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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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mit der drallen Barfrau schwatzten, pfiffen und prosteten Valentine mit erhobenen Gläsern zu.
    Valentine, Hornbreed und Starguide stießen an, und Valentine verschüttete etwas von seiner Milch.

    »Warum Milch?«, fragte Valentine.
    »Meine Familie war fitnessbesessen«, sagte Hornbreed.
    Valentine war nicht so dumm, sich nach dem Wohlbefinden dieser Leute zu erkundigen. In der kurischen Zone erkundigte man sich nicht nach Verwandten, besonders dann nicht, wenn in der Vergangenheitsform über sie gesprochen worden war. Stattdessen beobachtete er die hereinströmende Kundschaft. Ein paar zeigten auf seinen lustigen Silberhut, und ein oder zwei Piloten lösten sich von ihren Freunden und kamen herbei, um ihm auf die Schulter zu klopfen.
    »Hau rein, Ge-arge«, sagte ein Bandmitglied mit Gitarre. Ge-arge hob seine Sticks über den Kopf und klopfte sie dreimal aneinander, klack-klack-klack . Valentine erschrak ein wenig. Das Geräusch erinnerte ihn an die Jäger-Sammler.
    Eine Mischung aus Salsa und Western Music hallte durch die Bar.
    »Heute Abend wird es voll werden«, prophezeite Louisa. »Alle sind nervös.«
    Valentine sah Hornbreed mit einer hochgezogenen Braue fragend an, worauf der den Kopf schüttelte. Einige Paare lösten sich vom Tresen und fingen an zu tanzen. Valentine erkannte einen der Piloten aus dem Rettungshubschrauber, der mit seinen kunstvoll bestickten, spitzen Stiefeln im Takt der Musik aufstampfte.
    Die Band machte eine kurze Pause. Hornbreed nutzte die Stille, um eine Kurzfassung der Geschichte von den Jäger-Sammlern zum Besten zu geben, was eine kleine Menschentraube anlockte. »Ich habe ihre Spuren gesehen, auf einer Maultierpatrouille oben auf Goner Ridge«, warf eine Frau ein. »Er übertreibt nicht.«
    Hornbreed überging seine Verletzung und schmückte die Erzählung ein wenig aus, als er sagte, Valentine hätte
ihn halb den Berg runtergetragen und dabei auf dem ganzen Weg auf das Ungeziefer geschossen.
    Als die Band wieder loslegte, hatte sich eine Sängerin mit Zebrastreifen im Haar dazugesellt. Sie trug einen silbernen Netzbikini und passende Riemchensandalen mit Korkabsatz. Über beide Arme wand sich eine Klapperschlangentätowierung, und auf ihrem Rücken prangte ein chinesisches Schriftzeichen. Sie hatte ihr Make-up mit einer Airbrushpistole aufgetragen und ihren strahlenden Augen auffallende Flügel verpasst, die an eine Grubenotter erinnerten.
    »Take one take two take three take me
Bled out in an attic so’s nobody sees«
    Die Tänzer lagen einander wie willenlos in den Armen und bewegten sich wie Rasereikranke, die kurz davorstanden, aus dem Gleichgewicht zu geraten. Die Arme der Sängerin schlängelten sich hypnotisch durch die Luft, als sie das Mikrophon mal in die eine, mal in die andere Hand nahm. Valentine sah sich um, etwas schockiert über den unverhohlenen Text, aber vielleicht durften Musiker das singen, was niemand auszusprechen wagte.
    »Heya, Jungfer«, näselte eine weibliche Stimme an seinem Ohr.
    Ein Mädchen in einem gefiederten Fischernetz mit einer schwanenförmigen schwarzen Flasche unter einer vernetzten Brust stellte ein Schnapsglas vor ihm auf den Tisch. »Einen Schuss Schwanenhals? Geht aufs Haus.«
    »Ich trinke nicht«, sagte Valentine.
    »Er ist schon auf halbmast«, sagte Louisa. »Er braucht keine Hilfe.«
    Die Frau stellte die Flasche in die Mitte des Tischs, legte Valentine eine Hand auf jede Schulter und presste sich
kurz mit den Brüsten an seinen Körper. »Willst du raufgehen? Allzeit bereit, willig und kostenlos.«
    »Nein, danke.«
    »Ach ja, die Torheiten der Jugend«, sagte Hornbreed, obwohl Valentine schätzte, dass der Wing Commander nur ein halbes Jahrzehnt mehr auf dem Buckel hatte als er selbst. »Sie sollten die Vorzüge der Anfängerflügel nutzen. Sie gelten nur eine Nacht.«
    »Worum ging es bei dem Kampf in Colorado?«, fragte Valentine.
    »Diese Witzbolde wollten uns aushungern, indem sie den Colorado River umgeleitet haben. Wir haben die Dämme eingerissen.«
    »Dafür müssen Sie mächtige Bomben gebraucht haben.«
    »Nein, Sprengtrupps. War mehr so eine Luftlandeoperation. Seit dem Fiasko, fünfzig, setzen wir eigene Truppen am Boden ein, wenn wir landen müssen. Die verdammten Grogs hauen einfach ab, sobald es mal ein bisschen heiß hergeht.«
    Valentine fragte sich, ob das »Fiasko« im Kurjahr fünfzig die Operation auf dem Flughafen Love Field in Dallas war. Sein altes Regiment, die Rasiermesser, war durch den Luftschlag

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