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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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verfüttere seine Eier an meinen Dobermann. Also, jetzt habt ihr die Chance.«
    Er stieg die Kirchenstufen hinab und verschwand dank der vor ihm Stehenden aus Valentines Blickfeld. Valentine
konnte nur noch eine Ecke seiner Kappe sehen, das war alles.
    »Also? Ich hatte heute noch keine Gelegenheit Sport zu treiben - ich könnte ein bisschen Training brauchen. Also gut.«
    Sergeant Kugel trottete die Treppe wieder hinauf und gürtete sich die Pistole um.
    »Ihr alle steht hier, weil ihr nutzlos seid. Ihr seid schon nutzlos seit dem Tag, an dem die Schlampe, die euch geworfen hat, euch rausgequetscht hat, und daran hat sich nichts geändert, denn Gott und Gericht haben festgestellt, dass ihr das Messing nicht wert seid, das ein Erschießungskommando für euch vergeuden müsste. Wir würden euch ja einfach den Fluss runterspülen wie Scheiße, aber wir wollen den Schlächtern keinen Gefallen tun. Also werde ich dafür sorgen, dass ihr, wenn ihr auch nutzlos geboren wurdet und ein nutzloses Leben gelebt habt, als nützliche Männer sterben und wenigstens einmal Befehle befolgen werdet.
    Ein letzter Punkt: Ich will kein Gerede darüber hören, dass irgendjemand unschuldig sei. Das ist eine Sache zwischen euch und Gott im Himmel. Mir ist das scheißegal, und ich hasse euch alle, ob eure Seelen nun so unbefleckt sind wie die Laken einer Jungfrau oder schwarz wie die Gruben des Hexenkönigs. Ich bin hier, um euch darauf vorzubereiten, rauszuziehen und die Schlächter zu beschäftigen, bis ein Bärenteam sie überwältigen kann. Es gibt keinen Ausfall wegen Krankheit, keine dienstfreie Zeit, und die einzige Strafmaßnahme, die wir hier anwenden, ist eine Kugel. Wir fangen in fünf Minuten an. Ich werde euch nicht fragen, ob ihr mich verstanden habt. Wie man so schön sagt: Ganz ehrlich, meine lieben Schwanzlutscher, es ist mir scheißegal.«

    Valentine verbrachte endlose neunundvierzig Tage in den beengten Grenzen des Trainingszentrums. Nach zwei Wochen beinahe ununterbrochener körperlicher Betätigung - seine einzige Pause konnte er einlegen, als er zwei Tage in der Küche unter dem ebenfalls übel gesonnenen Sergeant, der für Wäscherei und Speisekammer zuständig war, zubringen durfte - machten die Männer allmählich schlapp und kamen betäubt vor Erschöpfung ihren Befehlen nicht mehr ordnungsgemäß nach.
    Er wartete ständig darauf, dass die Pistolen gezogen würden und eine Exekution stattfände, um ein Exempel für die übrigen Gefangenen zu statuieren, aber sie verloren nur einen Mann, einen Vergewaltiger, den die anderen nur »Kinderficker« nannten. Als Valentine eines Morgens erwachte, war seine Koje leer. Sein Name wurde beim Morgenappell nicht aufgerufen, und niemand stellte während des Frühstücks Fragen. Er hatte am anderen Ende der mit Pritschen vollgestopften Turnhalle der Schule geschlafen, in der Valentine stets hart darum kämpfen musste trotz der Geräusche, die unausweichlich aufkamen, wenn 120 Männer in einem Raum übernachteten, einzuschlafen.
    Er freundete sich mit ein paar Leuten an. Diaz, der bei einem Überfall auf ein Depot des Pazifikkommandos geschnappt worden war - seinen Worten zufolge, um seine Mutter und seine Schwestern zu ernähren, auch wenn Kugel behauptete, man habe ihn mit Kupferdraht und Elektrowerkzeugen erwischt. Diaz schien nie zu ermüden und war immer der Erste, wenn es darum ging, jemandem wieder auf die Beine zu helfen. Dann war da Smooth John Hollows, »Joho«, der beim Drogenhandel ertappt worden war, aber so eine unbekümmerte, freundliche Art und einen ausgefeilten Sinn für Humor hatte, dass Valentine ihn einfach mögen musste. Zumindest freute er sich
stets auf die nächste, leise Stichelei, die über seine Lippen kam. Und dann gab es noch Tuber, eine markige, unproportioniert gebaute Nullnummer von einem Bären. Tuber war einmal zu oft ausgerastet und hatte einen Mann bei einer Schlägerei getötet.
    Am Ende des achtzehnten Tages, den er überwiegend zwischen den Trümmern der Tribüne, deren Einzelteile für einen Hinderniskurs herhalten mussten, auf dem Sportplatz verbracht hatte, konnten sie ihr Training nur durchstehen, indem sie zusammenarbeiteten. Paare und Trios halfen sich gegenseitig die wackeligen Pfosten hinauf und über Eskaladierwände. Valentine teilte das Zwanzig-Mann-Team in Vierergruppen auf und trieb sie an, als sie sich einen Weg über den Parcours bahnten. Er selbst blieb bei der langsamsten Gruppe. Nach zehn Runden gestand man ihnen eine

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