die Schlächter.«
    »Toll. Aber wissen Sie was, Argent? Etwas an Ihnen ist ein bisschen aus den Fugen geraten, und ich meine nicht Ihr zerschlagenes Gesicht.«

    Valentine fand keinen Gefallen an Sport. Lieber wärmte er seine Muskeln beim Holzhacken auf, notfalls auch beim Latrinengraben oder Apfelernten, so dass bei dem
Kalorienverlust auch etwas herauskam. Sport war für ihn nur eine Art ständige Wartungsarbeit wie das Einstellen von Gurten, das Ausbessern von Socken oder das Schärfen und Ölen einer Klinge. Im Sport lag kein Selbstzweck, er diente nur dazu, den Körper auf den Moment vorzubereiten, in dem er gebraucht wurde.
    Aber er ließ sich mit interessanteren Aktivitäten kombinieren. Beispielsweise mit Angeln.
    Folglich befestigte er, während er sich in der Basis aufhielt, jeden Morgen sein Angelzeug an dem Geschirr seines Beinwurms und führte ihn hinaus zu einem der Teiche oder Bäche, zumindest wenn kein eisiger Winterregen fiel oder Nebel in der Luft hing. War es nur bewölkt oder neblig genug, streiften Schlächter bisweilen auch bei Tag umher.
    Also trieb er seinen Beinwurm an einem klaren Morgen in der Hoffnung, einen von der Kälte betäubten Wels zu erwischen, hinaus zu einer Stelle, an der er sich an einem Busch vergnügen konnte, während Valentine angelte. Auf dem Weg hin und zurück lief er ständig von einer Seite des Beinwurms zur anderen, übte sich darin, ihm auf dem Rücken zu springen oder sich an niedrigen Ästen hinaufzuschwingen, bis sein

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